750 Millionen Schadensersatz „Würgegriff gegen Zulieferer“ – Prevent zieht erneut gegen VW vor Gericht

Prevent wirft Volkswagen „unerlaubte, wettbewerbswidrige Taktiken“ vor. Quelle: dpa

2021 hatte ein Gericht in Detroit eine Klage gegen Volkswagen abgelehnt. Nun zieht der Zulieferer Prevent gegen den deutschen Autobauer vor ein anderes US-Gericht. Forderungen und Vorwürfe bleiben gleich.

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Der Gerichtsstreit zwischen Volkswagen und der Unternehmensgruppe Prevent geht in eine neue Runde. Der langjährige Zulieferer des Autobauers hat erneut Klage gegen diesen eingereicht – diesmal vor einem US-Bezirksgericht in Texas. In dem 75-seitigen Schriftsatz wirft er dem Wolfsburger Konzern „unerlaubte, wettbewerbswidrige Taktiken“ vor, um „seinen Würgegriff gegenüber Zulieferern zu erhalten“ und fordert 750 Millionen US-Dollar Schadensersatz.

Vorwürfe und Forderungen entsprechen im Wesentlichen einer Klage, die Prevent bereits 2019 in Detroit eingereicht hatte – und die dort zwei Jahre später abgelehnt worden war. Hier laufe eine Auseinandersetzung, die „in Deutschland verhandelt werden“ solle, begründete das seinerzeit der US-Richter. Prevent führt jetzt zur Begründung der neuerlichen Klage vor einem US-Gericht an, VW habe Prevent seit Ablehnung der ersten Klage „den Marktzugang auch in den USA, im Staat von Texas und in diesem Bezirk“ weiter verwehrt.

Die Unternehmensgruppe, an deren Spitze der Bosnier Nijaz Hastor steht, wollte dazu auf Anfrage der WirtschaftsWoche nicht Stellung nehmen. Von einem VW-Sprecher heißt es, man habe die Klage von Prevent zur Kenntnis genommen. Der Schriftsatz dazu sei bislang nicht zugestellt worden. Die Klage sei „jedenfalls ein erneuter Versuch der Prevent-Gruppe, zu Unrecht und ohne sachlichen Grund vor die amerikanischen Gerichte zu ziehen“. Die US-Justiz habe Prevent zuletzt auf die deutschen Gerichte verwiesen. „Die stattdessen in einem anderen US-Bundesstaat eingereichte erneute Klage halten wir daher für missbräuchlich.“

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Der Autobauer hatte die Zusammenarbeit mit dem Zulieferer sukzessive reduziert und dann im März 2018 ganz aufgekündigt – mutmaßlich auch, weil ihm dessen wachsende Preismacht nicht geheuer war.

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