Ob als kleines Geschenk oder Nascherei zwischendurch: Schokoladentafeln gibt es in den verschiedensten Ausführungen, im Supermarkt füllen sie ganze Regale, die Preisunterschiede sind fast genauso groß wie die Zahl der Anbieter. Grund genug für die Stiftung Warentest, nun 25 verschiedene Milchschokoladen miteinander zu vergleichen. Die Ergebnisse überraschen, und das gleich in mehrfacher Hinsicht.
Klarer Verlierer des Tests ist ausgerechnet die teuerste Schokolade. Die Milchschokolade vom belgischen Hersteller Godiva für 6,95 Euro pro 100 Gramm ist laut Testurteil stark mit Nickel belastet und landet deshalb auf dem letzten Platz. Auch wenn das enthaltene Nickel laut der Stiftung Warentest nicht gesundheitsschädlich sein soll, erhielt die angebliche Premiumschokolade von Godiva deshalb als einzige im Test nur die Bewertung „ausreichend“.
Testsieger ist auf der anderen Seite weder eine prominente Marke, noch ist die Sieger-Schokolade teuer. Eine Tafel von „Die gute Schokolade“ kostet lediglich einen Euro. Das Fair-Trade-Produkt belegt den ersten Platz mit seiner „sehr stark cremigen und schnell schmelzenden“ Schokolade der Initiative Plant-for-the-Planet. Händler wie Edeka, Kaufland oder Rewe sollen laut Hersteller bei dem Verkauf der Tafeln auf ihren Gewinn verzichten. Das soll es Plant-for-the-Planet ermöglichen, pro fünf verkauften Tafeln einen Baum für ein Aufforstungsprojekt in Mexiko zu pflanzen.
Die beliebtesten Schokolademarken Deutschlands
Sarotti
Die Schokomarke mit dem Mohr hat ihre Wurzeln in Berlin, doch kommt heute aus dem Hause Stollwerck und wird in Köln produziert.
Umfrage: Ifak Institut, Ipsos, GfK Media and Communication Research 2016
Toblerone
Die dreieckige Schokolade aus der Schweiz ist auch hierzulande ein Verkaufshit. Die Schokomarke gehört dem Lebensmittelmulti Mondelēz, der auch Milka produziert.
Trumpf/Schogetten
In Aachen begann die Erfolgsgeschichte der vorportionierten Tafeln. Mittlerweile gehört die Schokoladenmarke zur Krüger-Gruppe und wird auch in den großen Discountern vertrieben.
Kinderschokolade
„Mit der Extra-Portion Milch“ wirbt der Hersteller Ferrero für seine süßen Tafeln. Dabei bleibt die Hauptzutat natürlich Zucker.
Alpia
Auch die rosa Schokomarke kommt aus dem Hause Stollwerck und soll vor allem preisbewusste Kunden ansprechen.
Merci
Das schokoladige Dankeschön in Form kleiner Schokoriegel aus dem Hause Storck ist in Deutschland weiterhin gefragt. Inzwischen wird es in 70 Ländern weltweit vertrieben.
Yogurette
„Jung, Schwung, Stimmung“. Die Schokoriegel mit Erdbeer-Joghurt-Geschmack haben mittlerweile viele saisonabhängige Ableger.
Lindt
Der internationale Schokokonzern aus der Schweiz genießt auch in Deutschland einen guten Ruf - von Schokohasen bis Pralines.
Ritter Sport
Zuletzt machte der Mittelständler aus Waldenbuch durch einen Streit mit der Stiftung Warentest von sich reden. Der Beliebtheit tut das keinen Abbruch.
Milka
Der lila Riese dominiert die deutsche Schokobranche. Mittlerweile wird die Marke auch auf etlichen anderen Produkten vermarktet.
Neben der günstigen Fair-Trade-Schokolade wurden noch vierzehn weitere Schokoladen mit „gut“ bewertet und neun mit „befriedigend“. Ein überwiegend positives Urteil, das Schokoladenfans freuen dürfte. Geschmack, Aussehen, Deklaration der Inhaltsstoffe, Verpackung und Schadstoffgehalt der Schokoladen wurden im Test bewertet.
Im Ergebnis sagt weder ein bekannter Markenname noch der Preis zwingend etwas über die Güte der Nascherei aus. Hinter der „guten Schokolade“ folgen bekannte Hersteller wie Marabou, Merci und Milka. Mit 79 Cent pro 100 Gramm liegt aber die günstigste der 25 Schokoladen auf einem guten fünften Platz – eine Tafel Moser Roth von Discounter Aldi.
Der bekannte Schweizer Hersteller Lindt landet im Test hingegen nur auf dem sechzehnten Platz. Das liegt weniger am Geschmack oder Aussehen sondern an falschen Erwartungen, die die Verpackung der Schokolade aus „Alpenvollmilch“ wecken soll. Auf der Rückseite springt über dem Schriftzug „beste Zutaten“ eine Vanilleblüte samt Schoten ins Auge. Verwendet wird in der Schokolade allerdings nur das Aroma Vanillin. Ähnliches gilt für den Bremer Hersteller Hachez und seine Edel-Vollmilchschokolade. Bourbon-Vanille kann die Stiftung Warentest nämlich nur in Spuren nachweisen, obwohl Hachez damit wirbt, dass die Schokolade damit verfeinert sei.
Die „Edel-Vollmilch-Schokolade“ der Lauenstein-Confiserie ist die einzige Tafel im Test, die ihrem Namen nicht gerecht wird. Sie enthält nämlich zu wenig Milch. Denn um sich Vollmilchschokolade nennen zu dürfen, muss der Kakaoanteil in einer Schokolade mindestens 30 Prozent betragen und der Milchanteil 18 Prozent, das schreibt die Kakaoverordnung vor. Für eine schlicht als Milchschokolade bezeichnete Tafel genügen hingegen 25 Prozent Kakao und 14 Prozent Milch.
Aus einer vermeintlich simplen Süßigkeit kann so eine wahre Wissenschaft werden. Auch das zeigt der Test der Stiftung Warentest.