Grüne Geldanlage: Was taugt die Bio-Geldanlage?
Wie ökologisch, sozial und transparent handeln Unternehmen? Dieser Frage ging ein Forschungsprojekt der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht nach. Entstanden ist daraus das Unternehmen "WeGreen". Ziel des Startups: Mit Transparenz und Dialog mehr Nachhaltigkeit bei Unternehmen und Konsumenten ermöglichen. Die Berliner bewerten Firmen auf ihre Nachhaltigkeit hin, dafür gibt es ein grünes, gelbes oder rotes Ampellicht. Das Fazit der Auswertung für die 30 deutschen Dax-Konzerne: Nur für zwei gibt "WeGreen" grünes Licht. Die Ergebnisse im Detail...
Foto: dpaInfineon
Den letzten Platz im Nachhaltigkeits-Vergleich der DAX-Konzerne belegt der Halbleiterhersteller Infineon. Grund dafür ist vor allem, dass das Unternehmen auf die Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts verzichtet. Unter anderem wegen der mangelnden Transparenz gibt es deshalb nur die Note 4,7. "Schlecht" heißt damit das Ergebnis.
Der Tipp der Studienleiter: Eine verbesserte Nachhaltigkeitskommunikation wäre ratsam, um so offen und transparent mit den eigenen Herausforderungen und Problemen umzugehen.
Foto: dpaThyssenKrupp
Gleiches gilt laut WeGreen auch für Deutschlands größtes Stahl- und Technologieunternehmen. ThyssenKrupp hat zwar einen Nachhaltigkeitsbericht, aber auch dessen Qualität sei nur knapp mittelmäßig. Mit der Note 4,5 ist das Ergebnis "sehr schwach".
Foto: dapdDeutsche Bank
Die Nachhaltigkeitsbemühungen der Deutschen Bank müssen als "unzureichend eingestuft werden", so das Ergebnis der Untersuchung. Dafür gibt es für das größte deutsche Kreditinstitut nur die Note 4,2 - "schwach".
Die kritische Sichtweise von Verbrauchern auf die Reputation von Finanzinstituten und deren Investitionsverhalten im Zuge der Finanzkrise sollen bei der Bewertung eine schwerwiegende Rolle gespielt haben, so WeGreen, denn besonders bei der Deutschen Bank werden die allgemeinen Geschäftstätigkeiten und Spekulationsgeschäfte kritisiert.
Foto: dapdFresenius Medical Care und Fresenius SE & Co. KgaA
Der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care landet im Ranking auf Platz 26 und bekommt damit die gleiche Note, wie die Deutsche Bank: 4,2.
Der DAX-Konzern Fresenius SE & Co. KgaA bekommt gar keine Bewertung. Grund dafür: WeGreen hatte keine Angaben, die für die Studie genutzt werden konnten.
Foto: dpaRWE
Der Energieversorger RWE muss ebenfalls die Bewertung "schwach" hinnehmen. Mit der Note 4,0 liegt der Energieriese beim Thema Nachhaltigkeit im unteren Drittel der DAX-Konzerne.
Foto: dpaCommerzbank
Die Commerzbank bekommt als erste Unternehmen eine Drei - wenn auch eine ganz knappe: Mit 3,9 liegt das Geldhaus unter dem Schnitt der DAX-Konzerne. Eine schwache Leistung.
Foto: dpaDeutsche Börse und Metro
Gelb leuchtet auch die Nachhaltigkeitsampel für die Aktiengesellschaft Deutsche Börse und die Metro. Das Urteil in Schulnoten: 3,8.
Foto: REUTERSBayer und E.On
Der Bayer-Konzern und der Energiekonzern E.On erhielten beide die Note 3,6 und liegen damit im unteren Mittelfeld. Besonders nachhaltiges Wirtschaften ist bei ihnen damit eher mittelmäßig transparent . Das Ergebnis für sie: "schwach".
Foto: dpaHeidelbergCement, MAN, Beiersdorf, Allianz, Deutsche Lufthansa
Gleich fünf DAX-Konzerne bekommen die Note 3,5 und stecken damit das Mittelfeld in Sachen Nachhaltigkeit ab. Trotzdem ist es nur ein 'schwaches' Ergebnis. Die Nachhaltigkeitsampel zeigt gelb für alle fünf Unternehmen.
Lob gibt es hier aber für MAN, trotz unbefriedigendem Ergebnis, denn der Konzern nutzt den 'Nachhaltigkeitsdialog' mit WeGreen und ließ sich ein Nachhaltigkeits-Unternehmensprofil erstellen - für die Studienleiter ein Schritt nach vorne.
Foto: dpaLinde
Der Gasspezialist entspricht dem DAX-Durchschnitt. Mit einer 3,4 landet er in der Mitte des Rankings. Vor diesem Hintergrund sei diese durchschnittliche Nachhaltigkeitsbewertung "schon enttäuschend", so WeGreen-Geschäftsführer Maurice Stanszus.
Foto: dapdDeutsche Telekom, Munich Re, Daimler
Telekommunikationsriese, Versicherer, Autobauer: Bei diesen drei DAX-Konzernen schaltet die Nachhaltigkeits-Ampel ebenfalls auf Gelb. Die Schulnote: 3,2. Besser als der Durchschnitt, aber immer noch ein "schwaches" Ergebnis.
Foto: dpaMerck
Der deutsche Chemiekonzerns schafft eine 3,1 und damit eine Position im oberen Drittel des Rankings. Insgesamt landet Merck damit auf Platz zehn. Zwar gibt es immer noch das Urteil "schwach", aber Merck schneidet damit besser ab als ein Großteil der DAX-Konzerne.
