




Die Rückrufwelle wegen möglicher Airbag-Probleme in den USA erfasst jetzt auch Volkswagen und Daimler. Die US-Behörde für Verkehrssicherheit (NHTSA) kündigte am Freitag an, rund fünf Millionen Fahrzeuge verschiedener Konzerne mit potenziell defekten Airbags der japanischen Firma Takata in die Werkstätten zu bestellen, darunter auch Wagen der deutschen Hersteller. Bisher ging es vor allem um Autos der japanischen Marke Honda. Doch bei diesem Rückruf würden erstmals auch Volkswagen mit seiner Marke Audi und Daimler mit Mercedes-Benz-Modellen einbezogen, teilte die NHTSA mit. "Es handelt sich um eine massive Sicherheitskrise", sagte Behördensprecher Gordon Trowbridge.
Ein möglicher Defekt kann dazu führen, dass die Airbags ungewollt explodieren und Metallteile herumschleudern. Weltweit sind der NHTSA zufolge inzwischen zehn Menschen bei solchen Unfällen gestorben. Mit dem neuen Rückruf wächst laut Sicherheitsaufsicht in den USA die Zahl der Autos, die in die Werkstätten bestellt werden, auf bis zu 24 Millionen. Zunächst blieb unklar, wie viele Fahrzeuge des aktuellen Rückrufs schon einmal wegen Airbag-Problemen in die Werkstätten beordert worden waren.
Rückrufe der deutschen Autobauer
Gemessen an den Neuzulassungen belegt der Volkswagen Konzern mit nur 61 Prozent die beste deutsche Platzierung. Im ersten Halbjahr 2014 rief VW rund 177.000 Einheiten der Marke Volkswagen und sowie 209 Porsche (911 GT3) in die Werkstätten zurück.
Mit rund 89 Prozent im Vergleich zu 334 im Vorjahr konnte sich vor allem BMW als Premiumanbieter wieder stabilisieren.
Daimler konnte seine sehr gute Position aus dem Vorjahr nicht halten. Der Konzern beorderte rund 253.000 Fahrzeuge der C-Klasse aufgrund von Fehlfunktionen der Rücklichter zurück zum Servicepartner und erreicht damit eine Rückrufquote von 151 Prozent (Vorjahr: 0,2%).
Zu dem jüngsten Rückruf komme es aus zwei Gründen, erläuterte die Behörde. Zum einen habe es im Dezember einen tödlichen Airbag-Unfall in einem Ford -Kleinlaster gegeben. Eine Million der Airbags, die nun überprüft werden sollen, hätten dieselbe Bauart wie die in dem Unglücksfahrzeug. Die übrigen vier Millionen würden inspiziert, weil zusätzliche Tests von Airbags in Fahrzeugen wie von Volkswagen dies nahelegten.
Wegen des Abgas-Skandals hat Volkswagen in den USA derzeit ohnehin zu kämpfen. Dem Wolfsburger Konzern droht eine Klagewelle. Zudem berichteten "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR am Freitag unter Berufung auf VW-interne Ermittlungen, dass zahlreiche Manager und Mitarbeiter des Wolfsburger Konzerns von den Abgas-Manipulationen gewusst hätten.