iPhone 5S: Der große Hype um den Fingerabdruck

In diesen fünf Farben wird das neue iPhone 5C erhältlich sein. Es ist das erste "Billig-iPhone", das ab 99 US-Dollar (mit Vertrag) in den Handel gehen soll.

Zum bunten 5C gibt es auch bunte Hüllen. Ohne Vertrag soll das "Billig-iPhone" 599 Euro inklusive Mehrwertsteuer kosten. Damit ist auch das Plastik-Modell immer noch deutlich teurer als die günstigsten Smartphones auf dem Markt.

Das 5C hat denselben Chip und dieselbe Kamera wie das Vorgängermodell iPhone 5 - es ist im Prinzip das gleiche Telefon in einem hochwertigen Plastik-Gehäuse. Zugleich bleibt auch das vor zwei Jahren gestartete iPhone 4s als noch günstigere Alternative im Angebot.

Gemunkelt worden war es schon länger, nun ist es klar: Das neue iPhone 5S wird in den Farben Grau, Silber und Gold auf den Markt kommen. das Gehäuse besteht aus hochwertigem Aluminium und ist wie auch schon die Vorgänger aus einem Stück gefertigt.

Im iPhone 5S baut Apple erstmals einen 64-Bit-Chip in ein Smartphone ein, wie man sie aus PCs kennt. Dadurch werde das 5S rund 40 Mal so schnell wie das gut sechs Jahre alte Original-iPhone.

Auch die Akku-Laufzeit wurde verbessert und man könne jetzt 10 Stunden im UMTS-Netz telefonieren oder mit dem superschnellen LTE-Datenfunk im Internet surfen. Die Bildschirm-Größe ist unverändert, während die Konkurrenz auf größere Displays setzt.

Die Kamera des iPhone 5S ist mit einem größeren Bewegungssensor ausgestattet. Auch der Bildstabilisator wurde verbessert, heißt es.

Ganz neu ist der Blitz der Kamera, der sich je nach Umgebung anpasst und das Licht kälter oder wärmer erscheinen lässt.

Der Sensor der Kamera im 5S ist 15 Prozent größer als beim Vorgänger. "Größere Pixel machen bessere Bilder", sagte Phil Schiller bei der Präsentation.

Die Verbesserung der Bildqualität ist deutlich erkennbar: Das linke Bild wurde mit einem aktuellen iPhone aufgenommen, das rechte mit dem iPhone 5S.

Ganz neu ist die Tastensperre per Fingerabdruck. Wer nicht mehr jedes Mal ein Passwort eingeben möchte, kann künftig auch einfach seinen Finger auf den Homebutton legen. Ein Sensor erkennt die Struktur und entsperrt das Telefon.

Der Scanner ist im typischen runden Knopf unter dem Bildschirm versteckt.

Die Fingerabdrücke von bis zu fünf Personen würden verschlüsselt auf dem Handy gespeichert und keinen anderen Programmen zugänglich gemacht, versicherte Apple.

Craig Federighi hatte bereits zur Apple-Entwicklerkonferenz im Juni das neue mobile Betriebssystem iOS 7 vorgestellt. Es ist die erste große Rundumerneuerung des Systems seit dem ersten iPhone. Ab 18. September steht es kostenlos zum Download zur Verfügung.