Foto: dpaBASF
"Befriedigend" wäre das Ergebnis von BASF von der Schulnote übersetzt. 3,0 heißt aber im Nachhaltigkeits-Vergleich weiterhin Ampel auf gelb und Bewertung "schwach". Damit hat auch das weltweit führende Chemieunternehmen durchaus Nachholbedarf in Sachen "Green Thinking".
Foto: dpaDeutsche Post, Siemens, Adidas
Gerade so haben sich, diese drei Konzerne über die Schulnote drei gerettet. Die Deutsche Post, Siemens und Adidas müssen zwar immer noch mit einem "schwachen" Urteil und der Farbe Gelb leben, bekommen aber immerhin eine 2,9.
WeGreen lobt bei Adidas: Genau wie MAN arbeitet der Sportartikelhersteller im "Nachhaltigkeitsdialog" mit dem "grünen" Unternehmen bereits zusammen, um transparenter zu werden und seine Werte zu verbessern.
K+S und Volkswagen
Die Gesamtnote 2,7 gibt es bei der Nachhaltigkeits-Analyse für den Autohersteller Volkswagen und das Bergbauunternehmen K+S. Dafür gibt es Platz vier und fünf. Beide Konzerne müssen sich nur noch wenig steigern, um ihre Ampel auf grün schalten zu sehen.
Foto: dpaBMW
Der dritte Platz geht an den bayerischen Premiumautobauer. Unter den Konzernen mit einer gelben Ampel ist BMW die Nummer eins und liegt nur kurz unter der Bewertung "gut". In Sachen Nachhaltigkeit ist es damit der bestplatzierte Autobauer. Nur zwei Unternehmen schneiden noch besser ab.
Foto: REUTERSHenkel
Der Konsumgüterhersteller aus Düsseldorf kann sich freuen: WeGreen gibt ihm "grünes Licht" für die Nachhaltigkeits-Arbeit. Ein "aber" ist jedoch ganz deutlich zu erkennen: Die Note heißt nämlich 2,5 und bedeutet "noch gut". Also ist auch hier noch Verbesserungsbedarf. Ebenso wie bei...
Foto: dpaSAP
Der Softwarehersteller aus Baden-Württemberg bekommt die gleiche Note und führt damit gemeinsam mit Henkel die Nachhaltigkeits-Liste der DAX-Konzerne an.
Das Fazit der Nachhaltigkeits-Tester: "Von 29 bewerteten Unternehmen weisen 25 eine gelbe Ampel auf. Daraus lässt sich folgern, dass die Thematik zwar bei den größten und wichtigsten deutschen Unternehmen angekommen ist, es sich aber bei keinem von ihnen um Spitzenperformer handelt."
Foto: dpa/dpawebViele von uns kaufen Bio-Äpfel, Bio-Birnen oder Bio-Fleisch. Auch grüner Strom oder grüne Kleidung finden in Deutschland immer mehr Anhänger. Aber eine Bio-Geldanlage? Die haben bisher nur wenige deutsche Sparer.
Allerdings wächst die Fangemeinde der nachhaltigen Geldanlagen schnell. Weltweit werden schon über 13 Billionen US-Dollar nach nachhaltigen Kriterien angelegt. Das ist etwa ein Fünftel des insgesamt angelegten Geldes. Auch in Deutschland nimmt die Summe des Bio-Geldes stetig zu. Im vergangenen Jahr ist sie um 16 Prozent auf 73,3 Milliarden Euro gestiegen. Dazu zählen nicht nur Anlageprodukte, sondern auch die Sparanlagen, welche Anleger bei nachhaltigen Banken haben. Kurzum: Immer mehr Menschen wollen ihr Geld reinen Gewissens anlegen, nach sozialen, ethischen und umweltverträglichen, also ressourcenschonenden Gesichtspunkten.
Was viele nicht wissen: Mehr als drei Viertel des nachhaltig angelegten Geldes stammt von institutionellen Investoren. Stiftungen wie beispielsweise die Umweltstiftung von Greenpeace setzen auf eine nachhaltige, ethisch und sozial verträgliche Anlagepolitik. Auch der Norwegische Staatsfonds legt sein Geld nach nachhaltigen Gesichtspunkten an.
Aber wie sieht es bei Privatanlegern aus? Wie wird man überhaupt ein Bio-Anleger? Für wen sind die grünen Geldanlagen geeignet? Und vor allem: Wie grün ist das grüne Geld wirklich?
Obwohl nachhaltige Finanzprodukte im Trend sind, ist noch Luft nach oben. Das merken auch die Verbraucherzentralen, bei denen sich Sparer nach den Möglichkeiten erkundigen. „Die Nachfrage ist noch nicht so hoch, wie wir es gerne hätten“, sagt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale Hamburg. Denn während Fakten rund um Bio-Bananen oder Öko-Kleidung leicht verständlich sind, wird es bei dem Öko-Sparen schnell kompliziert. Viele, die zwar gerne ihr Geld nachhaltiger anlegen würden, fragen sich welches das geeignete Anlageprodukt ist. Andere wiederum fürchten, mit grünem Geld automatisch auf einen Teil ihrer Rendite zu verzichten.
Weniger Rendite?
