20 Millionen Euro Reiseanbieter Berge & Meer erhält Staatshilfe

Die Reisebranche ist hart getroffen von der Corona-Pandemie. Quelle: dpa

Corona trifft die Reiseindustrie hart, die Anbieter leiden. Nun erhält mit dem Pauschalreiseanbieter Berge und Meer Touristik GmbH ein weiteres Unternehmen Staatshilfe.

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Ein weiteres Touristikunternehmen erhält nach Informationen der WirtschaftsWoche Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesregierung. Der Pauschalreiseanbieter Berge & Meer Touristik GmbH wird demnach mit einem Kredit über 20 Millionen Euro gestützt. „Berge & Meer ist ein stabiles und im Kern gesundes Unternehmen“, sagte Unternehmenschef Marcel Mayer dem Magazin. Die Pandemie habe das Unternehmen aber wie die gesamte Reisebranche hart getroffen, so Mayer. Neben der Lufthansa als größtem und prominentestem Fall finanziert der Staat über den WSF bisher bereits die Tourismusunternehmen Tui, FTI sowie die Novum Hospitality Group. Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof und der Schiffsbauer MV Werften haben bereits WSF-Mittel erhalten.

Berge & Meer wurde 1978 gegründet. Nach Unternehmensangaben verreisten vor Corona über 300.000 Urlauber jährlich mit dem Anbieter aus Rengsdorf im Westerwald, der unter anderem Pauschalreisen über Aldi und Tchibo vermarktet. Das Unternehmen gehörte lange Zeit zum Tui-Konzern. Im August 2019 wurde bekannt, dass die Hamburger Beteiligungsgesellschaft Genui das Unternehmen erworben hat.

Die Tourismusbranche kämpft seit Beginn der Pandemie mit einem Einbruch des Geschäfts. Berge&Meer-Chef Mayer musste aufgrund der Corona-Auswirkungen bereits harte Restrukturierungsmaßnahmen einleiten und die Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) verzeichneten die deutschen Reiseveranstalter und -büros im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von 80 Prozent, im Januar sogar von mehr als 90 Prozent.

Vor allem die fehlende Planungssicherheit für den Sommer macht der Branche derzeit zu schaffen. Über mögliche Öffnungsschritte für den Tourismus soll erst bei den nächsten Bund-Länder-Beratungen am 22. März detaillierter gesprochen werden.

Mehr zum Thema: Nach einem Katastrophenjahr baut die Reisebranche auf eine Erholung im Sommer und warnt bereits laut vor Engpässen. Aber sind die Angebote tatsächlich überall so knapp, wie es sich die Anbieter erträumen?

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