Kollaps der Silicon Valley Bank Bankenbeben drückt Dax unter 15.000 Punkte

Die Frankfurter Börse. Quelle: REUTERS

Der Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA schlägt weite Wellen: Für den Bankensektor geht es europaweit an der Börse abwärts. Das wirkt sich auch auf den Dax aus.

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Turbulenzen in der US-Bankenbranche haben den Dax am Montag auf Talfahrt geschickt. Der deutsche Leitindex schloss 3,04 Prozent tiefer bei 14 959,47 Punkten. Der MDax verlor 2,74 Prozent auf 27 232,34 Zähler. Europaweit sah es auf den Aktienmärkten ebenfalls düster aus, während sich die US-Börsen stabilisierten.

„Es ist die Furcht vor einem „Lehman 2.0“ und den damit verbundenen Schockwellen für die Finanzmärkte, welche die Anleger verunsichert“, schrieb Marktexperte Timo Emden. Nach Silvergate Capital waren die Silicon Valley Bank (SVB) und die Signature Bank kollabiert. Inzwischen steht mit der First Republic Bank offenbar ein weiteres US-Geldhaus vor großen Problemen. Es grassiere die Furcht vor weiteren Ansteckungsrisiken, betonte Emden.

Am Wochenende erklärten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde in den USA, dass Einlagen bei der SVB und der Signature Bank geschützt würden. Die Notenbank Fed legte zudem ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf. „Die Amerikaner können sich darauf verlassen, dass das Bankensystem sicher ist“, betonte US-Präsident Joe Biden. Er wolle obendrein eine strengere Regulierung vorantreiben.

Wirklich beruhigen konnte all das die Anleger nicht. „Der Markt vermutet, dass die Probleme, die bei der SVB sichtbar geworden sind, auch in anderen Bilanzen stecken, auch in jenen der ganz Großen“, konstatierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets.

Im Dax waren die Papiere der Commerzbank mit einem Minus von 12,7 Prozent Schlusslicht. Die Anteile der Deutschen Bank gaben um 4,9 Prozent nach.

Auch die Aktien des Sportwagenbauers Porsche AG gehörten mit einem Minus von 4,6 Prozent zu den größten Verlierern im Leitindex. Die VW-Tochter verfehlte ihr Umsatzziel für 2022. Außerdem machten die Anleger im schwachen Umfeld vor allem bei zuletzt gut gelaufenen Aktien Kasse, was neben der Porsche AG auch Continental und Infineon um mehr als 4 Prozent absacken ließ.

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Defensive Werte hielten sich besser: Sartorius schloss 0,8 Prozent im Plus. RWE und Symrise gingen kaum verändert aus dem Handel. Auch die Papiere der Deutschen Post schlugen sich mit einem Abschlag von 1,3 Prozent vergleichsweise gut. Die Tarifeinigung mit der Gewerkschaft Verdi habe geholfen, da sie einen längeren Streik abgewendet habe, sagten Börsianer.

Der Eurokurs stieg kräftig und notierte zuletzt bei 1,0736 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0706 Dollar fest. Auslöser sind fallende Zinserwartungen an die US-Notenbank Fed wegen der Turbulenzen im amerikanischen Bankensektor.

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Auf dem Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,61 Prozent am Freitag auf 2,32 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg stark um 1,72 Prozent auf 126,35 Punkte. Der Bund-Future stieg um 1,87 Prozent auf 136,3 Punkte.

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