Das ist allerdings ein Irrglaube. Gerade während der aktuellen Niedrigzinsphase sind die Zinsen für Sparkonten oder Sparbriefe sowohl bei nachhaltigen als auch bei konventionellen Banken gleichermaßen niedrig. Eine Studie der Steinbeis-Hochschule Berlin hat die Erträge nachhaltiger Geldanlagen mit Hilfe von eigenen Berechnungen und analysierten Studien wissenschaftlich ausgewertet. Auch sie kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Öko-Faktor nicht negativ auf die Rendite auswirkt. Im Gegenteil: Teilweise wirkt sich der Faktor sogar positiv aus. Insgesamt unterscheiden sich die Ergebnisse bei klassischen und bei nachhaltigen Anlagen allerdings nicht signifikant.
Sobald dieses landläufige Vorurteil aus dem Weg geräumt ist, stellt sich die Frage, wo und was investiert werden soll. In den letzten Jahren ist der Markt für grüne Geldanlagen sehr bunt geworden. Nachhaltige Spar- und Anlageprodukte sind längst nicht mehr nur noch bei grünen Banken zu finden. Kaum ein Geldinstitut, egal ob Großbank, Volksbank oder Sparkasse, kann auf eine Bio-Variante im Anlagekatalog verzichten. Denn auch in der Finanzbranche ist Bio mittlerweile en vogue.
Die Angst vor einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone und die Probleme rund um Griechenland haben bei den deutschen Sparern ihre Spuren hinterlassen. Bei der Geldanlage sind die Deutschen heute deutlich vorsichtiger gestimmt, als zu Beginn der Finanzkrise.
Das ist das Ergebnis des fünften Schroders Investmentbarometers. Auf den folgenden Seiten zeigen wir, wo die Deutschen ihr Geld heute investieren - und wovor sie sich fürchten.
Quelle: Schroders Investment Management GmbH
Foto: REUTERSEuropa
Die Untergangspropheten für den Euro haben ganze Arbeit geleistet. Mittlerweile sehen 40 Prozent der deutschen Anleger Europa als die Region mit dem höchsten Risiko. Damit liegt der europäische Staatenverbund vor allen übrigen Regionen und Ländern. Die gestiegene Risikoaversion macht sich auch bei der Geldanlage der Deutschen bemerkbar. Im Vergleich zum Vorjahr wurden Investitionen in Europa um 15 Prozent zurückgefahren.
Als sicher sehen die Deutschen im Moment nur ihr eigenes Heimatland. Gerade einmal 3 Prozent der deutschen Sparer würden ihr Geld nicht in der Bundesrepublik investieren.
Foto: dapdImmobilien
Immobilien gelten momentan als einer der sichersten Anlagen. In den europäischen Metropolen überteigt die Nachfrage oftmals das Angebot. Dadurch klettern die Preise seit Jahren auf immer neue Rekordwerte. Auch für viele deutsche Anleger sind trotz der Krise Immobilien der Fels in der Brandung. 32 Prozent halten europäische Immobilien für besonders sicher.
Foto: dpaAktienmärkte
Das ständige Auf und Ab an den europäischen Aktienmärkten hielt viele deutsche Anleger in den letzten Jahren von einem Investment ab. Gerade einmal jeder fünfte Kleinanleger investierte sein Erspartes in Aktien. Trotzdem werden europäische Aktien von 21 Prozent der Befragten als sicher eingestuft.
Foto: dapdDeutschland
Die Vorliebe für Deutschland als Anlageregion ist mit der Sorge um die Euro-Zone gestiegen. Mittlerweile investieren mehr als 80 Prozent der Befragten den größten Teil ihres Geldes in der Bundesrepublik. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von neun Prozent. Dagegen sehen die Deutschen internationale Anlagen als zu risikoreich. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der Befragten gab an, keine Inventionen im Ausland tätigen zu wollen. Das sind zehn Prozent mehr als im Vorjahr.
Foto: dpa
Asien
Die asiatischen Länder mussten sich im letzten Jahr mit einem geringeren Wachstum zufrieden geben. Trotzdem sehen 46 Prozent der deutschen Anleger die Region als Wachstumsmarkt von morgen an. Das heißt aber nicht, dass sie dort auch tatsächlich investieren. Der Anteil der Anleger, die in der Region (ohne China und Japan) investiert sind, schrumpfte von fünf auf ein Prozent.
Foto: dapdChina
Knapp 20 Prozent der deutschen Privatanleger halten eine Investition in China für sinnvoll. Die Zahl der in China investierten Anleger halbierte sich dennoch im vergangenen Jahr von vier auf zwei Prozent.
Foto: APIndien
Die Deutschen fuhren ihre Anlagen in Indien im vergangenen Jahr von zwei auf annähernd null Prozent zurück. Gleichzeitig hält ein Drittel der Befragten ein Engagement in den kommenden Jahren für sinnvoll.
Foto: APUSA
Mit Anlagen in den USA halten sich die Deutschen zurück. Die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Anlageverhalten ist auch hier zu beobachten. Zwar sehen die Deutschen das Risiko bei weitem nicht mehr so hoch an. Dennoch sind aktuell lediglich vier Prozent - und damit fünf Prozentpunkte weniger als 2011 - dort investiert.
Foto: dpa
Wer allerdings eine große Auswahl an Produkten sucht, kommt um eine der grünen Banken nicht herum. „Gerade bei Großbanken ist das Angebot an nachhaltigen Geldanlagen normalerweise noch sehr eng und ausbaufähig“, sagt Birte Pampel vom Münchener Verein „Geld mit Sinn“. Die von Anlegern gegründete Initiative hat es sich zum Ziel gemacht, Anleger über nachhaltige Geldanlagen zu informieren und so in den Köpfen der Sparer das Bewusstsein für grünes Geld mit gutem Gewissen zu schaffen. „Für einen Berater in einer konventionellen Bank ist die Motivation größer, konventionelle Produkte zu verkaufen“, sagt Pampel. Diese seien für ihn weniger erklärungsbedürftig als grüne Finanzprodukte. Auch eine Forsa-Umfrage ergab zuletzt, dass jeder Dritte sich von seiner Hausbank nicht ausreichend über nachhaltige Produkte informiert fühlt.
