Sanktionen US-Senatsbeschluss setzt türkischer Lira zu

Die USA forcieren Sanktionen gegen Waffenlieferungen an die Türkei. Die Lira und türkische Aktien sind daraufhin unter Verkaufsdruck geraten.

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Anleger zogen ihr Geld aus der türkischen Währung ab, der Dollar profitierte hingegen von der Entscheidung des US-Senats. Quelle: Reuters

Die Forderung des US-Senats nach Sanktionen gegen die Türkei verunsichert Anleger an der Börse. Sie zogen sich aus der Währung des Landes zurück und hievten den Dollar im Gegenzug am Mittwoch auf ein Zwei-Monats-Hoch von 5,9196 Dollar. Türkische Aktien gerieten ebenfalls unter Verkaufsdruck. Der Leitindex der Istanbuler Börse büßte 0,5 Prozent ein.

Die US-Senatoren versahen das Gesetz für den Militärhaushalt mit Zusätzen, die unter anderem den Verkauf von F-35-Kampfjets an den Nato-Partner verbietet und eine Lockerung des Waffenembargos für Zypern ermöglicht. Das türkische Außenministerium bezeichnete die Initiative als irrational und feindlich.

Der Nachrichtenfluss rund um die Beziehungen zwischen den USA und der Türkei sei für Investoren beunruhigend, sagte Timothy Ash, Chef-Analyst für Schwellenländer beim Vermögensverwalter Blue Bay. Sie befürchteten, dass Sanktionen früher oder später in Kraft gesetzt würden.

Die Regierungen in Washington und Ankara liegen unter anderem wegen des Kaufs russischer Flugabwehr-Systeme des Typs S-400 durch die Türkei über Kreuz. Die USA befürchten, dass das dazugehörige Radar auf F-35 eingestellt wird und diese in den USA entwickelten Kampfjets künftig ein leichteres Ziel für russische Waffen sind. Die Türkei hatte 1974 den Norden Zyperns besetzt und dort die international nicht anerkannte Türkische Republik Nordzypern etabliert.

Mehr: Der türkische Präsident Erdogan droht den USA mit der Schließung der Luftwaffenbasis Incirlik.

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