Audi Autobauer legt Rückrufplan für Diesel-Autos vor

Rund 85.000 Fahrzeuge der VW-Tochter Audi müssen im Zuge des Abgas-Skandals repariert werden. Mit dem nun vorgelegten Plan soll geklärt werden, wie der Rückruf genau aussehen soll.

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Audi Quelle: dpa

Die VW -Tochter Audi hat den US-Umweltbehörden einen Plan zur Reparatur von rund 85.000 Diesel-Fahrzeugen vorgelegt. "Wir haben den Rückrufplan fristgerecht eingereicht", sagte ein Sprecher am Dienstag in Ingolstadt. Bis zum Dienstag (2. Februar) musste Audi der kalifornischen Umweltbehörde CARB einen Plan vorlegen, wie eine beanstandete Softwarefunktion entfernt werden soll. Zu Details der geplanten Reparaturen äußerte sich Audi nicht. Man warte nun auf die Entscheidung der Behörden.

Der von dem Ingolstädter Oberklassehersteller entwickelte Diesel-Motor mit drei Litern Hubraum ist in mehreren Fahrzeugmodellen der Marke Audi sowie beim VW Touareg und dem Porsche Cayenne eingebaut. Audi hatte erklärt, die in den USA beanstandete Software-Funktion sei den Behörden dort nicht ordnungsgemäß angemeldet worden. In Europa sei sie legal.

Die Abgas-Tests in Deutschland und Europa

Die kalifornische Umweltbehörde hatte im Januar Vorschläge von VW zur Reparatur von 2,0-Liter-Diesel-Motoren als unzureichend zurückgewiesen. Die Behörde hatte damals erklärt, sie plane weitere Untersuchungen und Gespräche mit Volkswagen. Ein Spitzentreffen von Konzernchef Matthias Müller mit der Leiterin der US-Umweltbehörde EPA einige Tage später brachte allerdings keinen Durchbruch. Woran es hakte, blieb damals offen. Ein VW-Sprecher sagte am Dienstag, mit den US-Behörden sei Stillschweigen vereinbart worden.

In den USA sind insgesamt fast 600.000 Fahrzeuge des Wolfsburger Konzerns von Unregelmäßigkeiten bei den Abgaswerten betroffen. Etwa 480.000 entfallen auf die Hauptmarke VW. Volkswagen hatte zugegeben, eine illegale Software in die Motorsteuerung eingebaut zu haben, die die Grenzwerte nur auf dem Prüfstand einhält. Neben einem Rückruf ist dort auch ein Rückkauf von Fahrzeugen im Gespräch.

Weltweit sind rund elf Millionen Fahrzeuge mit manipulierten Abgaswerten unterwegs, 8,5 Millionen davon in Europa. Dort hat VW bereits mit dem Rückruf begonnen. Die Software-Manipulation hat den Wolfsburger Konzern in die größte Krise seiner Geschichte gestürzt und wird zig Milliarden Euro Kosten für Rückrufaktionen und Rechtstreit nach sich ziehen. Am Mittwoch berät der engere Führungszirkel von Volkswagen erneut über die Aufarbeitung der Affäre. Es ist die dritte Runde binnen drei Wochen.

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