Die iWork-Büroprogramme werden künftig kostenlos sein. Das ist ein Angriff auf entsprechende Bezahl-Angebote von Microsoft und die für Verbraucher kostenlosen Google-Apps. Außerdem werden auch die Programme iPhoto und iMovie zur Foto- und Videobearbeitung auf dem iPhone gratis sein.
Apple bringt das Phone 5S am Freitag in den Verkauf. Wie damals bei der Markteinführung des Spracherkennungsdienstes Siri, schauen Wissenschaftler, Startups, Unternehmen und Investoren genau hin. Denn in sein neues Smartphone-Flaggschiff hat Apple erstmals den bereits viel diskutierten Fingerabdruck-Scanner eingebaut. Die Technik namens TouchID könnte der Wegbereiter für weitere biometrische Technologien in der Unterhaltungselektronik sein - vom Scannen des Augapfels bis hin zur Ganganalyse des Menschen.
"Biometrie bedeutet nichts anderes, als dass der Mensch von einer Maschine an seinem Verhalten oder an seinen biologischen Charakteristika erkannt wird", sagt Alexander Nouak. Er leitet die Abteilung "Identifikation und Biometrie" am Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt. Nouak ist davon überzeugt, dass Apple mit einem implementierten Fingerabdruck-Scanner das Thema Biometrie für den Massenmarkt tauglich machen wird.
Tatsächlich ist TouchID zum Entsperren des Smartphones und zum Einkauf bei iTunes vor allem eins: bequem. Künftig muss dafür niemand mehr ein mehrstelliges Passwort in das Gerät eintippen. Einfach den Finger auf den Startknopf legen - und der Einkauf ist erledigt. Ein Metallring erkennt, dass es sich wirklich um eine menschliche Fingerkuppe handelt. Die Kamera liest dann die Rillen des Abdrucks dreidimensional aus. Laut Apple soll die Analyse bis in die tiefen, lebenden Hautschichten hinunterreichen. So soll ausgeschlossen werden, dass es sich um einen abgetrennten Finger oder eine Kopie handelt. Außerdem werden diese Schichten nicht so schnell verletzt. Selbst ein Schnitt in den Finger, berührt diese nicht.
Die Erwartungen an das iPhone 5S sind hoch. Zwar kämpft Apple mit einem schrumpfenden Marktanteil, dennoch sind im dritten Geschäftsquartal 2013 (bis Juni), 31,2 Millionen iPhones weltweit verkauft worden. Im zweiten Quartal das Jahres waren es 37,4 Millionen gewesen. Dennoch glauben Analysten daran, dass sich das iPhone 5S ebenfalls ordentlich verkaufen wird.
Piper Jaffray-Analyst Gene Munster erwartet alleine zwei bis drei Millionen verkaufte iPhone 5S über die Retail-Stores von Apple im Laufe des kommenden Wochenendes. Die Vorhersage basiert auf den Verkaufszahlen des iPhone 5 im letzten Jahr, welches im gleichen Zeitfenster die Anzahl von drei Millionen Exemplaren vorgelegt hat.
Auch die Analysten von Independent Research glauben, dass das die Kunden das neue Apple-Smartphone gut annehmen werden. Sie bewerten die Apple-Aktie nach der Präsentation der neuen iPhones weiterhin mit "Kaufen" und einem unveränderten Kursziel von 590 US-Dollar.
Mit dem neuen iPhone, das am Freitag in die Läden kommt, wird der Fingerabdruck-Scan also nun auf den Massenmarkt kommen. "Wenn die Konsumenten Apples biometrischen Fingerabdruck annehmen und viel nutzen, wird diese Technologie sehr schnell in vielen anderen Produkten auftauchen", sagt der amerikanische Star-Analyst Patrick Moorhead. Auf so einen Boom hoffen auch Unternehmen.
Die Aktie des schwedischen Unternehmens Precise Biometrics hat sich zuletzt rasant entwickelt. Seit Anfang des Jahres hat die Aktie um fast 450 Prozent zugelegt. Besonders nach oben schoss der Kurs an zwei Terminen. Am 4. September, als sich die Gerüchte verdichteten, dass das iPhone 5S einen Fingerabdruck-Scanner bekommen könnte. Und am 10. September, als Tim Cook das Gerücht bestätigte.
Der Grund: Die Skandinavier bieten eine appleähnliche Methode an, mit der sich Smartphones, Tablets und Notebooks per Fingerabdruck sperren lassen. Dazu dienen eine Karte und eine Hülle, die an das entsprechende Apple-Smartphone und -Tablet angeschlossen werden. Über einen Sensor auf der Hülle wird zunächst der Fingerabdruck gemessen, danach werden die biometrischen Daten auf der Chipkarte gespeichert. Sie legen sich quasi wie ein Schloss vor den externen Speicher. Auf der Karte können die Nutzer so Informationen hinterlegen, die nicht für jeden gedacht sind - wie zum Beispiel Passwörter oder Pincodes. Nur durch das Streichen des Fingers über den Sensor kommt man wieder an den entsprechenden Ordner.
Seit 1997 arbeiten die Entwickler in Stockholm an dem Produkt, das sie Tactivo nennen. Genutzt wird es unter anderem von Abteilungen der US-Regierung.
Der Einfluss von Apple auf die Aktie des schwedischen Unternehmens erstaunt auf den ersten Blick. Denn Chef Tim Cook und sein Innovationsteam sind nicht die ersten, die mit so einer Fingerabdruck-Analyse auf den Markt gehen. Die Technik gilt als eine der ältesten und ausgereiftesten biometrischen Techniken der Welt. Aus der Kriminologie ist sie nicht mehr wegzudenken. Und seit dem 1. November 2005 wurden die biometrischen Fingerabdrücke auch bei der Ausstellung von Reisepässen eingeführt. Inzwischen haben aber auch erste Unternehmen wie Lenovo den Fingerabdruck-Sensor auf dem Notebook ThinkPad eingeführt. Auch Microsoft, HTC und Toshiba haben Smartphones und Notebooks mit dem Sensor auf den Markt gebracht.
Mit dem iPhone 5S könnte der Finger-Abdruck-Sensor nun eine neue Ära der Biometrie einläuten.
Biometrie ist viel mehr als nur der Fingerabdruck-Scan. Ganz allgemein beschäftigt sich die Wissenschaft mit Messungen an Lebewesen und den dazu erforderlichen Mess- und Auswertungsverfahren. Zur Personenidentifikation hat man die Biometrie schon früh als Erkennungsverfahren eingesetzt. 1879 entwickelte der französische Kriminalist Alphonse Bertillion ein System zu Identifizierung von Personen anhand von elf Körperlängenmaßen. Durch die Datensammlung von Körperlänge, Armspannweite, Sitzhöhe, Kopflänge, Länge und Breite des Ohres, Länge der Füße und einzelner Finger, sollten so Wiederholungstäter leichter erkannt werden.
Inzwischen haben Sensoren und Scanner das manuelle Messen abgelöst. Hochleistungsrechner werten unzählige Daten aus. Die Möglichkeiten der Biometrie sind entsprechend weitgreifend. Nicht nur statische Daten, sondern auch ganze Bewegungsabläufe können erfasst werden.

Die wohl bedeutendste Neuerung ist die Generalüberholung des Betriebssystems für das Smartphone iPhone und den Tablet-Computer iPad. Unter anderem hat das Design eine Generalüberholung erfahren und ist durch den Verzicht auf viele 3D-Logos „flacher“ in der Ansicht geworden.

