Übernimmt Ryanair Teile von Air Berlin? Berlins Bürgermeister warnt vor Billigflieger

Berlins Bürgermeister Michael Müller (SPD) ist gegen eine Übernahme von Air Berlin durch Ryanair. „Ryanair ist ein arbeitnehmerfeindliches Unternehmen. Das Geschäftsmodell ist frühkapitalistisch“, sagte Müller.

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Berlins Regierender Bürgermeister favorisiert eine Übernahme durch Lufthansa. Quelle: dpa

Berlin Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat vor einer Übernahme von Air Berlin durch den Billigflieger Ryanair gewarnt und macht sich stattdessen für die Deutsche Lufthansa stark. „Ryanair ist ein arbeitnehmerfeindliches Unternehmen. Das Geschäftsmodell ist frühkapitalistisch“, sagte der Regierungschef dem „Tagesspiegel“ vom Dienstag.

Er glaube vielmehr, „es ist für alle Beteiligten unstrittig, dass bei mehreren seriösen Bewerbern die Lufthansa für Verlässlichkeit steht“. Das gelte auch, weil Deutschlands führende Airline ihr Geschäft am Standort Berlin ausgeweitet habe. Das Lufthansa-Interesse für Air Berlin sei ein gutes Zeichen. Das sehe auch die Bundesregierung so.

„Käme Ryanair zum Zuge, habe ich große Befürchtungen“, sagte der SPD-Politiker. „Dann müssten die Mitarbeiter von Air Berlin, die nicht gekündigt würden, wahrscheinlich zu irischen Arbeitsverträgen als selbstständige Subunternehmer arbeiten“, warnte er. Abseits dessen deute aber alles darauf hin, dass es ohnehin keine Komplettübernahme von Air Berlin geben werde. Berlins Hauptinteresse ist nach Müllers Worten, dass in der Stadt möglichst viele Arbeitsplätze von Air Berlin erhalten blieben und die Stadt im Luftverkehr gut angebunden bleibe. Müller trifft im Laufe des Dienstags mit Betriebsräten von Air Berlin zusammen.

Im Ringen um die Zukunft der insolventen Air Berlin wird nach Informationen von Insidern für Mitte September eine Entscheidung über den oder die Käufer angepeilt. Interessenten könnten bis 13. September Gebote abgeben und ihre Konzepte vorstellen, sagten zwei Personen mit Kenntnis der Verhandlungen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Bereits am 15. September solle der Gläubigerausschuss darüber beraten und womöglich entscheiden.

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