Wer also Wert auf Produktauswahl und spezialisierte Beratung legt, sollte sich an eine der nachhaltigen Banken wenden. Das sind in Deutschland vor allem die GLS Bank aus Bochum, die Nürnberger Umweltbank, die Ethikbank oder die niederländische Triodos Bank. Auch kirchliche Institute wie beispielsweise die Dortmunder KD Bank bieten oft ein breites Spektrum an nachhaltigen Geldanlagen.
Skepsis gegenüber den Instituten ist fehl am Platz ist. Im Gegenteil: Eine Studie des Weltverbands der nachhaltigen Banken fand heraus, dass grüne Banken über eine ähnlich hohe Eigenkapitalrendite verfügen, wie die großen Häuser. Vor allem wachsen die Institute mit enormem Tempo. Denn viele Anleger sind mit ihrer Hausbank nicht mehr zufrieden oder wollen ihr Erspartes nicht bei Instituten wissen, die beispielsweise der Spekulation mit Nahrungsmitteln immer noch nicht Lebewohl sagen können.
Spezialisiert haben sich die Banken auf unterschiedliche Aspekte. Während bei der Umweltbank der Ausbau der regenerativen Energien im Vordergrund steht, sind es bei Ethikbank oder GLS Bank eher ethische und soziale Aspekte. Das Angebotsspektrum ist aber bei allen groß. Anleger können wählen zwischen klassischen Sparanlagen oder nachhaltigen Investmentfonds.
Adidas
Für 2012 wird Adidas voraussichtlich eine Dividende in Höhe von 1,35 Euro zahlen. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1,7 Prozent. Ausgeschüttet wird am ersten Börsenhandelstag nach der Hauptversammlung am 8. Mai.
Quelle: Bloomberg, eigene Recherchen
Stand: 11. April
Foto: AP/dpaAllianz
Am 7. Mai findet die Hauptversammlung der Allianz statt. Voraussichtlich wird danach eine Dividende in Höhe von 4,50 Euro ausgezahlt, das entspricht 4,2 Prozent Dividendenrendite.
Foto: dapdBASF
Am 26. April findet die Hauptversammlung von BASF statt. Dort wird über eine Dividende von 2,60 Euro abgestimmt. Das entspricht 3,8 Prozent Dividendenrendite.
Foto: dpaBayer
Der Chemiekonzern soll eine Dividende von 1,90 Euro ausschütten, das sind 2,3 Prozent Dividendenrendite. Die Hauptversammlung am 26. April entscheidet darüber.
Foto: dapdBeiersdorf
Von Beiersdorf ist nach der Hauptversammlung am 18. April eine Dividende in Höhe von 70 Cent je Aktie zu erwarten. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1 Prozent.
Foto: APNBMW
Der Autohersteller will an seine Aktionäre in diesem Jahr 2,50 Euro pro Aktie ausschütten. Hierbei beträgt die Dividendenrendite 3,6 Prozent. Die Dividende gibt es nach der Hauptversammlung am 14. Mai.
Foto: dpa/dpawebCommerzbank
Der Aktienkurs im Keller, die geplante Kapitalerhöhung wird den Anteil der bestehenden Aktionäre an der Bank stark verwässern, und nach der Hauptversammlung am 19. April wird die Commerzbank voraussichtlich keine Dividende zahlen. Das Aktionärstreffen birgt reichlich Zündstoff.
Foto: dapdContinental
Der Autozulieferer zahlt voraussichtlich eine Dividende in Höhe von 2,25 Euro. Das ergibt eine Dividendenrendite von 2,5 Prozent. Die Hauptversammlung findet am 15. Mai statt.
Foto: dpaDaimler
Der Autobauer will eine Dividende in Höhe von 2,20 Euro nach der Hauptversammlung am 10. April ausschütten. Das entspricht einer Dividendenrendite von 5,3 Prozent.
Foto: dpaDeutsche Bank
Nach der Hauptversammlung am 23. Mai plant die Deutsche Bank eine Dividende in Höhe von 0,75 Euro zu zahlen. Das wären 2,3 Prozent Dividendenrendite.
Foto: REUTERSDeutsche Börse
Auf der Hauptversammlung am 15. Mai muss noch eine Dividende in Höhe von 2,10 Euro abgesegnet werden. Das ergibt eine Dividendenrendite von 4,4 Prozent.
Foto: dpaDeutsche Post
Auf der Hauptversammlung am 29. Mai soll eine Dividende in Höhe von 70 Cent bewilligt werden. Das entspricht einer Dividendenrendite vom 3,9 Prozent.
Foto: dpaDeutsche Telekom
Die Hauptversammlung der Deutschen Telekom findet am 16. Mai statt. Dort soll eine Dividende in Höhe von 70 Cent je Aktie bewilligt werden. Das entspräche einer Dividendenrendite von 8 Prozent
Foto: dpaE.On
Am 3. Mai soll auf der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,10 Euro abgesegnet werden. Das entspricht einer Dividendenrendite von 7,5 Prozent.
Foto: REUTERSFresenius Medical Care
Am 16. Mai entscheidet die Hauptversammlung über eine Dividende von 0,75 Euro je Aktie. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1,4 Prozent.
