An den Börsen herrscht am Dienstag Katerstimmung. Nachdem die Kurse gestern seitwärts tendierten, drifteten Aktienindizes wie der Dax oder der amerikanische S&P 500 ab und notieren bei Börsenschluss in Deutschland mit vier beziehungsweise drei Prozent deutlich im Minus. Auch der Weltaktienindex MSCI World fiel am Mittwoch mit Minus 3,8 Prozent kräftig. Dagegen sehr gut sah es hingegen im geimpften Corona-Depot der WirtschaftsWoche.
Jeder einzelne der elf Werte schlug sich am Mittwoch besser als der MSCI World. Im Ergebnis steht ein Mini-Minus von 0,7 Prozent. Für ein Portfolio mit 90 Prozent Aktienquote ist das an so einem Tag ein fast perfektes Ergebnis. Dass das Depot während der Erholungsphase an den Märkten in den Tagen zuvor etwas schwächer lief als der breite Markt, hat es damit wettgemacht. An schlechten Börsentagen wie heute erfüllt es seine Funktion und begrenzt die Verluste. Das lohnt sich, wie der Blick auf die Rendite seit Start vor zweieinhalb Wochen zeigt. Seither verbuchte das Portfolio einen Zuwachs von 8,6 Prozent, während der MSCI World nur gut ein Prozent gewann.
So schlugen sich die Werte am Mittwoch im Einzelnen:
Was lief gut?
Die Aktien von Teamviewer und Take-Two Interactive legten trotz des schwachen Gesamtmarkts sogar zu – ein klares Stärkesignal. Beide Softwareunternehmen profitieren vom Trend des Zuhause-Bleibens: Videospiel-Entwickler Take-Two Interactive sorgt für die Unterhaltung während der Quarantäne. Und die Produkte von Teamviewer sind im Home Office gefragt, um Computer aus der Ferne zu warten oder Konferenzen abzuhalten. Bisher war das deutsche Unternehmen davon ausgegangen, dass die erhöhte Nachfrage ein vorübergehender Effekt der Coronakrise sei. Inzwischen kommen aus der Branche aber auch andere Stimmen. „Ich gehe davon aus, dass diese Veränderungen anhalten werden“, zitiert die Nachrichtenagentur dpa-AFX die Microsoft-Deutschland-Chefin Sabine Bendiek. Von dieser Hoffnung zehren auch Aktien wie Teamviewer.
Was lief schlecht?
Das sollte eigentlich auch für den Musikstreamingdienst Spotify gelten. Der trifft gerade mit seinem Podcast-Angebot eigentlich den Nerv der Zeit. Allerdings sind die Schweden, anders als Take-Two oder Teamviewer, noch nicht nachhaltig profitabel. Das könnte zumindest ein Grund dafür sein, dass die Aktie aktuell – auf hohem Niveau – durchhängt. Weil Spotify eine top-etablierte Marke hat, trotz fehlender Gewinne bis auf Weiteres keine externe Finanzierung braucht und mit dem Schwenk zu Podcasts in einem vielversprechenden Markt unterwegs ist, bleibt die Aktie aber im Depot. Für strategische Investoren, die langfristig anlegen, ist sie weiter interessant.
Name | Bestand | Einstandskurs | aktueller Kurs* | Differenz | Bestand |
Drägerwerk | 20 | 51,20 | 89,50 | 74,8% | 1.790,00 |
Euronext | 22 | 68,00 | 67,20 | -1,2% | 1.478,40 |
Gilead | 24 | 63,50 | 67,43 | 6,2% | 1.618,32 |
LEG | 15 | 97,46 | 101,32 | 4,0% | 1.519,80 |
Nasdaq | 18 | 83,68 | 85,20 | 1,8% | 1.533,60 |
Sanofi | 20 | 76,58 | 78,53 | 2,5% | 1.570,60 |
Spotify | 14 | 110,00 | 110,90 | 0,8% | 1.552,60 |
Swiss Prime Site | 17 | 91,55 | 88,25 | -3,6% | 1.500,25 |
Take Two Interactive | 15 | 99,42 | 111,94 | 12,6% | 1.679,10 |
Teamviewer | 56 | 27,00 | 36,80 | 36,3% | 2.060,80 |
Vonovia | 34 | 43,99 | 43,92 | -0,2% | 1.493,28 |
Kasse |
|
|
|
| 1.883,97 |
Summe | 19.680,72 | ||||
Veränderung seit Einstand in Euro | 1.684,97 | ||||
Veränderung seit Einstand in Prozent | 8,6% | ||||
zum Vergleich: MSCI World (Euro) | 1,1% |
* Stand: 1.4.2020, 18 Uhr