Börse Trump-Drohungen machen Dax-Anleger nervös

USA China Quelle: AP

Nach den erneuten Drohungen von US-Präsident Trump im Handelsstreit mit China herrscht an der deutschen Börse ein unruhiges Klima. Die Lufthansa wird Spitzenreiter.

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Die neuen Verbalattacken von US-Präsident Donald Trump im Handelsstreit mit China haben an den europäischen Börsen für Unruhe gesorgt. Der Dax verlor am Freitag 0,8 Prozent auf 12.208 Zähler, der EuroStoxx50 gab 0,7 Prozent nach. "Einmal mehr setzt Donald Trump auf Eskalation", sagt Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Es gebe immer mehr Anzeichen, dass der US-Präsident diesen Handelskrieg mit China tatsächlich will. "Für die Börsen ist das keine gute Nachricht."

Trump hat China mit zusätzlichen Zöllen im Volumen von 100 Milliarden Dollar gedroht. Die Regierung in Peking reagierte prompt und kündigte mögliche Gegenmaßnahmen an. Am Donnerstag hatten versöhnlichere Töne beider Parteien noch Spekulationen auf eine Beilegung des Streits geschürt. Der Dax war mit einem Plus von 2,9 Prozent aus dem Handel gegangen, auch die Wall Street verzeichnete Gewinne. Die Erholung erscheine schon wieder passé, sagte ein Börsianer. Milan Cutkovic, Marktanalyst beim Brokerhaus AxiTrader, konstatierte ebenfalls: "Die Marke von 12.200 Punkten wurde zwar durchbrochen. Aufgrund der Stimmungsschwankungen hat der Index aber Mühe, richtig an Schwung zu gewinnen."

US-Arbeitsmarktdaten im Fokus

Im Fokus stand neben dem Dauerbrenner Handelsstreit auch die Veröffentlichung der US-Beschäftigtenzahlen am Nachmittag (14.30 Uhr MESZ). Von Reuters befragte Analysten rechnen mit 193.000 neu geschaffenen Stellen. Noch wichtiger ist für Börsianer allerdings die Entwicklung der Stundenlöhne, da diese Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Tempo der erwarteten US-Zinserhöhungen liefern. Experten prognostizieren ein Lohnplus von 0,2 Prozent nach 0,1 Prozent im Vormonat.

Die US-Notenbank Fed hatte angesichts des anhaltenden Konjunkturaufschwungs ihren Leitzins im März erneut angehoben auf die Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Die Währungshüter signalisierten, dass sie in diesem Jahr noch zweimal nachlegen könnten. Wenn der US-Arbeitsmarktbericht sehr positiv überrasche und Sorgen vor einer Überhitzung der US Wirtschaft schüre, könnten die Zinserwartungen steigen und dem Dollar Rückenwind geben, prognostizierte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. Am Freitag notierte der Euro kaum verändert bei 1,2228 Dollar.

Samsung kann trotz Rekordzahlen nicht punkten

Auf der Unternehmensseite ging es zum Wochenschluss eher ruhig zu. Die Lufthansa war mit einem Plus von 2,3 Prozent einziger Dax-Gewinner. Die UBS setzte die Aktien auf "Buy" von "Neutral". Auf der Verliererseite ging es für die Aktien des Halbleiterherstellers Infineon im Sog von Samsung 1,2 Prozent bergab. Samsung hat zum Jahresauftakt so viel Geld verdient wie nie zuvor. Den Aktienmarkt beeindruckten diese Zahlen allerdings wenig. Dort dominierten die Bedenken, dass der Halbleiter-Boom zu Ende geht und auch auf dem Smartphone-Markt die Luft dünner wird. Samsung-Aktien verloren im asiatischen Handel zeitweise 2,7 Prozent.

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