Benzinpreisvergleich Ein Blick auf diese Grafiken verrät, wo das Tanken besonders teuer ist

Droht an Ostern der Spritpreis-Schock? Quelle: dpa

Eine exklusive Auswertung der jüngsten Preissprünge zeigt, wo Super E10 und Diesel besonders teuer sind und wo sich Autos vergleichsweise günstig betanken lassen.

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Es ist ein ebenso eingeübtes wie ärgerliches Ritual, das sich auch an diesen Ostertagen wiederholen wird. So sicher wie Deutschlands Autofahrer über die Feiertage in den Urlaub Richtung Alpen oder Meer aufbrechen, so zuverlässig kennen die Spritpreise an diesen Reisetagen nur eine Richtung: aufwärts. 

So mancher Tankstopp dürfe die Reiselust der Urlauber also auf eine harte Probe stellen. Erst recht, wenn das Ferienziel am falschen, teuren Ende der Republik liegt. Wie sich das Preisniveau von Super E10 und Diesel bundesweit unterscheidet, haben wir im großen Städtevergleich mithilfe der Daten des Onlineportals Clever-Tanken.de ausgewertet. Und dabei einen klaren Trend entdeckt und ein paar Überraschungen.

Minutengenau dokumentieren die Preiswächter von Clever Tanken, wo in Deutschland welcher Treibstoff gerade wie teuer ist. Aus den Preisen, die alle deutschen Tankstellen an die sogenannte Markttransparenzstelle für Kraftstoffe beim Bundeskartellamt melden müssen, lässt sich so ein exaktes Bild der Preisentwicklung zeichnen. Vor allem lässt sich nachvollziehen, wo deutsche Autofahrer in der Republik besonders tief in die Tasche greifen müssen oder tendenziell günstiger tanken.

Nach dem gewaltigen Preisanstieg 2021 wird Automieten erneut teurer. Viele Orte und ganze Wagenklassen werden sogar ausverkauft sein. Das Problem wird bleiben, weil Autohersteller und Verleiher so mehr Geld verdienen.
von Rüdiger Kiani-Kreß

Tanken: Exklusive Auswertung der 20 größten Städte

Für eine Analyse der jüngsten Preissprünge, aber auch der langjährigen Preisentwicklung hat die WirtschaftsWoche anhand der Clever-Tanken-Daten die durchschnittlichen Preise für Super E10 und Dieseltreibstoff in den 20 größten Städten Deutschlands auf Jahresbasis berechnet.

Dabei wird deutlich, dass sich das bei den Durchschnittseinkommen erkennbare deutsche Wohlstandsgefälle von Süd nach Nord auch bei den Treibstoffpreisen der Republik widerspiegelt – wenn auch mit einigen überraschenden Ausreißern. So hatten Tankstellen in Frankfurt/Main, München und Stuttgart sowohl im laufenden Jahr als auch in den Vorjahren zumeist die höchsten Preise im Bundesvergleich. Fast durchgängig war dabei Frankfurt die teuerste Stadt, oder zumindest eine der teuersten des Landes – und zwar gleichermaßen bei E10 wie auch bei Diesel.



Die Nordmetropole Hamburg hingegen, aber auch die Bundeshauptstadt Berlin sowie zahlreiche weitere Städte in der Mitte des Landes zählen hingegen beim Volltanken in allen drei Vergleichsjahren zum eher günstigen Pflaster. Zumeist gab und gibt es den Liter Sprit dort im Jahresschnitt zwei bis drei Cent günstiger als an den teuersten Tankstellen im Süden.

Keine Regel allerdings ohne Ausnahme: Ausgerechnet in der Industriestadt Wuppertal im Süden Nordrhein-Westfalens, nicht gerade für eine überbordende Millionärsdichte bekannt, ist Treibstoff besonders teuer. Wenn Dieselfahrer ihre Tanks füllen, zählt die Stadt fast immer zu den teuersten Orten der Republik. Und wenn es ums Tanken mit E10 geht, ist Wuppertal zumindest immer noch sehr teuer. 

Nicht weit entfernt, ausgerechnet in der alten Hauptstadt Bonn, zudem Sitz der Dax-Konzerne Deutsche Post und Deutsche Telekom, tankt es sich dagegen so günstig wie sonst kaum im Lande. Egal ob bei E10 oder Diesel, und egal in welchem Jahr: Fast immer gibt es den Liter Treibstoff in der Stadt am Rhein vier bis fünf Cent günstiger als in den teuersten Orten der Republik. 

Selbst für Autofahrer aus der nur wenig nördlich gelegenen Millionenstadt Köln hätte sich bei den jüngsten Preiskapriolen ein Ausflug zum Tanken nach Bonn lohnen können: 20 Kilometer südlich gab es Diesel und E10 im Monatsschnitt jeweils für rund zwei Cent günstiger als am Fuße des Doms.



Noch weit größer allerdings sind die Ersparnisse beim Tanken, auch das zeigen die Clever-Tanken-Daten, wenn man die Preise im Tagesverlauf im Auge behält: Die nämlich schwanken derzeit vielfach um mehr als zehn Cent zwischen dem frühen Morgen und den Abendstunden. Wer möglichst günstig tanken will, sollte die Zapfsäulen in der Regel nicht vor 17 Uhr ansteuern. Dann und am späteren Abend sind die Preise in aller Regel am niedrigsten. 

Und zwar ganz egal, ob in den Hochpreisregionen im Süden oder im tendenziell günstigeren Norden der Republik.

Lesen Sie auch: Die Benzin- und Dieselpreise in Deutschland sind infolge des Ukrainekrieges stark gestiegen. Nun gibt das Bundeskartellamt den Fahrern Spartipps.

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