Technologiekonzern Siemens feiert Rekordgewinne

Bei Siemens sprudeln die Gewinne Quelle: dpa

Siemens konnte im zweiten Quartal Rekordgewinne verzeichnen. Der Vorstand um Roland Busch erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatzzuwachs von neun bis elf Prozent.

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Siemens spürt nichts von einer schwächeren Konjunktur. Der Münchner Technologiekonzern verzeichnete im zweiten Quartal 2022/23 in seinen beiden Kernsparten Rekordgewinne, und auch der Auftragseingang zieht wieder kräftig an, wie Siemens am Mittwoch mitteilte. Der Vorstand um Roland Busch erwartet deshalb nun im laufenden Geschäftsjahr (per Ende September) einen Umsatzzuwachs auf vergleichbarer Basis von neun bis elf (bisher: sieben bis zehn) Prozent, der Auftragseingang soll noch höher ausfallen. Vorstandschef Busch sprach von einer „hervorragenden Leistung“. Das Ergebnis je Aktie soll im laufenden Geschäft auf 9,60 bis 9,90 (bisher 8,90 bis 9,40) Euro steigen. Dazu kommen 2,01 Euro je Aktie – insgesamt 1,6 Milliarden Euro – aus der Kurserholung der früheren Energietechnik-Tochter Siemens Energy, an der Siemens noch 32 Prozent hält.

Das verhalf Siemens im zweiten Quartal zu einem nahezu verdreifachten Nettogewinn von 3,55 (2021/22: 1,21) Milliarden Euro. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft stieg um 47 Prozent auf 2,61 Milliarden Euro, verfehlte damit jedoch die Erwartungen der Analysten knapp. „Wir haben gehalten, was wir versprochen haben. Unser hervorragendes Umsatzwachstum konnten wir in einen hohen Gewinn verwandeln“, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas. Der Konzernumsatz schnellte auf vergleichbarer Basis um 15 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro, der Auftragseingang legte nach einer Delle im ersten Quartal wieder um 15 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro zu.

Die Hälfte des operativen Gewinns ging mit 1,3 Milliarden Euro auf das Konto der Industrieautomatisierungs-Sparte Digital Industries, deren Umsatz um 23 Prozent nach oben schnellte. Der Auftragseingang schwächelte mit einem Minus von zehn Prozent. In der Gebäudetechnik-Sparte Smart Infrastructure stieg der Umsatz um 21 Prozent, das Ergebnis sogar um 75 Prozent auf den Rekordwert von 779 Millionen Euro. Ein Milliardenauftrag für Loks aus Indien verhalf der Zug-Sparte Mobility zu einem Rekord-Auftragseingang, der Umsatz sprang um ein Drittel nach oben. Die drei Kernsparten machten damit die Schwäche der Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers wett, die an mehreren Stellen im Umbau steckt.

Siemens hob die Umsatzerwartungen für alle drei Kernsparten an. Für Digital Industries und Smart Infrastructure werden auch höhere Ergebnisse erwartet. Aushängeschild bleibt dabei die Automatisierungs-Sparte, die in diesem Geschäftsjahr bei einem Umsatzwachstum um 17 bis 20 (bisher 12 bis 15) Prozent eine Marge von 22,5 bis 23,5 (bisher 20 bis 22) Prozent erreichen soll.

Siemens will bei ehemaliger Tochter Siemens Energy komplett raus

Siemens will noch in diesem Jahr über die nächsten Schritte zum Ausstieg bei der ehemaligen Energietechnik-Tochter Siemens Energy entscheiden. Klar sei, dass der noch mit 31,9 Prozent beteiligte Münchner Technologiekonzern über die Zeit komplett aussteigen wolle, sagte Finanzvorstand Ralf Thomas am Mittwoch. "Aber das wird ein bisschen dauern." Wie man weiter vorgehen werde, werde er aller Voraussicht nach auf der Bilanz-Pressekonferenz im November sagen.

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Siemens ist mit dem Ausstieg wegen des zwischenzeitlichen Kurssturzes bei Siemens Energy im Verzug. Durch eine Kapitalerhöhung ist der Anteil bisher nur um gut drei Prozentpunkte abgeschmolzen. Thomas verwies darauf, dass der Siemens-Pensionsfonds seine Beteiligung von 9,9 Prozent an Sieens Energy bereits "vollumfänglich abverkauft" habe.

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