Syrien-Konflikt UN-Sicherheitsrat berät erneut zu Syrien

Russland warnt die USA vor einer aggressiven Politik. Die rudern nach Trumps Raketenankündigung erst mal zurück.

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Wegen USA und Russland: UN-Sicherheitsrat berät erneut zu Syrien Quelle: dpa

Beirut Der UN-Sicherheitsrat kommt am (heutigen) Freitag erneut zu einer Dringlichkeitssitzung zu Syrien zusammen. In dem Treffen auf Bitten Russlands soll es um die Bedrohung des internationalen Friedens durch mögliche Luftangriffe auf das Land durch die USA und deren Verbündete gehen. Russland hatte beantragt, dass UN-Generalsekretär António Guterres den Sicherheitsrat briefen solle. China und Bolivien schlossen sich diesem Anliegen an.

Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja sagte, es gehe darum, einen noch größeren Krieg zu vermeiden. Russland sei wegen der aggressiven Politik mancher Regierungen und der gefährlichen Eskalation sehr besorgt. Diese betreffe nicht nur Syrien. „Wir hoffen, nicht zu dem Punkt zu kommen, von dem an es kein Zurück mehr gibt, dass die USA und ihre Verbündeten einen militärischen Angriff gegen einen souveränen Staat unterlassen“, sagte er.

Am Mittwoch hatte US-Präsident Donald Trump Russland gedroht, es solle sich auf einen Raketenangriff auf seinen Verbündeten Syrien gefasst machen. Die Worte waren eine Reaktion auf einen mutmaßlichen Chemiewaffenangriff der syrischen Regierung auf Rebellen und deren Familien in Duma außerhalb von Damaskus. Am Donnerstag ruderte Trump jedoch zurück, und zuletzt verlautete aus dem Weißen Haus, dass eine Entscheidung über einen Militärschlag noch nicht gefallen sei. Trump werde sich weiter mit seinen Verbündeten beraten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte, sein Land habe Beweise für einen Chlorgasangriff der syrischen Regierung. Die britische Premierministerin Theresa May sagte nach einer Kabinettssitzung, es seien Schritte nötig, die den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad vom weiteren Einsatz chemischer Waffen abhalten sollten.

Syrien und sein Verbündeter Russland dementieren dagegen, dass in Duma Chemiewaffen zum Einsatz kamen. Inspekteure der Organisation für das Verbot chemischer Waffen waren auf dem Weg nach Duma. Die Teammitglieder würden ab Samstag der Frage nachgehen, ob und welche Art von Chemikalien bei dem Angriff am vergangenen Wochenende verwendet worden seien, teilte die OPCW mit. Duma steht nach russischen Angaben mittlerweile wieder unter der Kontrolle der syrischen Regierung.

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