Der Sportwagenbauer Porsche will sich mit einem neuen Tochterunternehmen zum Marktführer für digitale Dienste bei Premiumautos mausern. Die Porsche Digital GmbH solle neue Produktangebote und Geschäftsmodelle realisieren, erklärte das Unternehmen am Freitag. Dazu werde die Porsche-Tochter mit Partnern zusammenarbeiten und bei Start-Ups oder Beteiligungsfonds einsteigen.
Porsche-Chef Oliver Blume erklärte dazu im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten", für die GmbH entstünden zunächst 50 Stellen. Es sei jedoch deutliches Wachstum geplant. So sollen auch in Berlin, im Silicon Valley in den USA und in China Standorte eröffnet werden. Als Chef hat Porsche den ehemaligen Gartner-Analysten Thilo Koslowski gewonnen.
Neue digitale Dienste sind neben dem autonomen Fahren und Elektromobilität die wichtigsten Trends in der Autoindustrie. Porsche konkurriert mit seinem Plan mit den anderen deutschen Premiumautoherstellern Daimler, BMW und letztlich auch mit der Konzernschwester Audi. Diese hatten zusammen im vergangenen Jahr den digitalen Kartenanbieter Here erworben, der als Plattform für Funktionen des autonomen Fahrens und für neue digitale Serviceangebote rund ums Auto dienen soll.
Auch der Porsche-Mutterkonzern Volkswagen hat eine Digitalisierungsoffensive angekündigt. Die Porsche-Initiative soll diese Blume zufolge ergänzen. Während auf Konzernebene Standardkomponenten für alle Marken entwickelt würden, konzentriere sich die Porsche-Tochter auf markenspezifische Themen, die auch relevant werden könnten für den Konzern.