Die angeschlagene Friseurkette Klier kommt bei der Restrukturierung voran. „Wir sind bei der Sanierung der Klier-Gruppe auf einem guten Weg“, sagte Unternehmenschef Michael Melzer der WirtschaftsWoche. Klier hatte Anfang September ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren beantragt, das am Dienstag vom zuständigen Amtsgericht Wolfsburg eröffnet wurde. „Die Kosten wurden im Rahmen des Schutzschirmverfahrens deutlich gesenkt“, so Melzer. „Die heutige Eröffnung des Verfahrens ist der nächste Schritt, um das Unternehmen zu stabilisieren und auf Kurs zu bringen“, ergänzte Sanierungsexperte Detlef Specovius, der das Unternehmen als Chief Restructuring Officer (CRO) durch das Verfahren führt.
Einem Medienbericht über die Schließung von rund 450 Filialen widersprachen die Klier-Manager. „Wir verhandeln noch mit vielen Vermietern“, sagte Specovius. Insofern könne es noch gar keine belastbaren Angaben über die Zahl der Schließungen und Stellenstreichungen geben.
„Die Verhandlungen mit den Vermietern zu Mietkostensenkungen laufen sehr volatil und werden sich noch bis zum Ende des Verfahrens ins kommende Jahr ziehen“, so Melzer. Zuvor – voraussichtlich Ende Dezember – soll ein Insolvenzplan, der die Sanierungsbeiträge aller Beteiligten zusammenfasst, bei Gericht eingereicht werden. Die Gläubiger sollen dann am 25. Februar über die Annahme des Planes entscheiden. Dabei zeichnet sich bereits ab, dass die Unternehmensgruppe weiter in Familienhand bleiben soll. „Die Klier Holding - und damit die Familie Klier – soll als Gesellschafterin an Bord bleiben“, bestätigt Specovius.
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Über die Finanzierung würden derzeit Gespräche geführt. „Alle Beteiligten sind aber überzeugt davon, dass ein klassischer Investorenprozess für die Unternehmensgruppe nicht sinnvoll wäre“, so Specovius.
Klier ist die nach eigenen Angaben größte deutsche Friseurkette, beschäftigt rund 8500 Mitarbeiter und betreibt rund 1300 Salons. Daneben gibt es zahlreiche Filialen in weiteren Ländern Europas. Auch Marken wie Essanelle oder Super Cut gehören zur Gruppe.
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