Die Familie des verstorbenen Media-Saturn-Minderheitseigners Erich Kellerhals und die Holding Ceconomy wollen gemeinsam eine Lösung für die Zukunft von Europas größter Elektronikhandelskette finden. Die Bemühungen, die Meinungsverschiedenheiten mit der Kellerhals-Investmentgesellschaft Convergenta zu beenden, "stehen ganz oben auf unserer Agenda", sagte Ceconomy-Chef Pieter Haas bei der Hauptversammlung der Holding in Düsseldorf.
Beide Seiten seien zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Lösung dieser Auseinandersetzung im Interesse beider Parteien sei. Deswegen hätten sie Vereinbarungen für einen offenen Dialog getroffen. Über Ergebnisse solle "zu gegebener Zeit" informiert werden.
Media-Saturn-Gründer Erich Kellerhals war an Weihnachten gestorben. Er hatte sich über Jahre einen erbitterten Machtkampf mit dem Mehrheitseigner Metro und dessen Nachfolger Ceconomy um das Sagen bei Media-Saturn geliefert. Der Investor Clemens Vedder hatte mit Zustimmung beider Seiten in dem Konflikt vermittelt. Eine entsprechende Mediationsvereinbarung sei aber zum Jahresende einvernehmlich abgelaufen, hatte Vedder gegenüber Reuters erklärt. Seine Arbeit sei damit "zunächst erledigt".
Beide Seiten sprächen direkt miteinander. "Die noch wenigen offenen Punkte werden nach der Hauptversammlung der Ceconomy AG justiert", fügte Vedder hinzu. Beide Seiten stünden aber nicht unmittelbar vor einer Einigung, hatten Sprecher von Ceconomy und Convergenta gesagt: "Wir haben noch einen langen Weg vor uns."
Ceconomy war im Sommer aus dem Handelsriesen Metro hervorgegangen, der in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler aufgespalten wurde. Media-Saturn ist die zentrale Beteiligung der Holding Ceconomy. Kellerhals hielt rund 21 Prozent der Media-Saturn-Anteile.