
Im Vergleich zu sehr viel komplexeren Versicherungen - etwa eine Berufsunfähigkeits-Versicherung - haben Risiko-Lebensversicherungen einen großen Vorteil: Wer sich an der Beitragshöhe orientiert, fährt damit nicht schlecht. Unterschiede bei den Leistungen gibt es zwar. Sie sind aber geringer als bei anderen Policen. Das zeigt ein exklusives Tarifranking für die WirtschaftsWoche.
Das Deutsche Kundeninstitut, ein Marktforschungsunternehmen, hat im Auftrag der WirtschaftsWoche die Basis-Tarife für eine Risikolebensversicherung von 13 klassischen Versicherern und neun Onlineanbietern getestet. Rund 150 Einzelkriterien wurden gewertet: Die Tester fragten Beiträge für verschiedene Musterfälle ab, ermittelten den Umfang der Leistungen in den Basistarifen und die wichtigsten Komponenten, die gegen Gebühr extra versichert werden können. Mit verdeckten Anrufen und E-Mails überprüften sie, wie kompetent und freundlich die Kundenbetreuer sind. Bei den Onlineanbietern wurde zudem Nutzerfreundlichkeit und Informationsgehalt der Webseite bewertet.
Den größten Einfluss im Ranking hatte die Bruttoprämie. Anders als die Nettoprämie zeigt sie Versicherten, wie viel Beitrag in Zukunft maximal anfallen kann. Die Nettoprämie hingegen gibt an, wie viel Beitrag Versicherte derzeit, nach Abzug von laufenden Überschüssen zahlen müssen. Bei einigen Versicherern sind Brutto- und Nettoprämie gleich hoch. Das gibt Versicherten besonders große Planungssicherheit. Eine Übersicht über die Ergebnisse aller getesteten Tarife und der Beiträge von Musterfällen mit 30 Jahren, 40 Jahren und 50 Jahren finden Sie hier (Premium-Content, mit WirtschaftsWoche-Digitalpass kostenlos).





Das Ergebnis im Ranking setzt sich aus der Konditionenwertung (60 Prozent), der Beurteilung des Angebots (30 Prozent) und einer Benotung des Kundenservices zusammen. Um die Beiträge möglichst repräsentativ zu erfassen, wurden insgesamt zwölf Musterfälle gebildet. Diese unterscheiden sich in Alter, Versicherungssumme und Laufzeit, Rauch-Verhalten (Raucher oder Nichtraucher) und dem Beruf. Bei Berufen mit einem hohen Anteil an körperlicher Arbeit werden höhere Beiträge fällig.
Interessenten sollten die Versicherungssumme, die der Versicherer dann im Todesfall an Angehörige auszahlt, nicht zu gering wählen. Faustregel: Familien mit kleineren Kindern sollten möglichst das fünffache Bruttojahreseinkommen als Versicherungssumme vereinbaren. Sind die Kinder größer oder hat das Paar keine Kinder, reicht das dreifache Einkommen.
Die solventesten Lebensversicherer
Mecklenburgische
Solvabilitätsquote: 283,0%
Quelle: map-report
Direkte Leben
272,4%
Mylife
258,9%
Bayerische Beamten
239,6%
VHV
236,9%
164,5%
Testsieger im Ranking ist unter den klassischen Anbietern die Dialog Lebensversicherung, Spezialist für Risikoversicherungen im Generali-Konzern. Ihre Policen sind nur über Makler erhältlich. Unter den Onlineanbietern landet Community Life vorn. Community Life vermittelt Policen der Swiss-Re-Tochter iptiQ, die selbst kein Endkundengeschäft hat. Ihr Tarif punktet etwa damit, dass der aktuell zu zahlende Beitrag dauerhaft garantiert ist, Brutto- und Nettoprämie also gleich sind.