Industrie 4.0 „Smarte“ Maschinen sind in der deutschen Fabrik schon zu Hause

53 Prozent der von Bitkom befragten Unternehmen wollen in diesem Jahr ihre Mitarbeiter für Industrie 4.0 selbst weiterbilden. Quelle: obs

Jede vierte Maschine in der deutschen Industrie ist laut einer aktuellen Studie des Bitkom zufolge bereits und vernetzt. Das volle Potenzial werde aber lange noch nicht ausgeschöpft.

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Jedes zweite Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe nutzt laut einer aktuellen Studie des Digitalverbands Bitkom schon Anwendungen für die sogenannte Industrie 4.0 mit ihrer breiten Vernetzung von Technik. „In den vergangenen Jahren hat sich in Sachen Industrie 4.0 viel getan“, sagte Achim Berg, Bitkom-Präsident. Die Kommunikation unter vernetzten Maschinen sei „in den Fabriken Realität“. In Hannover dreht sich auf der am Montag beginnenden Industriemesse alles rund um die vernetzte Zukunft der Industrie.

Mit Hilfe von Sensoren, der Analyse großer Datenmengen und neuen Technologien wie etwa dem 3D-Druck ist der digitale Wandel in der Industrie inzwischen weit fortgeschritten. Die Unternehmen erhofften sich vor allem, Fertigungsprozesse zu optimieren, Kosten zu senken und damit wettbewerbsfähig zu bleiben, hieß es in Hannover. Mehrheitlich (79 Prozent) gehen die Unternehmen der Studie zufolge dabei strategisch vor.

Lediglich 55 Prozent hätten jedoch eine Strategie für das gesamte Unternehmen, 42 Prozent nur für einzelne Bereiche. Alte Geschäftsmodelle würden gerade in Zeiten der Hochkonjunktur noch gut funktionieren, sagte Berg. „Um das volle Potenzial von Industrie 4.0 auszuschöpfen, müssen aber alle Bereiche konsequent digital aufgestellt werden.“ Nur so könne man seinen Kunden neue datenbasierte „Smart Services“ bieten.

Unternehmen hätten allerdings zunehmend Schwierigkeiten, Mitarbeiter zu finden, so der Bitkom. Besonders Großunternehmen seien davon betroffen. Laut Studie wurden etwa jedem fünften Industriekonzern mit 500 und mehr Mitarbeitern bereits Fachkräfte abgeworben. 53 Prozent der befragten Unternehmen wollen in diesem Jahr ihre Mitarbeiter für Industrie 4.0 selbst weiterbilden. Entscheidend für den Erfolg werde es sein, die Menschen für den digitalen Wandel zu gewinnen, sagte Berg. Für die repräsentativen Ergebnisse wurden Produktionsleiter, Vorstände oder Geschäftsführer von 553 Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern im Auftrag des Bitkom im Vorfeld der Hannover Messe befragt.

Was die Besucher auf der Hannover Messe erwartet
Festo Bionischer Arbeitsplatz Quelle: Festo AG
Fraunhofer IPA 3D-Druck Quelle: Fraunhofer IPA
Mit einem selbst entwickelten Multimaterial-3D-Druckverfahren kommt die TU Chemnitz auf die Hannover Messe. Die Forscher konnten damit einen kompletten Elektromotor drucken, der sehr temperaturbeständig ist. Laut den Forschern sei die Obergrenze allein durch die ferromagnetischen Eigenschaften des verwendeten Eisens gesetzt, die bei rund 700 Grad liegt. Das neue Verfahren, bei dem hochviskose Kupfer-, Eisen-, und Keramikpasten im Extrusionsverfahren geschichtet und anschließend gesintert werden, soll jetzt zur Serienreife entwickelt werden. Quelle: PR
Cubicure 3D-Druck Quelle: PR
Fraunhofer IFAM Mobiler Bearbeitungsroboter Quelle: Fraunhofer IFAM
Das Projekt SmartBlades geht in die zweite Runde: Nach den ersten Ergebnissen aus dem Jahr 2016 will das Verbundforschungsvorhaben unter Führung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) nun eine sogenannte Biegetorsionskopplung (BTK) für Rotorblätter von großen Windkraftanlagen entwickeln. Das Problem: Bei 85 Meter langen Rotorblättern, die in 200 Metern Höhe montiert sind, treten enorm schwankende Kräfte auf. Bei starken Böen müssen heutige Windkraftanlagen ihre Leistung drosseln. Die neue Kopplung soll in der Lage sein, sich den schnell ändernden Windbedingungen besser anzupassen. So soll der Verschleiß sinken und die Effizienz steigen. Quelle: PR
Fraunhofer IML intelligente Euro-Palette Quelle: Fraunhofer IML
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