Ifo zu Forderungsausfällen Pleitewelle noch nicht in Sicht

Noch ist eine Corona-Pleitewelle in Deutschland nicht in Sicht. Quelle: AP

Aufgrund der Gegenmaßnahmen der Bundesregierung ist eine Corona-Pleitewelle in Deutschland noch nicht in Sicht. Laut Ifo-Institut konnten die Forderungsausfälle in Summe halbiert werden.

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Eine Corona-Pleitewelle in Deutschland ist dem Ifo-Institut zufolge wegen Gegenmaßnahmen der Regierung noch nicht in Sicht. „Als Folge des Einbruchs bei den Unternehmensgewinnen im vergangenen Jahr hätten eigentlich Forderungen in Höhe von fast 120 Milliarden Euro ausfallen müssen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Freitag zu den Schätzungen seines Instituts, die auf historischen Zusammenhängen zwischen Konjunktur, Unternehmensgewinnen und Insolvenzgeschehen beruhen. „Durch die Liquiditätshilfen konnte die zu erwartende Ausfallsumme auf etwa 60 Milliarden Euro halbiert werden.“ Diese verbleibende Summe sei vor allem deshalb noch nicht ausgefallen, weil die Bundesregierung die Pflicht zur Anmeldung der Insolvenz ausgesetzt habe.

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Bis Ende Oktober meldeten Gläubiger den Angaben nach bei den Gerichten Forderungen von 44,5 Milliarden Euro an. Das schließe die 12,5 Milliarden Euro ein, die beim Wirecard-Skandal angemeldet worden seien. „Diese haben aber mit Corona und abstürzenden Gewinnen nichts zu tun“, sagte Wollmershäuser.

Die Bundesregierung hat die Aussetzung der Antragspflicht für die Firmen erneut verlängert, und zwar vom 31. Januar auf den 30. April. „Durch das bloße Aussetzen der Antragspflicht werden jedoch nicht die wahren Ursachen der Insolvenz bekämpft, sondern die Folgen der Krise nur zeitlich verschoben“, sagte Wollmershäuser. „Allerdings dürften die Sofort- und Überbrückungshilfen des Bundes und der Länder einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Produktionspotenzials geleistet haben.“ Die bevorstehende Insolvenzwelle dürfte damit spürbar abgeflacht und die konjunkturelle Erholung nach Ende des Shutdowns beschleunigt werden.

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