Die geschasste Staatsbankerin: Ingrid Matthäus-Maier, KfW-Chefin
Sie war eine der wenigen Frauen Deutschlands in einer Management-Spitzenposition und kämpfte verbissen um ihren Verbleib als KfW-Chefin. Doch die Milliardenverluste der IKB-Bank kosteten Ingrid Matthäus-Maier ihren Job.
Die ehemalige SPD-Politikerin ging Anfang April mit Tränen in den Augen. Zum Fallstrick wurden ihr die milliardenschweren Rettungspakete für die Mittelstandsbank IKB, an der die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit über 40 Prozent beteiligt ist. Die IKB hatte sich über Offshore-Gesellschaften stark am US-Hypothekenmarkt engagiert und war dadurch in eine existenzbedrohende Schieflage geraten.
Um die drohende deutsche Bankenkrise abzuwenden, stand die KfW für sämtliche Risiken der IKB gerade und schoss mehrfach Geld nach. Das kam die staatliche KfW und damit die Steuerzahler teuer zu stehen.
Monatelange Suche nach Käufer für IKB
Monatelang versuchte die KfW, die IKB endlich loszuwerden. Doch erst im August 2008 fand die Bank in dem Finanzinvestor Lone Star einen Käufer.
Selbst Parteifreunde sparten nicht mit Kritik an Matthäus-Maiers Krisenmanagement. Sie habe den Verkaufsprozess derart in die Länge gezogen, dass potentzelle Investoren reihenweise absprangen, hieß es.
Matthäus-Maiers designierter Nachfolger Ulrich Schröder, zuvor Chef der NRW-Bank, ist es gelungen, die KfW wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen. Doch das Kapitel IKB wird wohl für immer ein tiefroter Fleck in der Geschichte der staatlichen Förderbank bleiben.