Heutzutage sei wichtiger, dass angesichts der Leitzinsen nahe Null Prozent ein negativer Realzins zur Stützung der Konjunktur nur durch eine positive Inflationsrate erreicht werden kann. Dabei hinterfragte Fischer jedoch nicht, welche negativen Folgen es hat, wenn staatliche Notenbanken den Realzins als den wichtigsten Preis der Volkswirtschaft künstlich in den negativen Bereich drücken.
Zudem verschwieg er den wahren Grund, warum Banken, Zentralbanken und Regierungen ein Interesse an Inflation haben. Wenn sich das Geld mit der Zeit entwertet, macht es für den einzelnen Sinn, sich zu verschulden. Die steigenden Preise lassen seine reale Schuldenlast peu a peu abschmelzen. Deshalb fällt es den Banken leicht, den Menschen Kredite aufzuschwatzen und so ihre Gewinne zu steigern.
Die Notenbank wiederum leiht den Geschäftsbanken zur Refinanzierung der Kredite gegen Zins Zentralbankgeld, das sie kostenlos aus dem Nichts schöpft. Die Gewinne aus der Geldschöpfung (Seignorage) überweist die Notenbank an den Staat. Daher haben Banken und Staaten ein ureigenes Interesse an Inflation.
Käme es hingegen zu Deflation, schrumpften mit den Preisen und Löhnen die Steuereinnahmen des Staates. Höhere Defizite ließen den staatlichen Schuldenberg beschleunigt wachsen. Daher kann es nicht verwundern, dass die Regierungen die Deflation fürchten wie der Teufel das Weihwasser. Die Zentralbanken als staatlichen Instanzen wissen dies und setzen alle Hebel in Bewegung, die Inflation wieder nach oben zu treiben.
Dass diese Zusammenhänge trotz der geschäftigen Geschwätzigkeit in Washington unerwähnt blieben, kann nicht überraschen. Denn schließlich handelt es sich um ein Treffen von Regierungen, Notenbanken und Banken - also den Institutionen, die von der Inflation am meisten profitieren.