Foto: dpaFresenius
Am 17. Mai soll die Hauptversammlung 1,10 Euro als Dividende bewilligen. Das entspricht einer Dividendenrendite in Höhe von 1,1 Prozent.
Foto: dpaHeidelbergCement
Am 8. Mai findet die Hauptversammlung von HeidelbergCement statt. Dort stimmen die Aktionäre über eine Dividende von 47 Cent je Aktie ab. Das entspräche einer Dividendenrendite von 0,9 Prozent.
Foto: dapdHenkel
Am 15. April schlägt der Henkel-Vorstand der Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 0,95 Euro vor. Die Dividendenrendite würde 1,3 Prozent betragen.
Foto: dpaInfineon
Auf der Hauptversammlung am 28. Februar wurde eine Dividende in Höhe von 0,12 Prozent bewilligt. Das entspricht einer Dividendenrendite von 2 Prozent.
Foto: dpaK+S
Am 14. Mai soll von der Hauptversammlung einer Dividende in Höhe von 1,40 Euro zugestimmt werden. Die Dividendenrendite beträgt dann 3,9 Prozent.
Foto: dpaLanxess
am 23. Mai werden die Aktionäre auf der Hauptversammlung voraussichtlich eine Dividende in Höhe von 1 Euro bewilligen. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1,8 Prozent.
Foto: dpaLinde
Der Gashersteller will auf seiner Hauptversammlung am 29. Mai eine Dividende in Höhe von 2,70 Euro beschließen. Die Dividendenrendite beträgt 1,9 Prozent.
Foto: dapdLufthansa
Am 7. Mai findet die Hauptversammlung der Lufthansa statt. Eine Dividende zahlt der Luftfahrtkonzern aber nicht. Stattdessen steht ein striktes Sparprogramm auf dem Plan.
Foto: dpaMerck
Auf der Hauptversammlung am 26. April steht eine Dividendenzahlung in Höhe von 1,70 Euro auf der Tagesordnung. Das entspricht einer Dividendenrendite von 1,4 Prozent.
Foto: dpaMünchener Rück
Die Münchener Rück will am 25. April die Aktionäre über eine Dividende von 7 Euro abstimmen lassen. Das entspricht einer Dividendenrendite von 4,6 Prozent
Foto: dpaRWE
Am 18. April geht es auf dem Aktionärstreffe von RWE unter anderem um eine Dividende von 2 Euro je Aktie. Das gönnt der Energieversorger seinen Anteilseignern eine Dividendenrendite von 6,5 Prozent.
Foto: dpaSAP
Der Softwarehersteller plant eine Dividende in Höhe von 85 Cent, die am 4. Juni bewilligt werden soll. Das ergibt eine Dividendenrendite von 1,4 Prozent.
Foto: REUTERSSiemens
Am 23. Januar ließ sich Siemens eine Dividende in Höhe von 3 Euro bewilligen. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3,6 Prozent.
Foto: dapdThyssenKrupp
Das Unternehmen hatte seine Hauptversammlung bereits am 18.Januar. Für 2012 wird vor dem Hintergrund von Milliardenverlusten keine Dividende ausgezahlt.
Foto: REUTERSVolkswagen
Am 25. April holt sich Volkswagen von den Aktionären grünes Licht für eine Dividende von 3,56 Euro pro Aktie. Das entspräche 2,3 Prozent Dividendenrendite.
Foto: REUTERS
Dabei kommt der ethische oder nachhaltige Aspekt nicht zu kurz. Wer beispielsweise bei der Ethikbank einen Bank-Sparplan wie den BonusPlus wählt, kann sich bei der Verzinsung zwischen einer Rendite- und einer Fördervariante entscheiden. Bei Letzterer spendet der Anleger maximal 0,25 Prozent der Verzinsung für ein Förderprojekt seiner Wahl. Auf Rendite verzichtet werden muss dennoch nicht. Wer bei einer Laufzeit von sieben Jahren monatlich 100 Euro einzahlt landet dank Zinsbonus am Laufzeitende aktuell bei einer Rendite von 3,1 Prozent. Hätte er die Fördervariante gewählt, wären es immerhin 2,25 Prozent gewesen.
Transparenz ist einer der größten Vorteile, den die nachhaltigen Nischenbanken gegenüber den großen Geschäftsbanken haben. Denn Sie informieren ihre Anleger in der Regel sehr genau darüber, wie und wo sie die Anlegergelder investieren, egal ob soziale oder nachhaltige Projekte.
Michael Keppler sitzt an der Quelle. Seit Jahren ist die Finanzmetropole New York die Heimat des Fonds-Managers, der über die Jahre mehr als ein Dutzend länderübergreifende Aktienfonds aufgelegt hat, etwa den Keppler-Global Value oder den Keppler-Emerging Markets. Dabei strukturiert der ehemalige Investmentbanker seine Fonds nach einem klaren Mantra: der "Top Value Strategy" oder aber: Kennzahlen, Kennzahlen, Kennzahlen. "Es geht darum, den inneren Wert einer Aktie zu bestimmen", sagt er. Der entspreche ungefähr der Entwicklung des Papiers über sieben Jahre.
Foto: dpaAusgehend von Einzelaktien, die den Markt des jeweils betrachteten Landes wiederspiegeln, baut Fonds-Manager Keppler dann Länderwerte zusammen. Um sie dann zu bewerten, sieht der Analyst unter anderem auf das durchschnittliche Preis-Buchwert-Verhältnis, Preis-Cashflow-Verhältnis, Preis-Gewinn-Verhältnis, auf die durchschnittliche Dividenden- und Eigenkapitalrendite – allerdings nicht nur auf deren aktuelle, absolute Werte.
