Der US-Elektroautobauer Tesla hat im zweiten Quartal trotz Belastungen durch die Coronakrise deutlich mehr Fahrzeuge ausgeliefert als erwartet. In den drei Monaten bis Ende Juni brachte Tesla weltweit 90.650 Autos an die Kundschaft, wie das Unternehmen am Donnerstag in Palo Alto mitteilte.
Damit wurden die Prognosen der Analysten bei Weitem übertroffen. Die Aktie reagierte vorbörslich zunächst mit einem Kurssprung um über neun Prozent.
Mit 80.050 Stück entfiel der Großteil der Auslieferungen auf Teslas günstigstes Fahrzeug Model 3 und das neue Kompakt-SUV Model Y. Mit diesen Angeboten etabliert sich die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk zunehmend im Massenmarkt.
Model S und X, die älteren, größeren und deutlich teureren E-Autos von Tesla, entwickeln sich indes immer mehr zu Auslaufmodellen. Insgesamt stellte Tesla im Quartal rund 82.000 Fahrzeuge her, obwohl das Stammwerk im kalifornischen Fremont zeitweise pandemiebedingt schließen musste.
Die starken Zahlen unterstreichen Teslas Erfolgsserie – obwohl die Coronakrise den Automarkt zuletzt stark ausbremste, gingen die Auslieferungen im Jahresvergleich lediglich um etwa fünf Prozent zurück. Damit schlug sich das Unternehmen wesentlich besser als die meisten anderen Hersteller.
Am Vortag hatten viele Autobauer ihre Absatzzahlen für den US-Markt vorgelegt und starke Absatzrückgänge verzeichnet. Beim US-Branchenführer General Motors etwa sanken die Verkäufe um 34 Prozent, bei Fiat Chrysler sogar um 39 Prozent.
Dass Tesla trotz viel geringerer Volumen höher am Finanzmarkt im Kurs steht als die etablierte Konkurrenz, zeigt, dass Anleger auf E-Mobilität setzen und dem Senkrechtstarter aus der Tech-Hochburg Silicon Valley stärkeres Wachstum zutrauen.