Kirobo Mini von Toyota: Der moderne Nachfolger des Teddybären
2017 wird Toyota den Kirobo Mini auf den Markt bringen.
Foto: dpaDer führende japanische Autokonzern Toyota unternimmt einen neuen Versuch, mit Robotern Kunden außerhalb des klassischen Fahrzeugmarktes anzusprechen. Im kommenden Jahr startet Toyota in Japan den Verkauf des Roboters Kirobo Mini, wie das Unternehmen auf der Elektronikmesse Ceatec in Ciba in der Nähe von Tokio ankündigte. Am Stand von Toyota bildete die eine lange Schlange von Messebesuchern, die den kleinen Sozial-Roboter in Aktion sehen wollten.
Der rund zehn Zentimeter große Begleiter soll die Intelligenz eines Fünfjährigen haben und den Gemütszustand seiner Besitzer am Gesichtsausdruck ablesen können. Er soll 2017 für 39 800 Yen (350 Euro) auf den Markt kommen. Dazu fallen monatliche Abonnementkosten in Höhe von 300 Yen (2,60 Euro) an.
Toyota hatte 2013 bereits mit dem Kirobo einen kleinen sprechenden Roboter vorgestellt, der unter anderem den japanischen Astronauten Koichi Wakata auf die Internationale Raumfahrtstation ISS. Kirobo war schon in der Lage, menschliche Gesten und Gesichtsausdrücke zu erkennen und darauf zu reagieren. Der Kirobo Mini erkennt nun beispielsweise, ob ein Autofahrer zu forsch unterwegs ist und ruft „Uups!“, wenn der Wagen scharf abgebremst wird. Auf einer längeren Fahrt erinnert er den Fahrer auch daran, mal eine Pause einzulegen.
Im Geschäft persönlich vom Roboter begrüßt zu werden - auch das kann bald für mehr Menschen Realität sein. „Pepper“ hat Knopfaugen, und er ist in astreinem Deutsch recht schonungslos: „Meiner bescheidenen Meinung nach ist dieses Modell nicht besonders schmeichelhaft für Ihre Figur. Dürfte ich Ihnen ein paar neu eingetroffene Modelle zeigen, die mir für Sie besonders gut gefallen?“ Eigene Infos werden per QR-Code auf dem Smartphone gespeichert, den der Roboter im Geschäft dann scannt. In Japan ist Pepper (von SoftBank) bereits aktiv.
Foto: dpa„iPal“ ist ein künstlicher Freund und Spielgefährte. Der Roboter ist so groß wie ein sechsjähriges Kind. Er kann singen und tanzen, Geschichten vorlesen und spielen.
Durch Gesichtserkennung und automatisches Lernen wird „iPal“ mit der Zeit immer schlauer. Er erinnert sich an Vorlieben und Interessen des Kindes. „iPal“ ist keine gefühllose Maschine“, behauptet John Ostrem vom Hersteller AvatarMind. „Er kann Emotionen erspüren und fühlt, wenn das Kind traurig ist.“ Der Roboter, der in rosa oder hellblau angeboten wird, übernimmt auch gleich ein paar vielleicht leidige Erziehungspflichten: Der eingebaute Wecker holt das Kind aus dem Schlaf. Die Wetter-App sagt ihm, was es anziehen soll, und eine Gesundheits-App erinnert ans Händewaschen.
„iPal“ wurde vor allem für den chinesischen Markt entwickelt. Ostrem erläutert: „Dort gibt es in den Ein-Kind-Familien viele einsame Kinder, deren Eltern wenig Zeit haben und die einfach niemanden zum Spielen haben.“ Anfang 2016 soll es „iPal“ dort für etwa 1000 US-Dollar (knapp 900 Euro) geben.
Foto: dpaWer auf Reisen die Zahnbürste vergessen hat, kann sie bald von einer freundlichen Maschine aufs Zimmer gebracht bekommen. „Relay“, der Service-Roboter, wird in einigen US-Hotels im Silicon Valley getestet. Die Rezeptionistin legt Zahnbürste, Cola oder Sandwich in eine Box im Roboter, dann gibt sie die Zimmernummer des Gastes ein. „Relay“ kann sich selbst den Fahrstuhl rufen – auch wenn er noch ziemlich lange braucht, um wirklich einzusteigen. Er scannt vorher sehr ausgiebig seine gesamte Umgebung, um ja niemanden umzufahren. Vor der Zimmertür angekommen, ruft der Roboter auf dem Zimmertelefon an.
