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Künstliche IntelligenzNeuer ChatGPT-Assistent: Wie Siri, nur sehr viel schlauer

OpenAI hat eine neue KI vorgestellt, die plaudert wie ein Mensch, als Dolmetscher agiert und per Kamera bei Matheaufgaben helfen kann. Und das alles sogar kostenfrei.Andreas Menn 14.05.2024 - 10:23 Uhr

App von OpenAI: ChatGPT erhält eine neue Version.

Foto: AP

Sprachassistenten gibt es schon eine Weile – wer wissen möchte, wie spät es ist oder wie das Wetter wird, kann auf seinem iPhone einfach die Assistentin „Siri“ fragen und erhält eine gesprochene Antwort.

Der Assistent, den Mira Murati, Technikchefin des US-Unternehmens OpenAI, am vergangenen Montag in einem Live-Videostream vorstellt, geht nun weit darüber hinaus. GPT-4o, so der Name der KI, hört viel genauer zu als Siri, antwortet viel schneller und kann obendrein sehen, Matheaufgaben lösen oder blitzschnell dolmetschen. 

Es ist die neueste Version von ChatGPT, dem KI-Bot, mit dem OpenAI seit Ende 2022 eine Welle von Innovationen bei künstlicher Intelligenz ausgerollt hat: Microsoft, Meta, Google, Amazon – die großen Internetkonzerne liefern sich ein Wettrennen um die besten KI-Modelle und -Dienste.

Es geht um eine Technologie, das Prognosen zufolge in ein paar Jahren hunderte Milliarden Dollar einbringen kann, das Geschäft mit Suchmaschinen revolutioniert – und laut manchen Vorhersagen sogar Millionen von Jobs ersetzen kann.

ChatGPT

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GPT-4o erzählt eine Gutenachtgeschichte

Mit GPT-4o sieht sich OpenAI nun wieder an der Spitze des Rennens. Das Modell bringe fortgeschrittene künstliche Intelligenz zu Jedem, sagt Murati, indem es leichter und natürlicher zu nutzen sei.

Wie, das zeigt die Managerin dann zusammen mit Kollegin bei einigen Demos. Auf einem gewöhnlichen Smartphone beginnen die OpenAI-Entwickler eine ganz natürliche Unterhaltung mit ChatGPT. Die KI antwortet in einer menschlichen Stimme.

Er sei ein wenig nervös angesichts des Livedemo, erzählt einer der OpenAI-Präsentatoren der KI. Die gibt freundlichen Rat: „Atme mehrmals tief durch und denke immer daran: Du bist der Experte.“

Was direkt auffällt: Die weibliche Stimme der KI ist natürlich, emotional, von einer sehr freundlichen echten Person nicht zu unterscheiden. Und sie antwortet ohne spürbare Verzögerung, wie in einem normalen Gespräch.

Wenig später erfindet GPT-4o eine Gutenachtgeschichte, wechselt auf Befehl die Stimmlage in dramatisch, singend, roboterhaft. Gegenüber Siri wirkt das neue System von OpenAI sehr viel empathischer – wie die KI Samantha aus dem Science-Fiction-Film „Her“ aus dem Jahr 2013.

Matheaufgabe wird gelöst

Sogar dolmetschen kann es: Murati beginnt, Italienisch zu sprechen, die KI erzählt ihrem Kollegen auf Englisch, was die Managerin gerade gesagt hat. Das erinnert sehr an den Babelfish-Übersetzer aus den Büchern von Douglas Adams. 

Sogar durch die Kameralinse des Handys kann die KI spinksen: Als die OpenAI-Entwickler eine Matheformel auf Papier kritzeln und sie per Kamera der KI zeigen, hilft sie ihnen Schritt für Schritt, die Formel zu lösen.

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Zuhören, lesen, sehen – das alles haben die OpenAI-Entwickler zu einem beeindruckenden KI-System verschnürt. Dafür steht auch das „o“ in GPT-4o – kurz für omni, auf deutsch „alles“.

Dass damit der Gebrauch von ChatGPT einfacher wird, ist gut denkbar. Zeigen soll sich das in den nächsten Wochen, wenn OpenAI die neuen Fähigkeiten nach und nach bereitstellen will. 

Die Frage nach dem Geschäftsmodell

Und zwar kostenlos. Erst, wer eine bestimmte Zahl von Anfragen pro Zeitraum übersteigen will, muss eine Abogebühr zahlen. Was die Frage aufwirft, wie OpenAI künftig Geld verdienen will.

Doch darum geht es offenbar momentan dem Unternehmen nicht alleine – sondern darum, möglichst viele Menschen an seine Plattform zu gewöhnen. Schließlich lockt auch Google mit einem KI-Assistenten und OpenAI-Partner Microsoft bietet ChatGPT-Funktionen in seinem Dienst Copilot an.

Darum versuchen alle Unternehmen offenbar zur Zeit, technologische Vorherrschaft zu demonstrieren. Nicht alle sind von der neuen OpenAI-KI überzeugt: Bei technischen Leistungstests schneide die neue Version von OpenAI nicht viel besser ab als ihre Vorgänger, schreibt Gary Marcus, emeritierter Professor für Psychologie und Neurowissenschaften an der New York University, in seinem Newsletter. 

Dementsprechend leide die neue KI auch an den gleichen Problemen, etwa „Halluzinationen“, wie Experten es nennen, wenn sich die KI Fakten ausdenkt. So verführerisch und beeindruckend die neue Siri-Alternative ist – glauben sollte man ihr nicht alles.

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