Das Betriebssystem iOS 7 sei die wichtigste Änderung an der Software seitdem das iPhone auf den Markt gekommen sei, so Apple. Von den Neuerungen sollen auch ältere Geräte bis zum iPhone 4 profitieren können. Verfügbar wird die Software ab Herbst sein.

Der Wechsel zwischen mehreren Webseiten wird bei iOS 7 durch ein neues Scroll-Feature ermöglicht.

Auch der Mediendienst iTunes erhält einen neuen Anstrich.

Es ist keine Revolution, aber Apple bietet jetzt einen eigenen Streaming-Dienst an, der Musik etwa auf das iPhone überträgt: „iTunes Radio“. Der Dienst ist jedoch vorerst nur in den USA erhältlich.

Das Angebot „iTunes Radio“ enthält Werbeanzeigen und ist kostenfrei.

Apple hat zudem ein neue Betriebssystem mit dem Namen OS X Mavericks vorgestellt für die Computer und Notebooks des Hauses. Die Neuentwicklung soll unter anderem eine engere Verzahnung mit iPhones und iPads ermöglichen.

Die Software ermöglicht es Nutzern, Termine, Passwörter, Routenplanungen und andere Informationen über verschiedene Geräte abzurufen, so Apples Software-Chef Craig Federighi (Bild).

Mavericks sei so angelegt, dass es weniger Energie brauche als frühere Versionen der Software – was damit der Akkulaufzeit zugutekommen werde, so Federighi weiter. Enthalten seien auch Features, die dann zum Tragen kämen, wenn jemand auf mehreren Bildschirmen gleichzeitig arbeite.

Die neuen Varianten des Notebooks Macbook Air versprechen vor allem eine höhere Akkulaufzeit. Bis zu zwölf Stunden sollen sie ohne Aufladen laufen können.

Die längere Einsatzdauer ohne Stromanschluss werde durch den Einbau energiesparender Prozessoren von Intel sowie das neue Betriebssystem Mavericks erreicht. Eine Technologie mit dem Namen AppNap sorgt dafür, dass Programme die gerade nicht zu sehen sind - zum Beispiel weil sie von anderen Fenstern verdeckt werden - keinen Strom verbrauchen.

Der Mac Pro bekommt ein ungewöhnliches Design in Form eines glänzenden schwarzen Zylinders, der viel kleiner ist als die bisherigen großen Kästen. Die Leistung wurde im Vergleich zur vorherigen Generation verdoppelt.

Die neue Generation des Computers Mac Pro wird als erstes Apple-Gerät seit langer Zeit in den USA gefertigt. Der Computer, der für professionelle Anwendungen wie Grafik oder Video-Bearbeitung gedacht ist, wurde nach mehreren Jahren gründlich aktualisiert.
Bereits heute wird an Kameratechnik geforscht, die den Gang des Menschen analysiert und wiedererkennbar macht. Bankkunden sollen sich künftig per Iris-Scan ausweisen können und Sony hat bereits im Xperia S eine Gesichtserkennung zum Entsperren eines Gerätes eingebaut. Sogar die feinen Unterschiede im individuellen Tippverhalten von Menschen auf einer Tastatur lässt sich inzwischen auswerten und eindeutig zuordnen.
Hinter all diesen Projekten stehen auch deutsche Forschungshochburgen, wie das Karlsruher Institut für Technologie (K.I.T.) oder das Fraunhofer-Institut. Doch auch deutsche Unternehmen sind Global Player in dem Feld. Da ist zum Beispiel Cognitec aus Dresden. Das Unternehmen ist führend für Technologien im Bereich der Gesichtserkennung. Dermalog aus Hamburg hingegen ist ein Spezialist für die Analyse von Fingerabdrücken. Beide Unternehmen würden von mehr Akzeptanz beim Einsatz biometrischer Lösungen profitieren.
"Der Markt wird die Technologie annehmen", sagt auch Oliver Raabe, Jurist und Forschungsgruppenleiter am Karlsruher Institut für Technologie (K.I.T.). "Da hilft auch das Jammern der Datenschützer nicht."
Mit dem Datenschutz ist es bei Innovationen immer so eine Sache. Besonders in Deutschland wird genau hingeschaut. Einst hat die Kritik an der Stammzellenforschung dafür gesorgt, dass die großen Durchbrüche nicht hierzulande, sondern im Ausland kamen. Vor dem Hintergrund der NSA-Spionage-Affäre ist die Sorge vor der Weitergabe sensibler Daten besonders groß. Etliche Datenschützer haben bereits davor gewarnt, biometrische Daten, die ein Leben lang mit einer Person in Verbindung gebracht werden können, herauszugeben.

2012: iPad im Miniformat
Neben dem iPhone und dem iPad erfindet Apple noch eine Größe. Erstmals stellt das Unternehmen das iPad Mini vor. Sieben Zoll groß ist der Bildschirm, ein Format, das der verstorbene Apple Gründer Steve Jobs sicherlich verspottet hätte.

05. Oktober 2011
Steven "Steve" Paul Jobs stirbt am 05. Oktober 2011 im kalifornischen Palo Alto an den Folgen seiner langwierigen Krebserkrankung.

2011: Tim Cook wird neuer CEO
Jobs stirbt an den Folgen einer Krebserkrankung im Alter von 56 Jahren. Die Führung des Unternehmens übertrug er wenige Wochen davor an Tim Cook.