Wenn der Hotelgast öffnet, signalisiert ihm „Relay“ per Touchscreen: Klappe öffnen, Zahnbürste rausnehmen, Klappe wieder schließen. „Das Hotel ist für uns erst der Anfang“, sagt Adrian Canoso vom Hersteller Savioke. „Wir wollen „Relay“ auch in Krankenhäuser, Altenheime und Restaurants bringen, einfach überall dahin, wo Menschen essen oder schlafen.“
Foto: PR„Budgee“ trägt die Einkäufe und rollt hinterher. Per Funksender in der Hand oder am Gürtel gesteuert, kann er bis zu 22 Kilogramm schleppen, so der US-Hersteller. Er folgt Herrchen oder Frauchen mit mehr als 6 Kilometern pro Stunde. Die Batterie hält angeblich zehn Stunden. „Budgee“ lässt sich zusammenklappen und im Kofferraum verstauen. Die ersten Vorbestellungen werden ausgeliefert, Stückpreis rund 1400 US-Dollar.
Foto: PRRoboter können nicht nur Einkäufe schleppen, sondern auch für viele Menschen unliebsame Arbeiten im Haushalt abnehmen – und damit sind nicht nur die Staubsaug-Roboter gemeint. Der „PR2“ des Institute for Artificial Intelligence (IAI) der Universität Bremen kann auch in der Küche zur Hand gehen, zumindest in der Laborküche.
Foto: dpaJa, heutige Roboter können bereits feinmotorische Aufgaben übernehmen und etwa zuprosten, ohne dass das Sektglas zu Bruch geht. Das ist aber nicht die Besonderheit an diesem Bild. Der Arm rechts gehört Jordi Artigas, Wissenschaftler am Institut für Robotik und Mechatronik des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen bei München. Der Roboterarm wird von Sergei Wolkow gesteuert – und der war nicht in Oberpfaffenhofen, sondern auf der Internationalen Raumstation ISS, wie im Hintergrund auf dem Monitor schemenhaft zu erkennen ist. Der „Tele-Handshake“ war nach Angaben des DLR ein weltweit einzigartiges Experiment.
Foto: dpaSolche Aufgaben, wie etwa dieses Zahnrad zu greifen und weiterzugeben, konnte der DLR-Roboter „Justin“ schon 2012. Dass er aus dem All gesteuert wird, ist jedoch neu und bislang einzigartig.
Foto: dpaNeben Spielereien von Wissenschaftlern gibt es aber auch schon konkrete Anwendungen für Roboter, die Menschen helfen. Der „Personal Robot Jaco“ zon Focal Meditec zum Beispiel soll Menschen mit Behinderung individuelle Hilfe leisten – auch das feinmotorisch anspruchsvolle Aufschrauben von Wasserflaschen aus dünnem Kunststoff gehört dazu.
Foto: dpaEtwas verspielter geht es in Japan zu. Hier tanzen rund 100 Roboter bei einem Werbe-Event zum Start eines Roboter-Magazins. Die „Robi“ erscheint seit Januar 2015 jede Woche.
Foto: dpaDoch auch in Japan geht es nicht nur verspielt zu. Aiko Chihira ist eine Mitarbeiterin am Info-Desk in einem Einkaufsladen in Tokio. Und sie ist ein Roboter. Sie kann sich bewegen, sprechen und den Kunden beratend zur Seite stehen.
Foto: dpaAuch aus der Medizin sind Roboter nicht mehr wegzudenken. Mit dem Da-Vinci-Operationssystem werden zum Beispiel minimal-invasive Operationen im urologischen und gynäkologischen Bereich durchgeführt. In Deutschland ist das System in 52 Kliniken im Einsatz, in den USA an mehr als 1400.
Foto: dpaMit Roboter kann auch der Einsatz von Düngemittel und Unkrautvernichtern in der Landwirtschaft reduziert werden. Der Abgrarroboter Bonirob von Bosch fährt über das Feld und kann dabei automatisch erkennen, welche Pflanze unter ihnen eine Nutzpflanze ist und was Unkraut. Die Roboter sind noch im Entwicklungsstadium, 2018 könnten sie kommerziell in den Markt kommen.
Foto: dpaAn anderen Stellen sind Roboter in der Landwirtschaft bereits Realität. Nicht nur Felder werden automatisch gemäht, auch Kühe ohne menschliches Zutun gemolken.
Foto: dpaIn der Produktion werden Roboter seit Jahren eingesetzt – allerdings meist für schwere Lasten und in abgesperrten Sicherheitskäfigen. Inzwischen holen die Hersteller die Roboter aus diesen Käfigen und lassen sie direkt mit den Menschen zusammenarbeiten. Im Bild ist der Kleinroboter YuMi (für You and Me) von ABB, der im vergangenen Jahr auf der Hannover Messe vorgestellt wurde. Die Schweizer sind aber nicht der einzige Anbieter von diesen sogenannten kollaboraitven Robotern.
