Katholikentage in Münster Steinmeier bezeichnet Trumps Iran-Entscheidung als „Tragödie“

Auf den Diskussionspodien wurde vor allem Bundesinnenminister Seehofer erwartet, doch der kam nicht. Dafür äußerte sich Steinmeier mit klaren Worten zu Trump.

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier spricht anlässlich der Podiumsdiskussion «Frieden durch internationale Kooperation» Der Katholikentag ist das größte Laientreffen der katholischen Kirche in Deutschland. Quelle: dpa

Münster Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch US-Präsident Donald Trump als „Tragödie“ und „Rückschlag für die Friedensdiplomatie“ kritisiert. Man könne jetzt noch gar nicht abschätzen, was es für künftige Friedensbemühungen bedeute, wenn die USA ein internationales Abkommen nun nach nur zwei Jahren aufkündigten, sagte Steinmeier am Donnerstag beim Katholikentag in Münster. Der Schritt sei „ein Risiko für die gesamte Region“ und auch eine Tragödie für die gemäßigten Kräfte im Iran.

Am zweiten Tag des großen Katholikentreffens mit 50 000 Dauerteilnehmern und 20 000 Tagesgästen war vor allem Bundesinnenminister Horst Seehofer mit Spannung erwartet worden. Der CSU-Politiker sollte an einer Diskussion zum Thema Integration teilnehmen. Doch einige Stunden zuvor sagte er ab. Begründung: „Anreiseprobleme“. Für ihn sprang CDU-Präsidiumsmitglied und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein.

Ein Höhepunkt am Donnerstag war eine Messe zu Christi Himmelfahrt auf dem Münsteraner Schlossplatz. Daran nahmen nach Angaben des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) 25 000 Gläubige teil.

Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) wandte sich gegen das Aufhängen von Kreuzen in Landesbehörden. „Wir sind gut beraten, uns immer wieder auf unser Grundgesetz zu besinnen, das Religionsfreiheit sicherstellt“, sagte die Katholikin der Deutschen Presse-Agentur. Der Staat müsse Neutralität wahren. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will Kreuze am Eingang aller Landesbehörden zur Pflicht machen.

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