2011: Apple erreicht die Spitze
Apple überrundet Microsoft als wertvollstes Technologie-Unternehmen.


2009
Steve Jobs nimmt seine zweite gesundheitliche Auszeit und bekommt eine Leber transplantiert.

Das erste iPhone
Für das Jahr 2007 waren der große Touchscreen ganz ohne Tastatur und die Bedienung per Finger ein radikales Konzept, das die Smartphone-Revolution entscheidend anschob. Dabei verzichtete Apple bei der ersten Version sogar auf den schnellen UMTS-Datenfunk.

2006
Jobs entschuldigt sich bei seinen Aktionären für das Rückdatieren von Aktienoptionen zwischen 1997 und 2002. Der langjährige Finanzchef Fred Anderson muss gehen.

2004
Steve Jobs erhält die Diagnose auf Bauchspeicheldrüsenkrebs und nimmt eine erste gesundheitliche Auszeit.

2001: iPod wird zum Verkaufsschlager
2001 eröffnet Apple den ersten Apple Store im US-Bundesstat Virgina. Im Oktober wird der MP3-Spieler iPod vorgestellt, der zum am schnellsten verkauften Unterhaltungselektronikprodukt aufsteigt. Von Kritikerin wird das Geräts anfangs als zu teuer abgetan.
Weiterhin stellt sich Apple rund um die sogenannte Digital Hub Strategie auf, in dem der Computer als die zentrale Station für das Konsumieren von digitalen Medien fungiert.

1999: das erste iBook
Mit dem iBook folgt eine farbenfrohe Notebook-Version des erfolgreichen iMac.

1998: Apple stellt iMac vor
Jobs und Ive stellen im Mai den iMac vor, der mit seinem modernen, farbenfrohen Design viel Aufmerksamkeit auf Apple lenkt. Er läutet die Wiedergeburt des IT-Konzerns ein.

1997: Jobs macht Ive zum Chefdesigner
Eine folgenreiche Entscheidung, die sich für Apple kurz- und langfristig von zentraler Bedeutung herausstellen wird: Steve Jobs macht den Briten Jonathan Ive zum Chefdesigner von Apple.

1997: Apple holt Jobs zurück
Wegen minimaler Anteile im PC-Geschäft und zu hohen Entwicklungskosten ist Apple so stark in der Krise, dass die finanziellen Mittel knapp werden. Daraufhin holt das Unternehmen Steve Jobs zurück. Mit dem Kauf von Next für über 400 Millionen Dollar wird das bei Next entwickelte Betriebssystem zur Grundlage des Mac-Systems OS X, das heute noch eingesetzt wird.

1995
Weltbekannt durch seinen Trickfilm Toy Story und einen Vertriebsvertrag mit Disney geht Pixar im November an die Börse. Jobs ist auf dem Papier nun rund 1,5 Milliarden Dollar wert.

1991
Steve Jobs heiratet Laurene Powell, die er während einer Rede an der Stanford Unversität im Publikum entdeckt. Das Paar hat einen Sohn – Reed - und zwei Töchter – Erin und Eve.

1986
Steve Jobs kauft Starwars-Schöpfer George Lucas für zehn Millionen Dollar dessen Abteilung für Computergrafik ab, die aus Lucasfilm herausgelöst wird. Das Unternehmen wird später in Pixar umbenannt. Es steht mehrmals kurz vor der Pleite, bis Mitte der neunziger Jahre der Durchbruch mit preisgekrönten Trickfilmen gelingt. Pixar wird zur Legende und im Januar 2006 für 7,4 Milliarden Dollar in Aktien an Disney verkauft. Jobs wird damit zum größten Einzelaktionär des Medienkonzerns.

1985
Im Jahr 1985 gründet Steve Jobs mit ehemaligen Apple-Mitarbeitern die Computerfirma Next Computer, die eine Workstation entwickelt. Das Startup wird sofort von Apple verklagt.
Next ist in Technik und Design seiner Zeit voraus, allerdings so teuer, dass nur ein paar zehntausend Computer verkauft werden. Schließlich wird die Hardwareproduktion eingestellt und nur noch Software entwickelt.

1985: Machtkampf bei Apple
Steve Jobs sucht den Machtkampf mit CEO John Sculley, der in Jobs Rauswurf endet. Er gründet danach die Computer Firma Next und führt das Animations-Studio Pixar. Next entwickelt eine Workstation. Das Start-up wird sofort von Apple verklagt.
Next ist in Technik und Design seiner Zeit voraus, allerdings so teuer, dass nur ein paar zehntausend Computer verkauft werden. Schließlich wird die Hardwareproduktion eingestellt und nur noch Software entwickelt.

1984: Jobs macht die PC-Bedienung per Maus massentauglich
1982 holt Jobs den deutschen Designer Hartmut Esslinger und sein Team nach Kalifornien, um das Aussehen der Apple Computer neu zu definieren. 1984 stellt Jobs den Macintosh-Computer vor, mit dem eine grafische Benutzeroberfläche und die Bedienung per Maus populär werden.

1980: der Börsengang
1980 geht Apple mit einem Jahresumsatz von 118 Millionen US-Dollar an die Börse und macht den 25-jährigen Jobs zum Multimillionär mit einem Vermögen von rund 200 Millionen US-Dollar.

