„Gegen zerstörerisches Verkehrssystem“ Demonstranten blockieren Zugang zur IAA

Hunderte Demonstranten versperrten am Sonntag den Eingang zur IAA. Quelle: REUTERS

Die Automesse IAA in Frankfurt ist mit großen Protestaktionen konfrontiert. Nach einer Demonstration am Samstag mit Tausenden Teilnehmern blockieren Demonstranten am Sonntag den Hauptzugang für die Messebesucher.

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Mehrere hundert Demonstranten des Bündnisses „Sand im Getriebe“ haben am Sonntagmorgen den Haupteingang der IAA in Frankfurt blockiert. In weißen Anzügen hielten sie Plakate mit Forderungen wie „Autokonzerne entmachten“ und „Die Straße ist besetzt – Verkehrswende jetzt“ in die Höhe.

Ziel sei es, „den Ablauf der IAA mit friedlichen Blockaden zu stören“, teilte das Bündnis mit. „Wir setzen damit ein deutliches Zeichen gegen das zerstörerische Verkehrssystem, für das die weltgrößte Automesse nach wie vor steht.“ Ein IAA-Sprecher bestätigte die Störungen. „Es ist alles friedlich, die Besucherströme werden umgeleitet“, sagte er.

Schon am Samstag hatten Tausende Menschen vor den Toren der IAA für eine Wende zu klimafreundlichem Straßenverkehr demonstriert. An einer Fahrrad-Sternfahrt und einer Großdemonstration gegen die Internationale Automobilmesse beteiligten sich nach Angaben der Polizei rund 15.000 Menschen. Die Veranstalter, ein Bündnis von mehreren Umweltverbänden, schätzte die Zahl auf 25.000, davon hätten sich rund 18.000 mit dem Rad auf den Weg gemacht. Dafür wurden vorübergehend auch Abschnitte der Autobahnen 661 und 648 gesperrt.

Die Demonstranten pochten auf ein sofortiges Ende von Verbrennungsmotoren, eine Abkehr von spritschluckenden SUV, einen Umstieg auf kleine sparsame Elektroautos und den Umbau der autogerechten zur fahrrad- und fußgängerfreundlichen Stadt.

Die IAA zählte am ersten Publikumstag nach VDA-Angaben rund 60.000 Besucher. Die Messe leidet unter Ausstellerschwund. Der Veranstalter VDA, in dem die Autobauer und Zulieferer in Deutschland zusammengeschlossen sind, will daher das Konzept überdenken. Ein Weggang der Autoschau aus Frankfurt ist dabei nicht ausgeschlossen. VDA-Präsident Mattes hatte nach internen Querelen noch am Eröffnungstag in dieser Woche seinen Rücktritt erklärt.

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