Media-Saturn-Mutter Ceconomy will profitabler arbeiten

Die Media-Saturn-Mutter Ceconomy will profitabler werden Quelle: dpa

Ceconomy will mit ihren Töchtern Media Markt und Saturn mehr Gewinn einfahren. Die Einzelhandelsholding will auf mehr Dienstleistungen und eine Verschränkung des Online-Geschäfts mit den Läden setzen.

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Die Einzelhandelsholding Ceconomy will mit ihren Töchtern Media Markt und Saturn nach der Unabhängigkeit vom Handelsriesen Metro mehr Gewinn einfahren. Ceconomy setzt dabei auf mehr Dienstleistungen für die Kunden und eine Verschränkung ihres Online-Geschäfts mit den Läden in den Innenstädten. Ceconomy wolle im Geschäftsjahr 2017/18 den operativen Ertrag sowohl beim Ebitda als auch beim Ebit "mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich" steigern, kündigte die Holding am Dienstag in Düsseldorf an. Beim Umsatz wachsen für Ceconomy auch in der Unabhängigkeit die Bäume nicht in den Himmel, dieser soll leicht zulegen.

Ceconomy hatte im Geschäftsjahr 2016/17 operativ etwas mehr verdient. Das Ebit vor Sonderfaktoren legte um rund sechs Millionen Euro auf 471 Millionen Euro zu, im vierten Quartal waren es - exakt wie von Analysten erwartet - 244 (Vorjahr: 207) Millionen Euro. Die Aktionäre sollen für 2016/17 eine Dividende von 0,26 Euro je Stammaktie erhalten.

Ceconomy war im Sommer aus dem Handelsriesen Metro hervorgegangen, der in einen Lebensmittel- und einen Elektronikhändler aufgespalten wurde. Zentrale Beteiligung der Ceconomy ist Europas größter Elektronikhändler Media-Saturn. Minderheitseigner ist dort der streitbare Firmengründer Erich Kellerhals, der sich mit Ceconomy-Chef Pieter Haas einen Machtkampf liefert. Kellerhals nahm zuletzt etwa am Einstieg Ceconomys bei dem französischen Konkurrenten Fnac Darty Anstoß und erhob bei der Finanzaufsicht BaFin Beschwerde. In Konflikt zwischen Kellerhals und Ceconomy soll der Investor Clemens Vedder eine Lösung finden - er ist von beiden Seiten erneut als Mediator eingeschaltet worden.

Ceconomy-Chef Haas will mit der Verschränkung der Online-Shops von Media Markt und Saturn mit den lokalen Märkten punkten. Für die Kunden entstehen neue Möglichkeiten - sie können sich etwa ihr neues Smart-Phone im Internet aussuchen und dies dann rasch im nächsten Markt abholen. Nahezu jeder zweite Kunde nutze bei online bestellten Waren diese Möglichkeit, teilte Ceconomy nun mit. Konkurrent Amazon verfügt nicht über ein Netz von Läden in den Innenstädten. Zugleich soll die Abspaltung von der Metro dazu beitragen, eine der Schwächen Media-Saturns zu beheben. Der Händler verdient auch im Vergleich zu Konkurrenten wenig Geld. Analysten kritisieren unter anderem, die Läden seien viel zu groß.

Die Aufspaltung zieht aber auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf nach sich. Sie geht dem Verdacht des Insiderhandels und der Marktmanipulation nach. Die Vorwürfe der Marktmanipulation richten sich gegen den alten fünfköpfigen Metro-Vorstand um Olaf Koch und Haas. Metro und Ceconomy haben die Vorwürfe zurückgewiesen.

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