Trotz Produktionsproblem Porsche hält an Renditeziel fest

Porsche hält trotz Ukraine-Krieg an ihren Renditezielen fest. Quelle: imago images

Der Sportwagenbauer Porsche hält an seinen Renditezielen fest. Trotzdem sehen sie die nächsten Monate durch den Ukraine-Krieg als „wirtschaftlich und politisch herausfordernd“.

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Trotz unsicherer wirtschaftlicher Aussichten und Störungen der Produktion durch den Ukraine-Krieg hält der Sportwagenbauer Porsche an seinem ehrgeizigen Renditeziel fest. „Vor uns stehen wirtschaftlich und politisch herausfordernde Monate, dennoch halten wir an unserem seit Jahren fest verankerten strategischen Ziel fest, langfristig eine operative Umsatzrendite von mindestens 15 Prozent abzusichern“, erklärte Finanzvorstand Lutz Meschke am Freitag. Wegen fehlender Teile infolge von Produktionsausfällen bei Zulieferern im Zusammenhang mit dem Krieg musste Porsche im Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen die Produktion des E-Automodells Taycan sowie die Fertigung im Werk Leipzig kürzlich anhalten.

Eine geordnete Produktion sei teilweise nicht mehr möglich, erklärte Meschke. Eine Task Force überprüfe ständig die Auswirkungen des Krieges auf die Geschäftstätigkeit von Porsche und habe Maßnahmen ergriffen, um den Gewinn zu sichern. „Damit wollen wir sicherstellen, dass wir unseren hohen Ertragsanspruch weiterhin erfüllen können. Inwieweit das gelingt, hängt auch von externen Herausforderungen ab, die wir nicht beeinflussen können“, gab sich Meschke vorsichtig. Der Mutterkonzern Volkswagen hatte wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine Anfang März ein Ende der Fahrzeugexporte nach Russland und der Produktion vor Ort erklärt.

Schneller Vollelektrisch

Porsche-Chef Oliver Blume kündigte an, die Elektrooffensive werde mit einem weiteren Modell Mitte des Jahrzehnts verstärkt. Der Sportwagen 718 werde dann ausschließlich noch vollelektrisch angeboten. Blume setzte die Latte auch beim Absatzziel für reine E-Autos höher: Bis 2030 sollen mehr als 80 Prozent der verkauften Neuwagen vollelektrisch sein - bisher galt die Quote für elektrifizierte Modelle, also sowohl batterieelektrische als auch Plug-in-Hybride.

Der VW-Konzern prüft, einen Minderheitenanteil der hochprofitablen Tochter bis Ende des Jahres an die Börse zu bringen. „Wir begrüßen die Prüfung eines Börsengang der Porsche AG“, sagte Meschke, der sich schon länger für einen solchen Schritt stark gemacht hatte. Dadurch könne der Stuttgarter Autobauer sein Profil schärfen. Von Synergien könnten Volkswagen und Porsche auch künftig profitieren. Eine hohe Bewertung am Kapitalmarkt helfe bei Bündnissen mit Tech-Playern, schnell und flexibel aufgestellt zu sein. „Solche Bündnisse werden immer wichtiger“, sagte Meschke.

Im vergangenen Jahr lieferte Porsche trotz der Chip-Krise abermals ein Rekordergebnis ab. Die VW-Sportwagentochter lieferte 302.000 Neuwagen aus, ein Plus von elf Prozent. Eine Absatzprognose gab der Porsche-Chef nicht. Zu Jahresbeginn, also vor Ausbruch des Krieges, war Vertriebschef Detlev von Platen noch zuversichtlich gewesen, das Wachstumstempo beibehalten zu können. Der Umsatz legte um 15 Prozent auf 33,1 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg noch stärker um 27 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite kletterte auf 16,0 Prozent - „ein Wert, um den wir in unserer Branche weltweit beneidet werden“, sagte Meschke.

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