Der Tabakkonzern Philip Morris kann derzeit nur noch eingeschränkt Zigaretten an den deutschen Einzelhandel liefern. So fehlt es einer Unternehmenssprecherin zufolge an bestimmten Verpackungsgrößen. Gängige Schachteln mit 22 Marlboro-Gold-Zigaretten etwa sind deshalb in vielen Kiosken, Supermärkten und Tankstellen kaum noch zu bekommen.
„Wegen der weltweit angespannten Lage auf den Rohstoffmärkten, etwa der Verknappung von Kartonagen, kann es kurzfristig zu Engpässen kommen – allerdings nur bei einzelnen Verpackungsgrößen“, so die Sprecherin. Verbraucher müssten auf andere Packungsgrößen ausweichen. Philip Morris arbeite nun daran, die Lieferkette umzustellen, um das Problem zu beheben.
Europas führender Produzent von Zigarettenverpackungen, die Wiener Mayr-Melnhof Karton AG, bestätigte die aktuellen Probleme bei den Zigarettenherstellern. Ein Werk, das der Konzern in der Ukraine betreibt, könne derzeit nicht produzieren, so ein Sprecher. Doch das sei nicht der vorwiegende Grund für den Mangel. Vielmehr bekomme Mayr-Melnhof nicht genug Kartonage für die Zigarettenverpackungen. Die werde wiederum oft direkt von den Zigarettenherstellern geliefert. Wie lange der Engpass anhalten wird, konnte der Sprecher nicht sagen.
Neben dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen, die der energieintensiven Kartonherstellung zusetzen, mangelt es beispielsweise zurzeit auch an Zellstoff, der für die Kartonherstellung benötigt wird.
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