Mehr noch: Der Fahrdienst, der noch nie einen müden Dollar verdient hat, listet unter seinen Risiken, dass man wegen steigender Kosten „womöglich“ nie in die schwarzen Zahlen kommen wird.
Tesla und Uber eint, dass es Zweifel an ihren Geschäftsmodellen gibt. Doch Musk hat im dritten und vierten Quartal 2018 bereits bewiesen, dass sein Unternehmen profitabel arbeiten kann. Vor allem hat er ständig Ideen, wie sich die Einnahmequellen von Tesla ausbauen lassen. Vor allem um dieses Zukunftsgeschäft geht es an der Börse.
Ein Beispiel: Seit Freitag erlaubt Tesla seinen US-Kunden auch das Leasen des Model 3. Bei einer Anzahlung von 3000 Dollar, drei Jahren Laufzeit und 10.000 Meilen pro Jahr werden in der günstigsten Variante 504 Dollar monatlich fällig.
Der Unterschied ist allerdings, dass die Kunden das Auto am Ende des Leasings nicht kaufen können. Es soll Bestandteil einer Flotte von autonomen Fahrzeugen werden, mit denen Tesla selber Fahrdienste anbieten will. Das ist ein seit langem gehegter Plan von Musk, mit dem er seinen Vorsprung beim autonomen Fahren ausspielen will.
Mehr noch: Tesla will angeblich sogar seinen Kunden erlauben, ihre Fahrzeuge als Taxi operieren zu lassen. Mit anderen Worten: Musk bastelt an einer Art Uber – allerdings mit weit niedrigeren Kosten. Mit der Strahlkraft seiner Marke könnte er das schaffen.
Noch ist das Zukunftsmusik und davon abhängig, wie Politiker, Behörden und die Öffentlichkeit die Sicherheit von autonomen Fahrzeugen bewerten werden. Aber das gilt nicht nur für Tesla, sondern auch für Uber und andere Marktteilnehmer. Sollten autonome Fahrzeuge doch später auf die Straßen kommen als erwartet, kann Tesla seinen Leasingkunden immer noch gestatten, ihr Fahrzeug doch noch zu erwerben. Das Musk seine Meinung schnell mal ändert hat er hinlänglich bewiesen.
Tesla und Uber sind als Kapitalanlage beide riskant, aber Tesla ist breiter aufgestellt. Solange die Notenbanken die Märkte mit billigem Geld schwemmen, sollte Musk keine Probleme haben, Kapital aufzutreiben.