Börsendebüts Citi überholt nach 18 Jahren erstmals Goldman bei IPOs in Europa

Citi verdankt seine Spitzenposition zahlreichen Wachstums- und Tech-IPOs, etwa dem milliardenschweren Börsengang des polnischen Online-Händlers Allegro.

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Die US-Bank hat große Technologie-IPOs von Kasachstan über Polen bis Großbritannien begleitet. Quelle: Reuters

Citigroup führt in diesem Jahr erstmals seit 2002 die Rangliste für Börsengänge in Europa an, nachdem die US-Bank große Technologie-IPOs von Kasachstan über Polen bis Großbritannien begleitet hat.

Nach drei aufeinanderfolgenden Jahren auf dem zweiten Platz ist Citi in der IPO-Rangliste von Bloomberg für Europa, den Nahen Osten und Afrika an dem letztjährigen Spitzenreiter Goldman Sachs vorbeigezogen.

„Es war ein besonders einzigartiges Jahr für den Markt“, sagte Suneel Hargunani, Co-Leiter Aktienmärkte EMEA bei Citi. Neben wachstumsorientierten Börsengängen gab es Bezugsrechtsemissionen im Rahmen von Hilfsaktionen, ein Rekordvolumen von aktienbezogenen Emissionen und Akquisitions-Zweckgesellschaften (SPACs), die immer wichtiger werden, fügte er hinzu.

Die Bank war 2020 Konsortialführer bei einigen der größten Transaktionen, wie dem Börsengang des Online-Shopping-Portals THG Holdings Plc und der digitalen Sparplattform Nordnet AB.

Citi verdankt einen Großteil seiner Spitzenposition Wachstums- und Tech-IPOs aus verschiedenen Regionen. Neben dem 2,4 Milliarden Dollar schweren Börsengang von THG Holdings Plc in London und einer Aktienemission von Nordnet AB im Volumen von 1,1 Milliarden Dollar in Stockholm arbeitete die US-Bank am Börsendebüt des polnischen Online-Händlers Allegro in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar und an der 870 Millionen Dollar teuren Notierung der kasachischen Digitalbank Kaspi.kz JSC in London.

Es zeichnet sich bereits ab, dass das nächste Jahr für die Bank und ihre Konkurrenten geschäftig sein wird. „Wir haben eine starke Pipeline für 2021 und erwarten einen sehr geschäftigen Januar“, sagte Hargunani. „Es gibt keine Ermüdungsanzeichen und es wird keine geben, solange Qualitäts-Transaktionen auf den Markt kommen, einen angemessenen Preis haben und gut gehandelt werden.“

Gewinne im Heimatmarkt

Die Wall-Street-Banken dominierten weiterhin in Europa und belegten die ersten sechs Plätze in der IPO-Tabelle, obwohl die lokalen Häuser Fortschritte machten. Die vielleicht größte Überraschung kam von den skandinavischen Banken: Die norwegische ABG Sundal Collier ASA und die schwedische Carnegie AB rückten gegenüber dem Schlussstand vom Vorjahr um 47 und 29 Plätze vor, die stärkste Verbesserung unter allen Top-10-Bookrunnern.

Die skandinavischen Börsen, darunter Norwegen, Schweden, Dänemark und Finnland, haben in diesem Jahr mehr Debütanten als irgendwo sonst in Europa. Diese Deal-Flut hat den Marktanteil von Carnegie mehr als verfünffacht und den von ABG auf fast das 23-fache des Niveaus von 2019 getrieben, geht aus den Daten hervor.

In Großbritannien, Europas größtem Markt, erreichte Barclays Plc zum ersten Mal in diesem Jahrzehnt den ersten Platz bei Aktienemissionen, einschließlich Cash Calls und Börsengänge.

Barclays war vor allem in der ersten Jahreshälfte aktiv, als britische Firmen Geld benötigten, berichtet Tom Johnson, Leiter Aktienmärkte EMEA bei der Bank. „Eine große Anzahl von Unternehmen, mit denen wir über die Investmentbank und die Unternehmensbank hinweg Beziehungen unterhalten, befand sich bezüglich der Liquidität in einer sehr schwierigen Position, und sie wandten sich an uns als wichtiger Partner.“

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