Vorwurf der Wahl-Einmischung Nach Bidens „Killer"-Äußerung über Putin: Russland will Beziehungen zu USA überprüfen

Nach Vorwürfen gegen Russland, die Wahl 2020 manipuliert zu haben, hat der US-Präsident Putin scharf kritisiert. Die Beziehungen werden zunehmend angespannter.

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Der Sprecher kündigt Konsequenzen nach den Äußerungen Bidens an. Quelle: AP

Der Streit zwischen Russland und den USA verschärft sich. Nachdem US-Präsident Joe Biden Staatschef Wladimir Putin als Mörder bezeichnete, kündigte die russische Regierung eine Überprüfung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten an.

Bidens Äußerungen seien sehr schlecht und beispiellos, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. „Ich sage nur, dass das sehr schlimme Äußerungen des Präsidenten der USA sind“, sagte Peskow der Agentur Interfax zufolge. „Natürlich hat es so etwas in der Geschichte noch nicht gegeben“, sagte Peskow.

Die russisch-amerikanischen Beziehungen seien „sehr schlecht“, und Biden habe nun gezeigt, dass er kein Interesse habe, das Verhältnis zu verbessern. Russland werde dies berücksichtigen und über die Art der Beziehungen zu den USA nachdenken. Im russischen Parlament wurden Forderungen nach einer US-Entschuldigung laut.

Die bereits angekündigte Rückbeorderung des russischen US-Botschafters zu Beratungen in Moskau sei vermutlich nicht der letzte Schritt, wenn keine Erklärung oder Entschuldigung von amerikanischer Seite folge, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Oberhauses, Konstantin Kosatschjow.

Biden nahm das Wort Killer nicht direkt in den Mund, antwortete aber in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview des TV-Senders ABC News auf die Frage, ob er denke, dass der russische Präsident ein Killer sei: „Das tue ich.“ Er beschrieb Putin zudem als seelenlos und drohte ihm mit Konsequenzen für eine angebliche Einmischung Russlands in die US-Wahl im November.

Das russische Außenministerium hatte am Mittwoch seinen Botschafter Anatoli Antonow aus Washington zurückbeordert, um in Moskau Gespräche über die Zukunft der Beziehungen zu den USA zu führen, wie es in einer Erklärung hieß. Damit solle eine „irreversible Beschädigung“ der Beziehungen verhindert werden.

Die US-Geheimdienste werfen in einem neuen Bericht Russland Einmischung in die Präsidentschaftswahl zugunsten von Bidens Vorgänger Donald Trump vor. Russland bestreitet dies. Die Beziehungen zwischen den beiden Großmächten sind seit einiger Zeit deutlich abgekühlt.

Zuletzt sorgten der Giftanschlag auf den Kreml-Kritiker Alexej Nawalny und dessen Inhaftierung für zusätzliche Spannungen. Die USA drohten mit neuen Sanktionen, auch wegen Hacker-Vorwürfen gegen Russland.

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