Fluggesellschaft Norwegischem Billigflieger Flyr geht das Geld aus – Aktie fällt fast auf Null

Die defizitäre Airline hat vergeblich um neue Finanzspritzen geworben. Der Vorstand sucht nun nach Alternativen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

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Fluggesellschaft Flyr Quelle: IMAGO/NurPhoto

Die mitten in der Corona-Krise gegründete Fluggesellschaft Flyr aus Norwegen hat nach vergeblichem Werben um neue Finanzspritzen Geldprobleme. Die kurzfristige Liquiditätslage sei kritisch, nachdem es nicht gelungen sei, in den vergangenen Tagen umgerechnet rund 30 Millionen Euro frischer Mittel bei Investoren einzuwerben, erklärte der defizitäre Billigflieger am Montag.

Anhaltende Unsicherheit über die Entwicklung des Fluggeschäfts und der Ertragslage hätten Investoren von Kapitalzusagen abgeschreckt.

Der Vorstand suche nach Alternativen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, erklärte die börsennotierte Fluglinie weiter. Die Lösung könne aber mit einem kompletten Verfall des Aktienwertes verbunden sein. Der Aktienkurs fiel an der Börse in Oslo um mehr als 75 Prozent auf 0,002 Norwegische Kronen, also praktisch auf Null.

Flyr war erst im Sommer 2021 an den Start gegangen. Mit einer Flotte von einem Dutzend Flugzeugen bietet die Airline Verbindungen im Inland und in Europa an. Bei einem Umsatz von umgerechnet 93 Millionen Euro machte die Airline von Januar bis September 2022 einen Nettoverlust in etwa gleicher Höhe.

Am Wochenende musste bereits die britische Regionalfluglinie Flybe zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren den Betrieb einstellen. Sämtliche Flüge wurden gestrichen, was rund 75.000 Passagiere betraf. Die Airline wurde erneut für ein Sanierungsverfahren unter Gläubigerschutz gestellt.

Flybe hatte zuletzt noch acht geleaste Turboprob-Flugzeuge Q400 im Einsatz und 320 Beschäftigte. Der Zwangsverwalter Interpath Advisory erklärte, verzögerte Flugzeug-Lieferungen hätten den Kapazitätsaufbau und die Wettbewerbsfähigkeit der Airline behindert. Es gebe aber noch eine Chance, Flybe zu retten.

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