1977: der Heimcomputer Apple II
Mit dem Apple II bringt das Unternehmen einen fertigen PC im Plastikgehäuse und mit einer Farbgrafikkarte auf den Markt. Im ersten Jahr werden 2500 Stück verkauft, im Folgejahr schon 8000 und darauf über 30.000 Exemplare. Bis 1993 wird der Apple II über zwei Millionen Mal verkauft.

1976: der erste Apple-Computer
Die Firmengründer Steve Jobs (rechts) und Steve Wozniak bauen in einer Garage die ersten Apple-Computer. Die Geräte, die sie für 666,66 Dollar verkaufen, bestehen nur aus der Hauptplatine, ohne Gehäuse oder Tastatur. Mit Apple beginnt die Ära der Personal Computer, während meist noch Großrechner verwendet werden. Erster Geldgeber ist der ehemalige Intel-Manager Mike Markkula.

1974
Der 19jährige Jobs heuert bei der Computerfirma Atari an, um Geld für eine Reise nach Indien zu verdienen. Auf seiner späteren Reise wird er zum Buddhisten und Veganer.

1972
Steve Jobs entdeckt am liberalen Reed College in Portland seine Liebe zu Design.

24.02.1955
Steve Jobs wird in San Francisco geboren und von seiner Mutter Joanne Simpson zur Adoption freigegeben. Paul und Clara Jobs adoptieren das Baby.
Vor allem für die Sicherheit lobt Apple sein eigenes Produkt. Aktuell hat nur ein Bruchteil der Nutzer sein Smartphone mit einem Passwort geschützt. Mit TouchID will das Unternehmen die Zahl erhöhen und gleichzeitig die iTunes-Einkäufe einfacher und sicherer machen. Für diese beiden Aspekte ist die Technik bisher lediglich ausgelegt.
Drittanbieter haben noch keinen Zugriff auf den Fingerprint-Scanner. Bedeutet: Bisher ist es nicht möglich, per Fingerabdruck-Scan Einkäufe bei Amazon, Zalando oder anderen Online-Shops zu tätigen. "Ich hatte damit gerechnet, dass Apple einen Authentisierungsservice einrichten würde. Aber ich denke, das wird noch kommen", sagt Alexander Nouak. Vielleicht wollen Tim Cook und seine Leute erst einmal abwarten, wie der Fingerabdruck-Sensor bei den Kunden gerade vor dem Hintergrund der NSA-Debatte ankommt.
"Man kann gar nicht oft genug betonen, dass es sich bei biometrischen Daten um sensitive Daten handelt", sagt auch Alexander Nouak aus Darmstadt. "Doch leider ziehen Datenschützer nicht immer alle technischen Möglichkeiten in Betracht." Und solche Möglichkeiten zum Schutz der Daten gäbe es eigentlich.
Apple selbst hat angegeben, zwei grundlegende Aspekte zur Daten-Sicherheit beim iPhone 5S zu beachten. Erstens sollen die Daten nicht zentral, sondern dezentral auf dem A7-Chip innerhalb des Gerätes gespeichert werden. Zweitens erzeugt das Smartphone aus den Linien des Fingerabdrucks eine Zahl, in die in einer komplexen mathematischen Berechnung ein zufälliger Wert mit eingeht. Nur dieser sogenannte "Hash" wird gespeichert. Und daraus lässt sich der Fingerabdruck nicht zurückkonstruieren. Die genauen Funktionsprotokolle gibt Apple mit Bezug auf das Geschäftsgeheimnis jedoch nicht heraus.
Kritiker bleiben skeptisch: Was die Zukunft bringe, könne heute niemand sagen. Einerseits ist ein biometrisches Merkmal eindeutig zuzuordnen. Andererseits können derzeit sogar noch Taschendiebe das iPhone 5S problemlos nutzen, sofern die Grundeinstellungen nicht geändert wurden. Denn in diesen hat Apple voreingestellt, dass die Spracherkennung Siri auch funktioniert, wenn das Smartphone eigentlich gesperrt ist. Klaut also jemand ein iPhone und die Werkseinstellungen wurden nicht geändert, kann er durch die Sprachfunktion Nachrichten verschicken, Telefonate führen, Kontaktdaten abfragen oder einen Einblick in den Kalender bekommen. Die Berechtigung, Befehle auch im gesperrten Modus anzunehmen, lassen sich in den Geräteeinstellungen unter "Allgemein" - "Code-Sperre" - "Siri" deaktivieren.
"Die Biometrie kann zur Überwachung dienen, muss es aber nicht. So, wie das Messer zur Mordwaffe werden kann. Dieses Risiko nehmen wir billigend in Kauf, weil uns das Messer im Übrigen einen großen Nutzen bringt", beschreibt Nouak den Konflikt, in dem sich sein Forschungsfeld bewegt. Immer wieder gibt es Fälle, in denen er sich über die Kritik von Datenschützern ärgert. So wie bei einer Geschichte, die sich in Hessen zugetragen hat. Der Ort Bad Orb zwischen Frankfurt und Fulda wollte in dem örtlichen Schwimmbad die Nutzung der Jahreskarte an den Fingerabdruck koppeln. Dadurch sollte die Weitergabe der Karte unterbunden werden, wodurch der Stadt etwa 10.000 Euro im Jahr verloren gingen. Unter dem Druck der Datenschützer, wurde der bereits aufgestellte Scanner jedoch wieder eingepackt.