Foto: dpaAuch Kuka hat einen solchen Roboter im Angebot, wenn auch „nur“ mit einem Arm. Beide Roboter eignen sich für kleinteilige Aufgaben, etwa bei der Smartphone-Montage oder wie hier im Bild auf dem VW-Messestand 2015, wo der Kuka-Roboter Lagerschalen in einen Motorblock einsetzt.
Foto: dpaBislang kannte man Produktionsroboter eher so: Schwere, automatisierte Metallarbeiten am Fließband in einem Schutzkäfig. Die Roboter ermüden nicht und setzen auch noch den tausendsten Schweißpunkt so exakt wie den ersten. Eine moderne Autoproduktion, zumindest bei Volumenmodellen wie dem VW Golf im Bild, wäre ohne Roboter nicht mehr denkbar.
Foto: dpaDer Kirobo Mini ist mit einer Kamera, einem Mikrofon und Bluetooth ausgestattet. Via Bluetooth nimmt er Verbindung zu einem Smartphone auf. Der Roboter soll in der Lage sein, menschliche Stimmen zu orten und seinen Kopf zum Sprecher zu drehen. Der kleine Roboter kann allerdings nicht unterschiedliche Personen unterscheiden. Toyota geht davon aus, dass der Kirobo Mini einer einzelnen Person zugeordnet ist und nicht von mehreren Anwendern geteilt wird.
Fuminori Kataoka, der verantwortliche Manager des Kirobo-Projekts, sagte, der Kirobo Mini verfüge nicht über eine Auffassungsgabe, die man als künstliche Intelligenz beschreiben könne. Der Roboter diene vor allem der emotionalen Verbindungsausnahme. „Es geht darum, dass jemand da ist, mit dem man reden kann.“ Ein Plüschtier könne nicht sprechen, obwohl die Leute mit ihm reden. „Wäre es nicht besser, wenn es antworten könnte?“
Premiummarke: Volvo
Das Marktforschungsunternehmen JD Power hat in diesem Jahr zum zweiten Mal die sogenannte Service-Zufriedenheit von Autofahrern in Deutschland ermittelt. Berücksichtigt werden dabei ausschließlich die Eindrücke bei offiziellen Vertragshändlern. Wie zufrieden sind Kunden mit Werkstatt und Autohaus? Neben dem Gesamteindruck vom Betrieb zählen unter anderem die Servicequalität und die Kompetenz des Serviceberaters. JD Power wertete insgesamt 9874 Online-Umfragen von Autofahrern aus, deren Fahrzeug zwischen Februar 2013 und April 2015 neu zugelassen wurde.
Freuen kann sich in diesem Jahr Volvo: Die Schweden haben sich nicht nur um 22 auf 767 von 1000 möglichen Punkten verbessert, sondern auch alle deutschen Marken überholt. Nur Mercedes-Benz kann mit 765 Punkten folgen, Audi (742 Punkte) und BMW (727 Punkte) liegen sogar unter dem Durchschnitt der Premiummarken von 747 Punkten.
Foto: dpaVolumenmarke: Toyota
Das beste Service-Erlebnis gibt es laut der Studie aber bei keinem Premium-Autobauer. Mit 772 Punkten schneidet Toyota besser ab als Volvo, Mercedes oder Audi. Dass ein guter Service nichts über die Qualität des Produkts aussagen muss, zeigen auch die Folge-Platzierungen: Auf Rang 2 liegt Mazda und erreicht mit 765 Punkten exakt dieselbe Zufriedenheit wie Mercedes. Peugeot (754 Punkte) und Nissan (752 Punkte) landen noch vor Audi und BMW. Volkswagen trifft mit 732 Punkten exakt den Durchschnittswert der Volumenmarken und muss sich sogar der Konzerntochter Skoda (740 Punkte) geschlagen geben. Opel liegt mit 729 Punkten knapp unter dem Schnitt.
Foto: dpaKleinstwagen: Opel Adam
Doch auch für Opel gibt es Grund zur Freude: In der parallel zur Service-Zufriedenheit veröffentlichten Langzeit-Qualitätsstudie "Vehicle Dependability Study" (VDS) haben über 15.000 Autofahrer die Zufriedenheit mit ihrem Auto bewertet. Gemessen wird das in PP100, also Problemen pro 100 Fahrzeuge. Je niedriger der Wert, desto besser: Dann hat das Auto wenige der insgesamt 177 Problemsymptome in acht Kategorien (Motor und Getriebe, Karosserie, Fahrerlebnis, Bedienelemente/Displays, Infotainment/Kommunikation/Navigation, Sitze, Klimatisierung sowie Innenraum).
