Berlin Der künftige US-Präsident Donald Trump wird nach Einschätzung seines Vertrauten Newt Gingrich „hart“ mit den Nato-Partnern umgehen, die aus seiner Sicht zu wenig für die Verteidigung ausgeben. Das Verhältnis der USA zur Nato werde sich deswegen aber „nicht dramatisch“ ändern, sagte der frühere Sprecher des Repräsentantenhauses dem „Spiegel“. Nur den Staaten vollen Beistand zu garantieren, die mindestens zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in Rüstung steckten - „ich glaube, das kann er gar nicht“.
Auf die Frage, ob Washington russische Versuche zur Beeinflussung der US-Wahl „ignorieren“ könnten, sagte Gingrich: „Na ja, (Präsident Barack) Obama hat sogar die deutsche Bundeskanzlerin belauschen lassen. Regierungen machen solche Sachen eben.“
Er wisse „von keiner russischen Aktion, die unsere Wahl tatsächlich beeinflusst“ habe, fügte Gingrich hinzu. Die US-Geheimdienste erklärten, dass es den Versuch gegeben habe. „Aber sie unterstellen nicht, dass die Russen einen wirklichen Effekt erzielt haben.“
Gingrich bekräftigte, Trump werde eine Mauer entlang der Grenze zu Mexiko bauen lassen und Mexiko werde sie bezahlen. Das sei mit mehreren Methoden möglich. „Wir könnten zum Beispiel Gebühren erheben auf alle Überweisungen nach Mexiko. Oder Zölle auf Autos, die wir aus Mexiko importieren.“ Einen Handelskrieg fürchte er nicht. „Die USA sind der größte Markt der Welt. Ich habe keine Angst vor Ländern, die einen Handelskrieg mit uns führen wollen. Sie würden ihn verlieren.“