Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme der Air-Berlin-Tochter LG Walter (LGW) durch die Lufthansa unter Auflagen erlaubt. „Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind“, sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel. Damit seien die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher ausgeräumt.
Den Angaben der EU-Kommission zufolge verzichtete Lufthansa nun auf einen Teil der in der Übernahme vorgesehenen Start- und Landerechte. „Insbesondere am Flughafen Düsseldorf würde sich der Bestand an Zeitnischen der Lufthansa um lediglich ein Prozent erhöhen - die Hälfte aller Zeitnischen würde von Konkurrenten der Lufthansa gehalten“, erklärte Vestager.
Lufthansa wollte ursprünglich mit den Teilgesellschaften LGW und Niki für 210 Millionen Euro einen beträchtlichen Teil des Flugbetriebs der insolventen Air Berlin übernehmen. Die EU-Kommission äußerte allerdings Bedenken, dass der Branchenprimus durch die Niki-Übernahme auf Dutzenden Strecken zum Monopolisten würde. Auf Flugreisende hätten damit höhere Kosten und schlechtere Bedingungen zukommen können. Der Lufthansa-Konzern zog sein Angebot für Niki daraufhin zurück.
Nach der geplatzten Niki-Übernahme streicht Eurowings im Winter bundesweit knapp 300 Flüge. Von Januar bis Ende März seien insgesamt 600 Verbindungen von Anpassungen im Flugplan betroffen, sagte ein Sprecher der Lufthansa-Tochter am Donnerstag. Bei mehr als 300 Flügen würden Passagiere auf andere Verbindungen umgebucht. Die übrigen Flüge müssten gestrichen werden. Passagiere, die einer Umbuchung nicht zustimmen, erhielten ihr Geld zurück.
Insgesamt fielen aber weniger als ein Prozent aller Eurowings-Verbindungen aus, sagte der Sprecher. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „Focus“ vorab über die Streichungen berichtet.