Nach Opel-Übernahme Peugeot-Mutter PSA verzeichnet Umsatzsprung

Die Übernahme von Opel verschafft der Peugeot-Mutter PSA einem Umsatzsprung. Die Erlöse schnellten in die Höhe.

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Die Opel-Übernahme verschafft Peugeot finanziellen Aufwind. Quelle: dpa

Die Übernahme von Opel verschafft dem französischen Autobauer PSA Peugeot Citroen einen Umsatzsprung. Die Erlöse der Gruppe kletterten im dritten Quartal um fast ein Drittel auf 15 Milliarden Euro. Ohne die frühere Tochter des amerikanischen General-Motors-Konzerns stieg der Umsatz im Autogeschäft von PSA um 11,6 Prozent auf gut acht Milliarden Euro, wie der nach Volkswagen zweitgrößte europäische Autobauer am Mittwoch mitteilte. Der konzerneigene Zulieferer Faurecia steigerte sich um sieben Prozent. Die Gruppe kombiniere jetzt starkes Wachstum mit Preis- und Kostendisziplin, sagte Finanzvorstand Jean-Baptiste de Chatillon. Dies sei der Schlüssel, um in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten zu bestehen.

Nicht bei Opel in Rüsselsheim, sondern bei der britischen Schwester Vauxhall droht nach der PSA-Übernahme aller Voraussicht nach der größte Stellenabbau. Schuld ist der Brexit. Deutsche Standorte haben bessere Karten.
von Yvonne Esterházy

Mit der Übernahme des Rüsselsheimer Autobauers rückten die Franzosen näher an den europäischen Marktführer VW heran. Der Abstand zum Wolfsburger Rivalen auf dem Heimatmarkt in Europa ist jedoch noch groß. In den ersten neun Monaten lieferte die PSA-Gruppe nach Daten des Branchenverbandes ACEA in der EU rund 1,3 Millionen Fahrzeuge aus, dank Opel ein Zuwachs um fast 16 Prozent. Volkswagen kam im gleichen Zeitraum bei geringerem Wachstum auf mehr als 2,7 Millionen Fahrzeuge.

Zum Umsatzwachstum hätten bis auf China alle Regionen beigetragen, erklärte PSA. Auf dem weltgrößten Automarkt haben die Franzosen nach wie vor mit Problemen zu kämpfen. Aber auch bei der chronisch Verluste schreibenden Tochter Opel und deren britischer Schwester Vauxhall liegt noch viel Arbeit für die Franzosen. PSA-Chef Carlos Tavares hatte erst jüngst für Unruhe in Rüsselsheim gesorgt, als er Opel Ineffizienz vorwarf. Viele Probleme bei der Tochter rührten daher, dass die Abläufe überdimensioniert seien und zu viel Energie verbrauchten. Dies hatte den Betriebsrat auf den Plan gerufen, der die Probleme in den Vorgaben des früheren Mutterkonzerns GM sieht.

Tavares hat dem neuen Opel-Management unter Vorstandschef Michael Lohscheller eine 100-Tage-Frist gesetzt, die Anfang November ausläuft. Bis dahin soll Opel einen Plan vorlegen, um die PSA-Tochter profitabel zu machen. In Rüsselsheim wird befürchtet, dass unter Peugeot langfristig Tausende Arbeitsplätze wegfallen werden.

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