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Quelle: imago images

Dating-App-Nutzer: Eine Zielgruppe zum verlieben

Eine YouGov-Studie zum Thema Partnersuche zeigt, dass die Deutschen zwar im weltweiten Vergleich ihre Partner eher selten per App finden, die Zielgruppe für Werbetreibende aber durchaus interessant ist.

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Ein Swipe nach rechts – so finden inzwischen viele Suchende ihre Partner. Ein Großteil der Dating-App-Nutzer ist zwar nicht auf der Suche nach festen Beziehungen, doch weltweit finden immer mehr Verbraucher ihre aktuellen Partner per App. Eine YouGov-Studie in 17 Märkten zeigt starke Unterschiede in der Nutzung von Dating-Apps. Gleichzeitig zeigen sich Dating-App-Nutzer aufgrund Ihrer Kommunikations- und Konsumvorlieben als interessante Zielgruppe.

Deutsche finden Partner eher selten über Online-Apps

Obwohl Dating-Apps weltweit immer stärker genutzt werden, liegen Indonesien (16 Prozent), die Vereinigten Arabischen Emirate (14 Prozent) und Indien (12 Prozent) eindeutig an der Spitze. Ein klarer geografischer Trend lässt sich jedoch nicht erkennen: Während in Frankreich, Spanien und den USA jeweils nur 8 Prozent der Verbraucher ihren Partner via App getroffen haben, finden sich auch Länder wie Singapur (7 Prozent), Hongkong (5 Prozent) und Dänemark (6 Prozent) weiter unten auf der Liste.

Im weltweiten Vergleich haben deutsche Verbraucher ihren Partner am seltensten über eine Dating-App kennengelernt und bilden gemeinsam mit Hongkong das Schlusslicht mit jeweils 5 Prozent. Innerhalb verschiedener Altersgruppen zeigen sich jedoch signifikante Unterschiede. Unseren Daten zufolge lernen weltweit bis zu 16 Prozent der Nutzer zwischen 25 bis 34 Jahren ihren Partner per Dating-App kennen, im Vergleich dazu sind die Zahlen bei älteren Generationen wesentlich geringer und liegen in der Altersgruppe 55+ sogar nur bei 1 Prozent. Überraschend hingegen ist, dass auch in der Generation Z (18 bis 24 Jahre) nur 13 Prozent ihren Partner per Dating-App gefunden haben. Grund hierfür könnte sein, dass Generation Z seltener feste Beziehungen anstrebt.

Deutsche Dating-App Nutzer: Early Adopter, die viel Zeit online verbringen

In Deutschland nutzen fast doppelt so viele Männer wie Frauen Dating-Apps (63 Prozent versus 37 Prozent), wobei die Nutzer häufiger zwischen 25 und 34 Jahre alt sind. Was die Zielgruppe der Dating-App-Nutzer für Marken und Werbetreibende dabei besonders interessant macht? Sie verbringen viel Zeit online: Jeder Fünfte nutzt Social-Media-Portale wie Instagram, zehnmal und öfter pro Tag, mehr als die Hälfte besucht die Plattform ein- oder mehrmals pro Tag.

Ein Blick in unser Zielgruppensegmentierung-Tool YouGov Profiles zeigt passend, dass es für drei von vier Befragten innerhalb der Zielgruppe sehr wichtig ist, wie sie sich in den sozialen Medien präsentieren. Eine Mehrheit empfindet Social Media als ein positives Element in ihrem Leben. Neben Nachrichten und Unterhaltung nutzen viele Dating-App-User das Internet, um Musik, TV und Filme zu konsumieren. Besonders beliebt: Musik-Streamingdienste wie Spotify und Online-Videotheken wie Netflix. Zudem ist die Gruppe eigenen Angaben zufolge auch sehr an neuen und exklusiven Technologieprodukten und Services interessiert. Fast die Hälfte zählt sich zu den Early Adoptern, die technische Produkte als erste ausprobieren.

Eine wachsende Zielgruppe

Unsere Daten zeigen, dass Dating-App-User einen Großteil ihres professionellen und sozialen Alltags online verbringen und die Plattformen auch aktiv nutzen, um sich über Produkte zu informieren. Und obwohl die Zahl der Dating-App-User in Deutschland noch vergleichsweise gering ist, zeigen die Zahlen, dass die eingeschränkte Bewegungsfreiheit aufgrund der COVID-19-Maßnahmen in den letzten anderthalb Jahren die Nachfrage nach mobilen Dating-Apps verstärkt hat.

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Der Trend sollte sich auch mit dem langsam einsetzenden „New Normal“ weiter fortsetzen. So sind Dating-App-Provider auf der einen Seite in der hervorragenden Position, Marken und Werbetreibenden über Werbemöglichkeiten Zugang zu einer attraktiven Zielgruppe zu gewähren, und aufgrund des geschlossenen Systems einen sehr direkten Kontakt zwischen Marke und (potenziellem) Konsumenten zu liefern, vorausgesetzt, sie bieten diese Möglichkeiten. Auf der anderen Seite kann es sich für Werbetreibende lohnen, entsprechende Zielegruppensegmente auch außerhalb der Dating-App-Infrastruktur mit geeigneten Inhalten oder Partnerschaften mit App-Providern anzusprechen, um Aufmerksamkeit für sich zu generieren – und ein bisschen dazu beitragen, dass es am Ende zwischen Marke und Verbraucher funkt.

Mehr zum Thema: Gerade die jüngere Generation sucht nach der Pandemie den sozialen Anschluss über Apps wie Tinder. Das kann nicht gut gehen.

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