Um allen Anlegern einen Überblick aus den wichtigsten Daten zu Pensionen zu geben, haben die Berater von Mercer Zahlen zu den Verpflichtungen und dem externen Vermögen analysiert. Die Wirtschaftsprüfer von BDO haben die Zinsannahmen unter die Lupe genommen. Und die Wissenschaftler der Universität St. Gallen haben konkrete Schätzungen zu künftigen Barabflüssen aus der Bilanz zugunsten der Pensionäre errechnet. Zudem komplettieren Bilanzzahlen zu den Pensionsrückstellungen aller Dax-30-Unternehmen das Bild.
Daimler etwa zinst zwar konservativ ab, hat aber mit fehlenden Pensionsgeldern von fast 6,7 Milliarden Euro die größte Lücke im Dax. ThyssenKrupp steckt ohnehin in schwerem Fahrwasser wegen Fehlinvestitionen in Stahlwerke in den USA und Brasilien. Dass nach der aktuellen Neuregelung für die Pensionen demnächst jährlich geschätzte 459 Millionen Euro an die Pensionsfonds oder in die Rückstellung fließen müssten, drückt den Essener Konzern schwerer als der jährliche Abfluss von knapp 1,6 Milliarden Euro bei VW, deren Geschäfte auf Touren sind.
Auf dem letzten Drücker
Die Deutsche Post reduzierte noch auf den letzten Drücker vor dem Bilanzstichtag ihre Lücke, indem sie drei Anleihen über zwei Milliarden Euro ausgab, um mit den Schulden ihr ausgelagertes Vermögen aufzupolstern. Post-Aktionäre sind direkt betroffen, denn ein Papier ist eine Wandelanleihe, die später in Aktien getauscht werden kann. Bis zu fast vier Prozent aller Aktien der Post könnten damit demnächst neuen Anteilseignern gehören, Altaktionäre besäßen dann wegen der Dotierung der Pensionsfonds weniger an ihrem Unternehmen. So richtig gesagt hat ihnen das niemand.