Gehaltstest Wie viel Sie verdienen sollten

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Welche Branchen zahlen am besten?

Der Grund: „Ingenieure feilschen zwar nicht um jeden Euro“, sagt Tim Böger, Geschäftsführer der Vergütungsberatung Personalmarkt. Aber ihre angestammten Branchen entwickelten sich derzeit besser als der Rest, der Fachkräftemangel tue sein Übriges. „Die Einkünfte der Ingenieure werden automatisch nach oben gespült.“

Diese erfreuliche Nachricht für junge Ingenieure ist nur ein Ergebnis des großen Gehaltstests, den die Hamburger Vergütungsberatung Personalmarkt exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellt hat. Die Studie vergleicht die Einkommen von 24 Berufen aus 23 Branchen – vom Bilanzbuchhalter im Energiesektor über den Personalleiter in der Automobilindustrie bis hin zum Geschäftsführer einer Versicherung. Für die Erhebung haben die Experten 206.000 Datensätze ausgewertet – 188.000 von einfachen Mitarbeitern, knapp 18.000 von Führungskräften.

Dabei beleuchteten sie folgende Fragen: Welche Branchen zahlen am besten? Um wie viel sind die Gehälter in den vergangenen Jahren gestiegen? In welchen Regionen Deutschlands verdienen Arbeitnehmer am meisten? Mit wie viel Bonuszahlungen können Fach- und Führungskräfte im Moment rechnen? Und vor allem: Wie hoch liegen die branchenüblichen Entgelte?

Eine Frage, die jeden interessiert, aber oftmals kaum zu beantworten ist. Denn das eigene Gehalt ist in Deutschland immer noch ein Tabuthema – Vergleiche mit den Kollegen somit schwierig. Laut einer Umfrage der Online-Stellenbörse Stepstone sprechen nur 16 Prozent der Arbeitnehmer offen über ihre Einkommen. Der Rest vertraut sich allenfalls engen Freunden oder seinen Verwandten an.

Ob verschwiegen oder offenherzig, 2014 sieht es in Sachen Gehalt gut aus: „Die meisten Arbeitnehmer können in diesem Jahr mit mehr Geld rechnen“, sagt Böger. Im Durchschnitt soll laut Personalmarkt ein Plus von 2,5 Prozent drin sein. Die Unternehmensberatung Hay Group rechnet in Deutschland gar mit drei Prozent mehr auf dem Lohnzettel.

Die Entwicklung der Gehälter nach Hierarchieebene. (zum Vergrößern bitte anklicken)

Am besten kommen laut Personalmarkt-Prognose Führungskräfte weg. Ihr Gehalt könnte 2014 im Schnitt um 3,7 Prozent auf 100.605 Euro steigen. Bei den Fachkräften hält die Vergütungsberatung ein Plus von 1,9 Prozent auf 54.265 Euro für möglich. Einsteiger könnten durchschnittlich 1,8 Prozent mehr verdienen und kämen dann auf 44.131 Euro (siehe Grafik oben). So lauten zumindest die Zahlen für Unternehmen mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern. Bei kleineren Betrieben dürfte das absolute Gehalt niedriger ausfallen, bei großen Konzernen höher.

Doch nicht nur die Größe eines Unternehmens bestimmt darüber, ob Sie am Monatsende ein paar Hundert Euros mehr oder weniger in der Tasche haben. Auch zwischen den verschiedenen Branchen bestehen zum Teil erhebliche Unterschiede. Verdient ein Einkäufer eines Biotech-Unternehmens gut 62.000 Euro, muss er sich in der Tourismusbranche schon mit etwa 34.000 Euro zufriedengeben. Zahlen Maschinenbauer ihren Personalreferenten durchschnittlich 67.600 Euro, sind es in der Logistikbranche gerade mal 50.600 Euro. Mit den höchsten Einkünften locken im Branchenvergleich Pharmakonzerne, Unternehmensberatungen und Banken (siehe Bildergalerie oben).

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