Nach dem Anschlag in Halle büßt die AfD einer Umfrage zufolge an Wählergunst ein. Wie RTL/n-tv am Samstag mitteilte, sei bei der Erhebung der Daten durch das Meinungsforschungsinstitut forsa eine entsprechende Entwicklung zu beobachten gewesen. Hätten sich von Montag bis Mittwoch noch 13 Prozent für die AfD ausgesprochen, seien es nach dem Anschlag am Donnerstag und Freitag nur noch elf Prozent gewesen.
Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, sind 90 Prozent der Befragten ohne AfD-Präferenz nach dem Anschlag in Halle davon überzeugt, dass die AfD durch ihr Auftreten und ihre Wortwahl rechtsextremen Gewalttaten einen geistigen Nährboden bereite. Von den Anhängern der AfD sehe allerdings niemand eine Verantwortung der Partei. Der Kern der AfD-Anhänger lasse sich auch durch Gewalttaten wie in Halle nicht beirren, sondern stehe treu zur Partei, sagte forsa-Chef Manfred Güllner.
Der mutmaßliche Täter von Halle hatte am Freitag den Ermittlern zufolge nicht nur die Tat, sondern auch ein antisemitisches und rechtsextremistisches Motiv eingeräumt. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm zweifachen Mord sowie Mordversuch in neun Fällen vor bei dem Anschlag auf die Synagoge in Halle sowie einen Dönerimbiss in der Nähe am Mittwoch.