Foto: rtrInsgesamt kennt Keppler vier Bewertungssäulen: Ihn interessiert nicht nur, wo die Kennzahlen der aggregierten Länderwerte aktuell rangieren und wie sie sich über die vergangenen sieben Jahre absolut entwickelt haben. Auch die aktuelle und zurückliegende relative Performance der Kennzahlen spielt für den Analysten eine Rolle. Als Vergleichswert dient dem Fonds-Manager der Morgan Stanley Capital International (MSCI) World Index.
Foto: dpaUnterbewertete Märkte
Australien ist einer der Länderwerte, den die Analysten von Kepplers Vermögensverwaltung in ihrer Januar-Analyse der Industrieländer für unterbewertet halten. Sie raten zum Kauf. Zwar liegt der Aktienkurs "Australien" um den Faktor 1,88 über dem Buchwert je Aktie und um den Faktor 15,3 über dem Nettoergebnis je Aktie – durchschnittlich sind australische Papiere also eher teuer.
Eine Dividendenrendite von fast fünf Prozent zeigt aber, dass die repräsentativen Aktienwerte des Kontinents eine überdurchschnittlich hohen Gewinnanteil ausbezahlen. Zum Vergleich: Die Dividendenrendite des MSCI World Index beträgt nur 2,79. Auch in Sachen Jahresrendite zieht Australien am Index vorbei. Die aggregierten Aktientitel des Landes wuchsen über die vergangenen 12 Monate um 3,4 Prozent (MSCI: 1,9 Prozent).
Foto: APAuch Deutschland gehört zur Liste derjenigen Länder, denen Keppler Potential nach oben bescheinigt. Das Preis-Buch-Verhältnis liegt mit 1,48 bereits näher an seinem "fairen" Wert, eins. Mit einem Kurs, der den Nettogewinn je "Deutschland"-Aktie um das knapp 12-fache übersteigt, spiegelt die Kennzahl auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis wieder, das den einzelnen Dax-Werten als Benchmark dient. Nach diesen Kennzahlen ist der Länderwert Deutschland nicht nur günstiger als der MSCI World Index – er ist mit 2,6 Prozent über die letzten 12 Monate auch mehr gewachsen (MSCI: 1,9 Prozent).
Foto: dapdDer Blick auf die absoluten aktuellen Kennzahlen für Hong Kong, zeigt sich ein gespaltenes Bild. Während das Preis-Buchwert-Verhältnis mit 1,38 den Index deutlich (1,77) unterbietet, rangiert das Preis-Gewinn-Verhältnis mit 16,3 auf vergleichsweise hohem Niveau (MSCI: 14,8). Die Dividendenrendite, die Hongkongs Firmen durchschnittlich erwirtschaften, liegt mit 2,53 unter der des Index (2,79). Dennoch rät Keppler zum Kauf – wohl auch aufgrund der Entwicklung über die vergangenen sieben Jahre. Preis-Buch- und Preis-Gewinn-Verhältnis lagen meist höher.
Foto: dpaDie Schweizer Wirtschaft hat in den vergangenen 12 Monaten durch die massive Aufwertung des Frankens an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt. Der kriselnde Euro hat die Nachfrage nach der eidgenössischen Währung aufgebläht. Kein Wunder also, dass auch Schweizer Aktien im Durchschnitt zu teuer sind. Mit einem Preis-Buchwert-Verhältnis von 2,28 und einem Preis-Gewinn-Verhältnis von 18,2 übertrifft der Länderwert Schweiz den MSCI Welt Index um jeweils gut 12 Prozent. Die Keppler Vermögensverwaltung rät zum Verkauf. Ein weiteres Indiz dafür, sich tendenziell von Schweizer Papieren zu trennen: Der repräsentative Aktienkorb konnte innerhalb der letzten 12 Monate nur eine minimale Renditesteigerung von 0,1 Prozent vorweisen.
Foto: APAuch die USA sind laut Keppler Vermögensverwaltung Verkaufskandidat. Zwar liegt das Bündel repräsentativer US-Aktien mit einem Preis-Buchwert-Verhältnis von 2,17 und einem Preis-Gewinn-Verhältnis von 14,6 wesentlich näher am MSCI World Index als der Schweizer Länderwert: Die einschlägigen Kennzahlen hatten bereits über die letzten sieben Jahre einen Abwärtstrend. Die Prognose, dass es mittelfristig wieder nach oben geht, gleicht für die Vermögensverwaltung die schlechte Renditeentwicklung nicht aus. Über die letzten 12 Monate konnte der Länderwert USA nur 0,9 Prozent an Rendite gutmachen, halb so viel wie der MSCI World Index. Auch performt etwa die Dividendenrendite mit 2,25 unterdurchschnittlich (MSCI: 2,79).
Foto: dapdUm Irland ist es in letzter Zeit ruhiger geworden. Dabei wird es erst einmal bleiben, meint die Keppler Vermögensverwaltung und verleiht dem Markt ein neutrales Etikett. Das Preis-Gewinn-Verhältnis verzeichnet lediglich aktuell einen Ausreißer nach oben, es steht mit 24,8 deutlich über dem Vergleichsindex (14,8). Mittelfristig soll der Wert aber auf Vorkrisenniveau um die 15 sinken, prognostizieren die Vermögensverwalter. Übrige Kennzahlen liegen grob auf Linie mit dem MSCI World Index. Der Länderindex Irland konnte im letzten Jahr die Rendite um 4,4 Prozent steigern (MSCI: 1,9).