Wie macht Apple das nur?
Aktuell ist Apple das wertvollste Unternehmen der Welt. Der Börsenwert liegt bei mehr als 580 Milliarden Dollar. Und Apple hat Barreserven in Höhe von 216 Milliarden Dollar. Zehn Gründe warum das Unternehmen so viel besser ist als jeder Konkurrent.

1. Der Netzwerkeffekt
Die IT-Welt funktioniert nach anderen Regeln als der Rest der Wirtschaft. Eine besondere Rolle spielt der sogenannte Netzwerkeffekt. Beispiel Microsoft: In der Ära des PCs hatte der Konzern ein Quasi-Monopol im Bereich der Desktop-Betriebssysteme und der Office-Software. Der Grund: Sobald MS-DOS und später Windows gegenüber damals konkurrierenden Systemen wie CP/M nur einen hauchdünnen Vorsprung hatte, entwickelten Softwareentwickler vornehmlich für das Microsoft-System, um möglichst viele potenzielle Kunden zu erreichen. Andererseits wurde die Microsoft-Plattform mit der verfügbaren Software auch für die Kunden immer attraktiver.
Die große Verbreitung von Office in der PC-Ära machte auch diese Software zum Quasi-Standard: Wer die Dokumente von Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern lesen und bearbeiten wollte, musste zur Microsoft-Software greifen.

1. Der Netzwerkeffekt
Im mobilen Markt hat Apple die Nase vorn. Zwar werden in absoluten Zahlen im Smartphone-Markt mehr Geräte mit Android-System verkauft – doch Android-Nutzer zeigen im Schnitt deutlich weniger Bereitschaft, Geld für Apps auszugeben.

2. Zulieferer in vielen Ländern
Apples Zulieferer beschäftigen mehr als 1,6 Millionen Menschen in 20 Ländern. Apple steht wegen der Arbeitsbedingungen seiner Zulieferer in der Kritik. Das taiwanesische Unternehmen Foxconn, das vornehmlich in China produzieren lässt, wurde zum Symbol für Ausbeutung und schlechte Arbeitsbedingungen. Jetzt ist es Apple durch Kontrollen bei Zulieferern gelungen, Verstöße gegen Arbeitszeit-Beschränkungen zu reduzieren. Die Obergrenze von 60 Arbeitsstunden pro Woche sei im vergangenen Jahr zu 97 Prozent eingehalten worden, erklärte der Konzern in seinem jährlichen Bericht zur Lage bei den Zulieferern. Ein Jahr zuvor wurde noch ein Wert von 92 Prozent angegeben. Die durchschnittliche Arbeitszeit für fest angestellte Mitarbeiter bei Zulieferern lag jetzt bei 55 Stunden pro Woche.

3. Marge
Die Marge pro verkauftem Gerät ist traditionell besonders hoch bei Softwareherstellern: Nachdem ein Software-Produkt entwickelt ist, sind die Kosten pro verkauftem Medium sehr gering, der Verkaufspreis hoch.
Apple verkauft zwar auch Software, verdient sein Geld aber hauptsächlich mit dem Verkauf von Hardware. Der Konzern erreicht allerdings auch bei der Hardware Margen, von denen die Konkurrenz nur träumen kann. Offizielle Zahlen gibt es nicht, doch Analysten schätzen die Marge pro verkauftem Gerät zwischen 30 und 40 Prozent. Besonders groß ist die Marge beim iPhone – und davon hat Apple wiederum besonders viele Geräte verkauft: im Jahr 2015 mehr als 231 Millionen Stück.

4. Konzentration auf das Wesentliche
Auch bei den Produktkategorien herrscht Übersichtlichkeit. Das aktuelle iPhone SE gibt es jeweils mit unterschiedlicher Speicherausstattung – auf verwirrende Produktbezeichnungen mit langen Zahlenreihen und verschiedenen Ausstattungen verzichtet der Konzern komplett.
Mit der Konzentration auf das Wesentliche hat Apple auch beim Produktdesign Trends gesetzt: Überflüssiges wird weggelassen. Das macht die Produkte elegant und benutzerfreundlich. Damit liegt Apple ganz auf der Linie des heimlichen Vorbilds, dem deutschen Braun-Designer Dieter Rams.

5. Kontrolle der gesamten User Experience ab dem Kauf
Apple gibt das Heft nicht aus der Hand: Kauft ein Nutzer ein Apple-Produkt, begibt er sich ganz in die Hände des Konzerns: Hardware, System-Software, Support – alles stellt Apple selbst bereit.
Als Steve Jobs 2001 den Einstieg in das Retail-Geschäft ankündigt, stellt er sich gegen den damaligen Zeitgeist. Damals ist der Online-Direktvertrieb von Computern angesagt, wie ihn die damalige Marktführer Hewlett Packard und Dell vorantreiben. Jobs glaubte an das Prinzip Einzelhandel, weil der Kunde so schon beim Einkauf emotional angesprochen werden kann. Allerdings ärgerte er sich über den Verkauf...

5. Kontrolle der gesamten User Experience ab dem Kauf
... und gründet eigene Apple Stores. Damit hat das Unternehmen bei vielen Kunden nun die gesamte User Experience unter Kontrolle – und zwar schon ab dem Kauf des Geräts. Statt auf zweckdienliche Verkaufsräume setzt Apple auch hierbei auf Perfektion: viel Raum, schöne Formen, die Produkte werden ansprechend präsentiert und Mitarbeiter an einer „Genius Bar“ helfen bei Problemen.