Mit 87 PP100 hat der Opel Adam den niedrigsten Wert aller Kleinstwagen und gewinnt so die Klasse gegen Autos wie Fiat 500 oder VW Up. Ein "Problem" bedeutet in der JD-Power-Umfrage aber nicht gleich einen großen Schaden: Die VDS-Studie misst sowohl Defekte als auch Design-Probleme. Defekte sind Funktionsstörungen oder Schäden, Design-Probleme hingegen sind auf unerfüllte Erwartungen des Besitzers zurückzuführen, obwohl technisch alles einwandfrei funktioniert.
Foto: obsKleinwagen: Skoda Fabia
Der Skoda Fabia erhielt die besten Kundenbewertungen im Segment Kleinwagen. Er überzeugte die Autofahrer vor allem in puncto Infotainment. Der Fabia bietet zum Beispiel dank SmartLink-Technik die Möglichkeit, Fahrzeug und Smartphone auf einfache Weise zu vernetzen. Mit 80 PP100 konnte der Fabia seinen Vorjahressieg im Segment wiederholen.
Foto: obsUntere Mittelklasse: Toyota Auris
Kaum ein Segment ist in Deutschland so umkämpft wie die untere Mittelklasse – sprich die Golf-Klasse. Kaum ein Autobauer, der hier nicht seinen höchsten Absatz erzielt – Golf, Astra, A3, A-Klasse, Focus, 1er oder wie sie alle heißen. Die zufriedensten Kunden hat aber ein Importeuer, der bei den Absatzzahlen in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle spielt: der Toyota Auris mit 84 PP100.
Foto: WirtschaftsWocheObere Mittelklasse: Skoda Superb
Die obere Mittelklasse, in der viele Autobauer ihre technologischen Flaggschiffe anbieten, geht ebenfalls an keinen deutschen Hersteller. Dem Skoda Superb, einem zweifelsohne guten Auto, mögen hier zwei Dinge entgegenkommen: Zum einen werden auch die Unterhaltskosten bewertet, bei denen kein Mercedes oder BMW mit dem großen Skoda mithalten kann. Zum anderen die Tatsache, dass es sich um eine Kundenumfrage handelt: Zufriedenheit ist auch immer eine Frage des Anspruchs. Mit 121 PP100 liegt der Wert des Superb allerdings relativ hoch – aber eben immer noch unter dem der Konkurrenz-Modelle.
Foto: obsKompakt-SUV: Kia Sportage
Insgesamt die zufriedensten Kunden hat der Kia Sportage. Sein Wert von 45 PP100 bedeutet nicht nur den Sieg im Kompakt-SUV-Segment, sondern auch unter allen 68 Modellen von 24 Herstellern souverän Platz eins – mit 13 Punkten Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Der Grund für diese Überlegenheit: Der kompakte Kia-SUV zeigt in keiner Disziplin Schwächen und erzielte in den Bereichen Karosserie, Innenraum und Klimatisierung sogar jeweils die besten Werte aller Modelle.
Foto: obsToyota produziert den Kirobo Mini zusammen mit dem Unternehmen Vaio, das aus dem japanischen Elektronikriesen Sony ausgegliedert worden war. In der ehemaligen Sony-Fabrik in der Präfektur Nagano war früher der Roboter-Hund Aibo produziert worden. Aido war von Sony 2006 eingestellt worden, obwohl Fans in Japan und in aller Welt vehement für eine Weiterentwicklung des Roboters eingesetzt hatten.
Toyota sucht neue Geschäftsfelder
Toyota sucht wie andere Automobilkonzerne neue Geschäftsfelder außerhalb des Kerngeschäfts. In Japan werden langfristig sinkende Autoverkäufe prognostiziert, weil die Bevölkerungszahl wegen der Überalterung schrumpft. Außerdem haben viele junge Leute kein Interesse mehr daran, ein eigenes Auto zu kaufen.
Auf der Ceatec präsentierte außerdem der japanische Elektronik-Konzern Sharp eine Weiterentwicklung seines Roboter-Smartphones RoBoHoN. Roboter kann nicht nur telefonieren, sondern auch tanzen, Dialoge führen und mit einem eingebauten Beamer Videos anzeigen. Nach der Übernahme von Sharp durch den taiwanesischen Elektronikriesen Foxconn hatten Beobachter mit dem Aus für das Projekt gerechnet, weil RoBoHoN bislang kommerziell nicht erfolgreich war.
Auf der Messe wurde nun eine Version von RoBoHoN gezeigt, die auch Englisch und Chinesisch versteht. Außerdem wurde das Smartphone um Funktionen ergänzt, damit es auch als Roboter im Empfangsbereich von Firmen eingesetzt werden kann.