Greenpeace "Energieriesen haben Krise selbst verschuldet"

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Schlechte Aussichten

Dass die Energiewende noch einmal revidierbar ist, erscheint aktuell ausgeschlossen. Im Gegenteil: Sie wird weiter vorangetrieben. Bis 2022 sollen die restlichen neun Atomreaktoren, die noch am Netz sind, abgeschaltet werden.

Zudem ist es das Ziel der Bundesregierung, bis 2025 bis zu 45 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen – bis 2050 sollen es sogar 80 Prozent sein. Damit wird die Rentabilität der konventionellen Kraftwerke weiter abnehmen, bilanziert die Studie.

Modelle für das Geschäft mit der Versorgungssicherheit beim Ausfall von Wind- und Solarstrom

Weiter soll eine Reduktion der Treibhausgasemission erreicht werden – geplant ist eine Reduktion der CO2-Emission in der Energiewirtschaft um 25 Prozent in den kommenden sechs Jahren. Hierfür müssten fossile Kraftwerke stillgelegt werden – ein weiteres Problem für die Energieriesen.

Und das sind nur einige der Probleme, die in den nächsten Jahren auf E.On und Co. zukommen. Denn zahlreiche Konzessionsverträge im Netzbetrieb laufen aus. Die Autoren der Studie erwarten, dass das zu einer stärkeren Rekommunalisierung der Energieversorgung führt.

Die Perspektiven

Einen schnellen Wandel erwarten die Autoren nicht, denn dafür fehlt es an Geld. Große Teile des Kapitals der Unternehmen sind in fossilen Kraftwerken und in Beteiligungen im In- und Ausland gebunden. RWE leidet zudem unter der Herabstufung zu einem B-Rating 2012, was es erschwert, sich am Kapitalmarkt zu finanzieren.

Auch die Lobbymacht sehen die Autoren als geschwächt an. Nach der gescheiterten Laufzeitverlängerung sei das Vertrauen zwischen Politikern und Energielobbyisten gebrochen. Für die Autoren spiegele sich das an dem Strategiewechsel der Energieriesen wieder, ihre Ziele juristisch durchzusetzen und nicht mehr politisch.

Letztendlich bleibe den Unternehmen nur. weiter Geschäftszweige zu veräußern und die Unternehmen zu verschlanken, um so das nötige Kapital für eine Wende zu generieren. Allerdings seien bei den Verkäufen von Kraftwerksanteilen Verluste zu erwarten, aufgrund der aktuellen Lage der Branche.

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