Handelsstreit Chinas Zentralbank kündigt Maßnahmen gegen Konjunkturabkühlung an

Aus Verärgerung über das große Handelsdefizit der USA mit China hatte US-Präsident Donald Trump den Handelskrieg angezettelt. Das belastet Chinas Wirtschaft. Quelle: REUTERS

China macht der Handelskrieg mit den USA zu schaffen, aber auch die schwächere Nachfrage nach seinen Exportprodukten anderswo. Nun kündigt die Zentralbank Maßnahmen an, um das Abkühlen der Konjunktur auszubremsen.

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China wird nach Angaben der Zentralbank weitere Schritte gegen die abkühlende Konjunktur einleiten. Die Volksrepublik werde „weiterhin eine umsichtige Geldpolitik betreiben und die Kraft antizyklischer Maßnahmen erhöhen“, hieß es in einer am Sonntag über den Kurznachrichtendienst Weibo verbreiteten Erklärung. China werde die Wege verbessern, damit Geld aus dem Bankensektor besser in der Realwirtschaft ankommen könne. Auch soll dafür gesorgt werden, dass kleinere Banken sich besser mit Kapital versorgen können. Sie leiden besonders unter sinkenden Margen und zunehmender Gefahr von Zahlungsausfällen.

China macht der Handelskrieg mit den USA zu schaffen, aber auch die schwächere Nachfrage nach seinen Exportprodukten in anderen Regionen. Ökonomen erwarten, dass sich das Wachstum im zu Ende gehenden dritten Quartal weiter abkühlen könnte. Von April bis Juni hat es mit 6,2 Prozent den kleinsten Anstieg des Bruttoinlandsproduktes seit rund drei Jahrzehnten gegeben.

Demnächst wollen China und die USA ihre Verhandlungen über ein Ende ihres seit einem Jahr anhaltenden Handelskrieges allerdings wieder aufnehmen. In der zweiten Oktoberwoche werde eine Delegation mit dem chinesischen Chefunterhändler, Vizepremier Liu He, an der Spitze nach Washington reisen, berichtete das Handelsministerium am Sonntag in Peking. Die Gespräche finden im Rahmen des strategischen Wirtschafts- und Handelsdialogs statt, den beide Länder dann zum 13. Mal führen.

Er hoffe, dass sich beide Seiten in dieser Verhandlungsrunde aufeinander zu bewegen können, sagte Vizehandelsminister Wang Shouwen. Der Dialog müsse auf der Grundlage von Gleichheit und gegenseitigen Respekts stattfinden. Vor den neuen Gesprächen gab es zwar einige Gesten des guten Willens auf beiden Seiten, doch auch wieder neue Drohgebärden von Seiten der US-Regierung.

Aus Verärgerung über das große Handelsdefizit der USA mit China hatte US-Präsident Donald Trump den Handelskrieg angezettelt. Seitdem überziehen sich die beiden größten Wirtschaftsnationen der Welt mit Strafzöllen, was nicht nur ihre eigenen Volkswirtschaften bremst, sondern auch die globale Konjunktur belastet.

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