Foto: APIn einer eigenen Publikation stellt die Keppler Vermögensverwaltung auch eine monatliche Rennliste der Emerging Markets zusammen. Um auch die relative Entwicklung der Länderwerte zu beurteilen, verwendet Keppler den MSCI Emerging Markets Index als Benchmark. Brasilien steht demnach auf der Liste der Kaufkandidaten weit oben. Der Preis-Buch-Wert liegt mit 1,47 leicht unter, der Preis-Gewinn-Verhältnis mit 14,3 leicht über dem Vergleichsindex. Brasilianische Aktien konnten im Durchschnitt mit einer Dividendenrendite von 4,05 punkten. Um 4,6 Prozent steigerte der Aktienkorb durchschnittliche die Rendite über die letzten 12 Monate und schlug damit den MSCI Emerging Markets Index um 12 Prozent.
Foto: dapdGerade hat die chinesische Währung wieder Boden gegenüber dem Euro gutgemacht. Insgesamt trauen Analysten der chinesischen Wirtschaft wieder mehr Wachstum zu. Die Keppler Vermögensverwalter halten die repräsentativen chinesische Titel derzeit insgesamt für unterbewertet und raten zum Kauf. Mit einem Preis-Buchwert-Verhältnis von 1,70 und einem Preis-Gewinn-Verhältnis von 11,3 performt der Länderwert geringfügig unter dem MSCI Emerging Markets Index und dem Emerging Markets Asia Index. Die Dividendenrendite liegt dagegen mit 2,87 gut zehn Prozent über der Benchmark. In Sachen Rendite konnte der chinesische Aktienkorb ordentliche 4,8 Prozent über die letzten 12 Monate zulegen (MSCI Emerging Markets 3,9 Prozent).
Foto: dpaVon allen Schwellenländern hat Ägypten während der letzten 12 Monate das stärkste Renditewachstum hingelegt. Mit 12,4 Prozent schlug der Länderwert den MSCI Emerging Markets Index um das dreifache, den MSCI EMEA (Eastern Europe, Middle East and Africa) Index noch um mehr als das Doppelte. Obwohl die repräsentativen ägyptischen Titel derzeit eher zu viel kosten – die Kurse liegen gemittelt mehr als 13 Mal so hoch wie das durchschnittliche Ergebnis pro Aktie – raten die Analysten der Keppler Vermögensverwalter zum Kauf. Teuer ist offenbar noch längst nicht zu teuer.
Foto: dpaUnternehmen in Indien sind derzeit überbewertet, sagen die Analysten von Keppler. Die einschlägigen Kennzahlen liegen demnach auch deutlich über der Benchmark: Sowohl Preis-Buchwert-Verhältnis (2,71) als auch Preis-Gewinn-Verhältnis (16,2) übertreffen den MSCI Emerging Markets um 16 beziehungsweise um rund 13 Prozent. Auch die niedrige Dividendenrendite von 1,28 Prozent und das maue Renditewachstum von 0,7 Prozent über die letzten 12 Monate, sprechen tendenziell dafür, aus indischen Titeln auszusteigen.
Foto: dpaZuletzt der Blick auf Südamerika. Peruanische Aktien liegen im Kurs 3,57 Mal über dem Buchwert, das übersteigt den Wert der entsprechenden Vergleichsindizes MSCI Emerging Markets (1,65) und über dem MSCI EM Latin America (1,82) deutlich. Allerdings hält sich das Preis-Gewinn-Verhältnis von 14,2 im Rahmen und auch die sechsprozentige Renditesteigerung im letzten Jahr sprechen für eine solide Entwicklung. Die Analysten von Keppler empfehlen, Peruanische Titel fürs erste im Portfolio zu parken.
Foto: dapdNeben den Sparanlagen bilden grüne Investmentfonds die klassische nachhaltige Geldanlage. „Investmentfonds sind die größte Anlageklasse unter den grünen Anlageprodukten“, sagt Claudia Tober vom Forum Nachhaltige Geldanlage. Ähnlich sieht das auch Birte Pampel. Während allerdings die Auswahl einer grünen Sparanlage noch relativ einfach ist, wird es bei den Investmentfonds schwieriger. Vor der Beratung bei einer Bank sollten sich Anleger daher einige Fragen beantworten.
Rendite oder nicht?
„Anleger müssen sich vor allem darüber im Klaren sein, was ihnen bei der Geldanlage wichtig ist", sagt Pampel. „Angefangen mit der Frage, welche negativen Verhaltensweisen sie bei Unternehmen ausschließen wollen.“ Denn in der Regel werden die Fonds mit Hilfe eines zweistufigen Verfahrens bestückt.
Zunächst werden Branchen sortiert. Industrien, die sich mit ethischen Investments nicht vereinbaren lassen, werden gleich am Anfang ausgeschlossen. Beispielsweise die Waffen- und Rüstungsindustrie oder Unternehmen, die mit Kernenergie oder Gentechnik ihr Geld verdienen. Unter den restlichen Kandidaten werden jeweils die nachhaltigsten einer Branche herausgefiltert. Fondsmanager nennen das den Best-in-Class Ansatz. Die Kriterien, nach denen eine Bank oder ein Fondsmanager die grünsten Unternehmen einer Branche auswählen, sind bei jedem Institut verschieden. In der Regel finden Anleger auf den Internetseiten der ausgebenden Banken Informationen über die Auswahlkriterien der einzelnen Fonds.
