Kika/Leiner Millionen-Deal: René Benko verkauft Möbel-Kette

Rene Benko, österreichischer Immobilien-Unternehmer Quelle: dpa

Der Immobilien-Investor René Benko zieht sich aus dem österreichischen Möbelmarkt zurück. Die Signa-Gruppe von Benko soll sämtliche Immobilien sowie das operative Geschäft der Möbel-Kette Kika/Leiner verkauft haben.

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Die Signa-Gruppe des Tiroler Immobilieninvestors und Galeria-Eigners Rene Benko hat in Österreich einen Millionen-Deal unter Dach und Fach gebracht. Fünf Jahre nachdem die Gruppe die Möbelkette Kika/Leiner übernommen hatte, trennt sie sich wieder davon, wie Signa am Donnerstag mitteilte. Die Immobilien der Kette gehen an das Immobilienunternehmen Supernova Invest des deutschen Investors Frank Albert. Das operative Geschäft von Kika/Leiner werde von der Beteiligungsgesellschaft des ehemaligen Geschäftsführers Hermann Wieser übernommen.

Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Nach einem Bericht der Tageszeitung „Die Presse“ soll Signa für die verbliebenen 40 Immobilien der Möbelkette annährend so viel bekommen haben, wie der Investor vor fünf Jahren für die gesamte Gruppe inklusive dem Osteuropageschäft bezahlt hatte. Damals wurde ein Kaufpreis von 430 Millionen Euro kolportiert.

Signa hatte die Möbelkette Kika/Leiner 2018 von der südafrikanischen Steinhoff-Gruppe übernommen und damit eigenen Angaben zufolge eine Insolvenz verhindert. Unmittelbar nach der Übernahme wurde ein Sanierungskurs eingeschlagen und das gesamte Osteuropa-Geschäft verkauft. Benko dürfte damit unter dem Strich etwa 300 Millionen Euro mit der Kette verdient haben, berichtete „Die Presse“ unter Berufung auf Bankkreise.

Die größten Finanzierungsfallen für Immobilienkäufer

Signa begründete den Verkauf mit strategischen Gründen. „Die Trennung von Kika/Leiner war keine leichte Entscheidung“, sagte Signa-Holding-Chef Christoph Stadlhuber. Insgesamt sei die Übernahme der Kette aus Signa-Sicht trotz des schwierigen Marktumfeldes ein „sehr gutes Investment“ gewesen.

Die Immobilien-Branche steht derzeit unter Druck. Gestiegene Zinsen, explodierende Baukosten und die hohe Inflation machen Wohnungsunternehmen und Investoren zu schaffen. Die Unternehmen halten deshalb ihr Geld zusammen oder versuchen, sich über Verkäufe von Immobilien Mittel zu verschaffen.

Supernova hat nach eigenen Angaben seit der Gründung 1994 mehr als 145 Projekte realisiert. 2015 hatte das Unternehmen 56 Standorte der angeschlagenen Baumarkt-Kette bauMax in Österreich, Slowenien und der Slowakei für 300 Millionen Euro erworben. Ein Großteil davon wurde an die Baumarkt-Kette Obi weitervermietet. Zudem führt Supernova in Slowenien, Kroatien und Rumänien Shopping-Center und Fachmarktzentren.

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Benko ist auch in Deutschland kein Unbekannter - gehören Signa doch unter anderem der Warenhausriese Galeria sowie zahlreiche Immobilien. Die Warenhauskette, die Benko aus Karstadt und Kaufhof geschmiedet hatte, war zuletzt trotz öffentlicher Hilfen erneut in die Schieflage geschlittert, das Insolvenzverfahren endete jüngst. Über 40 der einstmals knapp 130 Warenhäuser mussten die Pforten schließen, zahlreiche Stellen wurden gestrichen.

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