Parteitag CDU verliert Gesicht - und ihre Wählerschicht

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Familienunternehmer bieten finanzielle Hilfe an

Miele Quelle: dpa

Vor allem Familienunternehmer haben möglichen Protagonisten einer neuen Gruppierung angeboten, mit bis zu siebenstelligen Beträgen zu helfen. Oft als Geldgeber genannt: die Gesellschafter des Hausgeräteherstellers Miele und die rheinische Mischkonzern-Dynastie Werhahn. Dazu gibt es Dementis. Die Gesellschafter hätten sich strikte politische Zurückhaltung auferlegt, heißt es in Gütersloh. Und ein Sprecher der Werhahn-Gruppe teilt mit, das Unternehmen werde kein Geld für eine Parteigründung geben – aber er könne nicht für alle 200 Familienmitglieder der weitverzweigten Sippe sprechen. Weitere Zutaten in der Gerüchteküche: die Führung von ThyssenKrupp und Eckhard Cordes, scheidender Vorstandsvorsitzender der Metro, der den heutigen Politikbetrieb bekanntermaßen skeptisch sieht. Selbst im CDU-Wirtschaftsrat mehren sich die Stimmen, die künftige Wahlkämpfe nicht mehr unterstützen wollen. Einzige Bedingung aller Geldgeber: wenn sich nur geeignetes Personal fände.

Winterschlaf bis 2013

Spätestens dann richten sich alle Fragen an Friedrich Merz, den einstigen Steuer-Star und Fraktionsvorsitzenden der CDU im Bundestag. Der kann reden und hatte einst – just auf dem Leipziger Parteitag 2003 – mit seiner Vision einer „Steuererklärung auf einem Bierdeckel“ Unions-Anhänger im Speziellen und gegängelte Steuerbürger im Allgemeinen begeistert.

Doch der messerscharfe Redner will nicht. Will nicht gegen seine lebenslange politische Heimat antreten, nicht den Lafontaine machen. „Merz hat sich entschieden“, sagt ein Vertrauter, der mit ihm die Strategie besprochen hat. „Entschieden für den Winterschlaf bis 2013.“

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