Wem eine erträgliche Rendite wichtiger ist als ein lupenreines Gewissen, der investiert am besten in grüne Fonds, die relativ breit streuen. Wer allerdings strenge ethische und soziale Ansprüche an sein Anlageprodukt hat, der muss die nachhaltigen Fonds genau unter die Lupe nehmen. Denn ein Blick auf die Zusammensetzung einiger Fonds zeigt, dass anderenfalls böse Überraschungen drohen.
Beispielsweise finden sich im Nachhaltigkeits-Aktienfonds der Dekabank laut aktuellem Jahresbericht Papiere von der Deutschen Bank, anderen Investmentbanken oder Ölfirmen. Und damit ist die Dekabank bei weitem kein Einzelfall. Andere Fonds wiederum haben zwar strengere Kriterien, dafür ist dort das Risiko teilweise nicht gut gestreut. Beispielsweise setzen viele Fonds stark auf Unternehmen aus der krisengebeutelten Solarindustrie. Ein solches Klumpenrisiko sollten Anleger in jedem Fall vermeiden.
Der Private tappt im Dunkeln
Kein Wunder also, dass der Best-in-Class Ansatz bei Experten in der Kritik steht. Eine optimale Lösung sei das nicht, sind sich viele einig. Denn wie beim Obst und Gemüse steht der Anleger auch bei der Bio-Geldanlage vor einem Problem: Wo Bio drauf steht, ist nicht unbedingt Bio drin. Deshalb entwickelt das Forum Nachhaltige Geldanlage zusammen mit dem European Sustainable Investment Forum (Eurosif) ein Siegel für nachhaltige Geldanlagen, ähnlich dem Bio-Siegel für Lebensmittel. Es soll Anlegern eine Orientierungshilfe bei grünen Investitionen geben und Produkte auszeichnen, die einen gewissen Mindeststandard erfüllen. Erste Ergebnisse sollen im kommenden Jahr präsentiert werden. „Unserer Auffassung nach muss ein Qualitätssiegel die Vielfalt der Anlagestrategien im Markt wahren und sie in Bezug auf die Frage bewerten, wie anspruchsvoll der zugrundeliegende Ansatz ist“, sagt Tober.
Denn gerade für Privatanleger gibt es bisher kaum Referenzen. Während sich institutionelle Anleger an Ratings orientieren können, wie sie beispielsweise von der auf nachhaltige Geldanlagen spezialisierten Ratingagentur Oekom Research angeboten werden, tappt der private Anleger oft im Dunkeln.
Trotz aller Kritik, einen nennenswerten Effekt haben die Fonds dennoch. Eine Studie von Oekom Research ergab, dass nachhaltige Kapitalanlagen für Unternehmen ein Anreiz zur verantwortungsvollen Unternehmensführung sind. Ein Drittel der von Oekom befragten Unternehmen gab sogar an, dass das Abschneiden in Nachhaltigkeitsratings Einfluss auf die Vergütung der Führungskräfte habe.
Was für konventionelle Geldanlagen gilt ist auch nachhaltigen Produkten nicht fern: Je weiter sich der Anleger vom klassischen Produktspektrum entfernt, desto höher wird das Risiko. So locken zahlreiche geschlossene Fonds mit nachhaltigen Investments in Windkraft, Wasser oder Holz und hohen Renditen. Vorsicht: Egal ob grün oder nicht, die Risiken sind mindestens genauso hoch wie bei normalen geschlossenen Fonds. Oft stecken komplexe Strukturen dahinter, die für den Anleger kaum zu durchblicken sind. Und wenn der Wind nicht weht, dann bringt auch der Windkraft-Fonds keinen Ertrag. Der Windkraftbetreiber Prokon beispielsweise sammelte mit Genussrechten bereits mehr als eine Milliarde an Anlegergeldern ein. Allerdings hagelt es Kritik. Zahlen belegen, dass die Gruppe zuletzt weniger verdiente, als sie an Anleger ausschüttete.
Wer statt eines Fonds ein direkteres Investment bevorzugt, kann sich an einer der zahlreichen, teils regionale, Genossenschaften beteiligen. Aber auch hier gilt es für Anleger, die schwarzen Schafe auszusortieren. Denn im Gegensatz zu Investments bei Banken sind Anleger hier im Falle einer Insolvenz nicht durch die gesetzliche Einlagensicherung abgesichert. Das Risiko ist also ungleich höher. Wenn überhaupt sollten Anleger die Projekte, in die die Genossenschaften investieren, genau kennen und ihre Ertragschancen einschätzen können. Eine Ausnahme bildet Oikocredit, eine der größten Genossenschaften für nachhaltige Anlage. Die niederländische Gesellschaft vergibt von den Anlegergeldern Mikrokredite an Unternehmer in Entwicklungsländern. Anleger werden in der Regel mit einer Dividende von maximal zwei Prozent am Geschäftserfolg beteiligt. Laut Oikocredit wurde die bis auf zwei Ausnahmen immer gezahlt.
So leicht wie der Kauf vom Bio-Obst auf dem Markt ist die grüne Geldanlage leider nicht. Stattdessen müssen sich Anleger häppchenweise über die einzelnen Produkte informieren. Vor allem müssen die Angebote strengstens nach faulen Stellen geprüft werden. Wer also Wert auf ein gutes Gewissen bei der Geldanlage legt, muss einigen Aufwand dafür in Kauf nehmen. Lohnen tut sich der aber allemal.
----
Das aktuelle Heft "WiWo Green Economy" ist hier erhältlich.