6. Tim Cook
Der aktuelle Apple-Chef und Steve-Jobs-Nachfolger ist einer der Architekten des Apple-Erfolgs. Dem nüchternen Technokraten fehlt zwar die Steve-Jobs-Aura – im Hintergrund sorgte er als Chief Operating Officer schon unter Steve Jobs dafür, dass die Apple-Maschinerie rund läuft. Seine Prozessoptimierungen halfen dabei Logistik und Produktion des Konzerns deutlich zu optimieren – was die heutigen Margen überhaupt erst ermöglichte. Außerdem beendete er die Jahre währende Mangelwirtschaft bei Apple. Vor Cooks Umstellungen der Produktion waren viele Apple-Produkte zwar begehrt, doch oft wochenlang nicht verfügbar. Von einem ehemals teuer produzierenden Unternehmen wurde Apple unter Cook zu einem der effizientesten Unternehmens überhaupt.

7. Riesige Geldreserven
Apple hält sein Geld zusammen: Das Unternehmen verhebt sich nicht mit milliardenschweren Übernahmen, und übertreibt nicht mit Geschenken an die Aktionäre – obwohl Apple nach langen Jahren der Weigerung mittlerweile Dividenden zahlt und ein Aktienrückkaufprogramm aufgelegt hat, um den Kurs zu treiben. Inzwischen hat Apple einen Geldberg von fast 216 Milliarden Dollar angehäuft. Das ist nahe am Jahresumsatz von 234 Milliarden Dollar.
Dem stehen 63 Milliarden Dollar Schulden gegenüber – vorrangig aus Anleihen, mit denen das Aktienrückkaufprogramm steueroptimal finanziert wird. 2012 war Apple noch schuldenfrei. Für Forschung und Entwicklung gehen lediglich acht Milliarden Dollar drauf, hier gilt Apple im Verhältnis zu Umsatz und Gewinn als knausrig. Für mögliche Übernahmen hat Apple dennoch genügend Reserven, um sie ohne Schulden zu finanzieren.

8. Früher Innovationsführer
In den 1980er und 1990er Jahren war Apple unbestreitbarer Innovationsführer seiner Branche: Der erste massentaugliche PC mit Mausbedienung und grafischer Oberfläche kam ebenso aus dem Hause Apple wie das innovative Videosystem Quicktime, der erste Laptop mit TFT-Bildschirm und der erste elektronische Terminkalender (PDA) mit dem Namen Newton. Auf dem Bild stellen Steve Jobs (links) und der damalige Apple-Präsident John Sculley 1984 auf einer Aktionärsversammlung im kalifornischen Cupertino ihre ersten Macintosh-Computer vor.
Nur selten gelang es der Silicon-Valley-Firma aber ihre vielen Ideen in ein massentaugliches Produkt zu verwandeln, mit dem der Konzern auch Geld verdiente. Die Innovationsfreudigkeit führte bei Apple 1997 geradewegs in eine Beinahe-Pleite.
Nach der Rückkehr von Mitgründer Steve Jobs in die Firma als Chef änderte Apple seine Strategie radikal, wie die beiden Innovationsforscher Thierry Rayna (Imperial College London) und Ludmila Striukova (University College London) in einer Studie vom Mai 2009 an Hand von vier Fallbeispielen feststellten – zwei aus der Zeit radikaler Innovationen und zwei aus der Zeit nach Jobs Rückkehr als kleinere Verbesserungen bestehender Produkte den radikalen Innovationsansatz ersetzten.

9. Evolution statt Revolution
Nach der Produkteinführung kommt die Iteration: Jedes Produkt wird in zeitlich variierenden Zyklen verbessert. Auch wenn die Medien gerne nach neuen Apple-„Revolutionen“ lechzen, wie die Gerüchte rund um das angebliche iPhone 5 im Jahr 2012 zeigten.
Statt um die Innovationsführerschaft durch risikoreiche Investitionen zu kämpfen, wurden nun bereits vorhandene Produkte aufgegriffen und durch schickes Apple-Design und gutes Marketing an den Mann gebracht: Weder war der iPod der erste Mp3-Spieler auf dem Markt, noch das iPhone das erste Smartphone. Auch bei den Tablet PCs gingen andere Hersteller voran, schafften es aber nicht der Geräteklasse zum Durchbruch zu verhelfen.

