Für Markus Krebber sind die Niederlande heikles Terrain. Der RWE-Chef empfängt in seinem Büro in Essen, er sitzt auf einem Ledersofa und plaudert selbstbewusst – bis zu dem Moment, in dem die Sicherheit eines Dax-CEOs der Vorsicht weicht. Krebber hält inne, wägt seine Worte plötzlich genau. In Bezug auf die Niederlande sei man in einer „extrem schwierigen Situation“, sagt er, es gehe da um Grundsätzliches für seinen Konzern, dem er seit wenigen Tagen vorsteht.
Worum geht es? Die niederländische Regierung hat RWE vor einigen Jahren gebeten, ein Steinkohlekraftwerk zu bauen, um sich unabhängiger von Erdgas zu machen. Doch dann verordnete sich Den Haag mehr Klimaschutz und ein Ende der Kohleverstromung. „Wir klagen nicht gegen den Kohleausstieg“, sagt Krebber nun, man sei aber nicht einverstanden, dass das Gesetz für diesen Eingriff in das Eigentum des Unternehmens keine Kompensation vorsähe.