Opel-Sanierung Betriebsrat und Geschäftsleitung schließen Kompromiss

Opel Eisenach Quelle: dpa

Beim kriselnden Autobauer Opel haben sich Arbeitnehmer und Management auf einen Sanierungsplan geeinigt. Er umfasst die Streichung von 3700 Stellen, aber auch die Investition in neue Modelle an den deutschen Standorten.

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Betriebsrat und Geschäftsleitung von Opel haben sich auf die Sanierung des defizitären Autobauers geeinigt. Als Teil des am Dienstag vereinbarten Kompromisses sagt der französische Mutterkonzern PSA Peugeot Citroen Investitionen in neue Modelle und die Auslastung der Werke zu. Im Gegenzug gab der Betriebsrat den Weg frei für den von PSA verlangte Streichung von 3700 Stellen. Der Abbau solle ausschließlich auf freiwilliger Basis über Altersteilzeit, Vorruhestand und Abfindungen erfolgen, teilte der Gesamtbetriebsrat mit. Für alle übrigen Beschäftigten sei ein Kündigungsschutz bis zum Sommer 2023 vereinbart worden.

Die Gewerkschaft IG Metall hatte mit einer Zuspitzung des Konflikts gedroht, sollte die Beschäftigung in den drei deutschen Werken in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach nicht über das Jahr 2020 hinaus abgesichert werden. Peugeot hatte Zugeständnisse der Belegschaft zur Voraussetzung für neue Modelle und Produkte gemacht. PSA-Chef Carlos Tavares will die chronisch defizitäre Marke mit dem Blitz und ihre britische Schwester Vauxhall bis 2020 aus den roten Zahlen führen.

Zuletzt hatten beide Seiten heftig über ein Abfindungsprogramm gestritten. Der Betriebsrat warf dem Opel-Management vor, mit einem Kahlschlag in Deutschland die Zukunft von Opel aufs Spiel zu setzen. Daraufhin setzte Opel das freiwillige Abfindungsprogramm aus, um die Gespräche wieder in Gang zu bringen.

PSA hatte Opel im vergangenen Jahr von General Motors übernommen. Dabei hat der Konzern zugesagt, keine Werke in Deutschland zu schließen und auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Bereits unter dem amerikanischen Mutterkonzern waren Tausende Stellen abgebaut und die Fahrzeugwerke in Bochum und Antwerpen geschlossen worden. Opel steckt seit fast 20 Jahren in den roten Zahlen.

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