10. Consumerization der IT
Apple war eine der ersten IT-Firmen, die Interessen und Wünsche des normalen Nutzers in den Mittelpunkt rückten. Nicht der Mensch soll sich der Bedienung des Computers anpassen, sondern der Computer dem Menschen – so zumindest die Idee. Entsprechend ist das Markenimage von Apple bei den Konsumenten gut. Bei Befragungen zu Markentreue und Zufriedenheit erreichte Apple in der Vergangenheit regelmäßig Rekordwerte unter seinen Kunden.
Daher profitiert der Konzern auch vom Trend der „Consumerization“ der IT. Damit wird die aktuelle Tendenz beschrieben, dass Mitarbeiter zunehmend auch beruflich die Geräte einsetzen, die sie bereits privat nutzen. Immerhin kennen sie sich mit diesen Geräten aus und schätzen ihre einfache und intuitive Bedienungen.
Die Technologie könnte auch viele Vorteile für Privatpersonen bringen. "Wenn Maschinen mich erkennen können, dann brauche ich in vielen Fällen keinen Schlüssel mehr", sagt Alexander Nouak. Eine Haustür ließe sich zum Beispiel per Fingerprint, Iris-Scan oder sogar per Herzschlag öffnen.
Ein kanadische Startup Bionym hat sich diese Idee zum Vorbild gemacht und ein Armband namens Nymi entwickelt, das den individuellen Pulsschlag des Trägers misst. Sobald Nymi das EKG aufgenommen hat, dient der Herzrhythmus als biometrisches Merkmal. Per Bluetooth kommuniziert es dann mit allen elektronischen Geräten, die ein Passwort abfragen: Computer, Smartphone und Tablet. Auf diese Weise authentifiziert sich der Nutzer und schaltet das Gerät frei.
Je vernetzter unsere Welt wird, desto wahrscheinlicher sind solche Geräte. Irgendwann könnte sich alles was einem den Zugang zu etwas versperrt, durch die pure Anwesenheit öffnen lassen - wie die Schiebetür im Kaufhaus. Die Umgebung wird zum Computer, in den die wir uns mit unserem individuellen biometrischen Merkmal einklinken.
Auch die Datenbrille Google Glass, die voraussichtlich im kommenden Jahr marktreif ist, könnte Raum für biometrische Analysen bieten. "Ich könnte mir vorstellen, dass mit der Brille Gang- und Ganzkörperanalysen möglich werden", sagt Oliver Raabe vom Karlsruher Institut für Technologie (K.I.T.). Damit ließen sich dann Menschen über die Kamera auf offener Straße einfach am Gang erkennen. Die Brille könnte den Träger darauf aufmerksam machen, dass eventuell ein Facebook-Freund vor ihm her geht. Wie schnell so eine Technik marktreif wird, ist jedoch eher fraglich.
Am K.I.T. wird schon länger zum Einsatz eines Iris-Scanners an Geldautomaten geforscht. Dabei werden mit speziellen Kameras Bilder der Regenbogenhaut des Auges aufgenommen. Die Daten werden dann - wie auch der Fingerabdruck - zu einem Code umgerechnet, der sich wieder erkennen lässt.
So ein Scan soll ergänzend zum Pin-Code eingesetzt werden und so Phishing-Attacken unmöglich machen. Allerdings stehen auch hier noch Datenschützer auf der Bremse. "Das Problem dabei ist, dass aus den Informationen der Netzhaut auch Krankheitsbilder abgelesen werden können", erklärt Oliver Raabe. "Man muss ich genau überlegen, ob man diese Informationen in die Hände einer Bank geben möchte, die einem zum Beispiel auch einen Kredit ausstellen soll." Solange nicht klar ist, wie die Daten weiter verwendet werden, beziehungsweise sicher geschützt werden können, wird sich die Technik zumindest in Deutschland wohl nicht durchsetzen.
Letztlich müsse bei jeder Form der Datenfreigabe bedacht werden, wie diese weiter genutzt werden können. So wenig wie die Stimmen der Datenschützer verstummen werden, so wenig lässt sich der technische Fortschritt ausbremsen. Wenn eine Technik nicht aus Deutschland kommt, dann erreicht die die Konsumenten eben über die USA oder Asien.
Die Käufer des iPhone 5S werden sich nicht davon abhalten lassen, ihre biometrischen Daten auf dem Gerät zu speichern, wenn es ihnen den Alltag einfacher macht. "Der ordnungsrechtliche Ansatz ist bei dem aktuellen Tempo technischer Entwicklungen ineffektiv", glaubt daher auch Oliver Raabe. Schließlich seien Daten nicht mehr einfache Akten, die von einer Obrigkeit erhoben werden und durch den Schredder gejagt werden können - und dann sind sie weg.
Unsere Daten sind im Netz unterwegs, werden geteilt, verkauft, weitergereicht. Gleichzeitig stellen gigantische Rechensysteme mit ihren Big-Data-Analysen Zusammenhänge her, die niemand hätte vorhersehen können. Geschweige denn ihnen zustimmen können.
"Das Gefühl von ethischer Verantwortung für die Weitergabe und den Einsatz von Daten muss in unsere Gesellschaft Einzug erhalten", sagt Raabe. Und das nicht nur bei den großen Unternehmen und den Endverbrauchern, sondern auch bei Entwicklern, Startups, Ingenieuren und Techniker. Gerade bei den App-Entwicklern besteht laut einer Studie des K.I.T. Nachholbedarf. Danach entstünden die meisten Sicherheitslücken nicht aus einem berechneten Grund heraus - sondern aus Unwissenheit.
Apples Touch ID wird im Bereich der Konsumgüter Einfluss ausüben. Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Gesellschaft mit öffentlichen Daten immer lockerer umgeht. Während sich viele beim Einrichten der ersten E-Mailadresse noch hinter einem Synonym versteckt haben, ist das Hinterlegen eines eindeutigen Profils mit Klarnamen bei Apple, Facebook und anderen heute Pflicht.
Die Herausgabe der biometrischen Daten ist der nächste Schritt. Und sobald sie dem Kunden einen Vorteil bringt, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass er die Informationen freiwillig preisgibt - wie sensibel sie auch sein mögen.









