Konjunktur Wirtschaftswachstum in Euro-Zone halbiert

Luft raus: In der Eurozone halbierte sich das Wirtschaftswachstum im Frühjahr. Quelle: dpa

Deutschlands schwächelnde Konjunktur zieht die ganze Eurozone herunter: Im zweiten Quartal halbierte sich das Wachstum. Die USA schafften hingegen ein Plus im Frühjahr.

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Wegen der Konjunkturschwäche in Deutschland hat sich das Wirtschaftswachstum in der Euro-Zone im zweiten Quartal halbiert. Das Bruttoinlandsprodukt legte von April bis Juni nur noch um 0,2 Prozent zum Vorquartal zu, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Es bestätigte damit eine frühere Schätzung. Zum Jahresauftakt hatte es noch zu einem Plus von 0,4 Prozent gereicht. Zum Vergleich: Die weltgrößte Volkswirtschaft USA schaffte im Frühjahr ein Plus von 0,5 Prozent.

Von den großen Euro-Ländern schnitt Deutschland am schlechtesten ab: Hier schrumpfte die Wirtschaft um 0,1 Prozent, weil Handelskonflikte und schwächere Weltkonjunktur den Export-Europameister belasteten. „Aus dem einstigen Musterknaben ist ein Sorgenkind geworden“, sagte der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger. Die Nummer zwei Frankreich wuchs hingegen um 0,2 Prozent, während die Nummer drei Italien stagnierte.

Spanien und die Niederlande schafften sogar jeweils ein Plus von 0,5 Prozent. Der Zuwachs sei den noch vorläufigen Daten zufolge damit ebenso groß wie in den zwei vorangegangen Quartalen, teilte das niederländische Zentralamt für Statistik (CBS) in Den Haag mit. Binnen Jahresfrist legte die fünftgrößte Volkswirtschaft der Eurozone im zweiten Quartal um 2,0 Prozent zu. Als Gründe für das nannte die Behörde gestiegene Investitionen in Immobilien, Transportmittel – vor allem Flugzeuge – und Maschinen sowie höhere private Konsumausgaben.

Besonders hohe Wachstumsraten wiesen in der Europäischen Union Ungarn, Rumänien, Finnland und Litauen auf. Rückläufig war die Wirtschaftsleistung neben Deutschland auch in Großbritannien und Schweden.

Die Aussichten für die zweite Jahreshälfte sind gedämpft. Das von der EU-Kommission ermittelte Wirtschaftsklima fiel im Juli auf den niedrigsten Stand seit vier Jahren. Besonders in der Industrie machte sich vermehrt Pessimismus breit. Aber auch Dienstleister, Einzelhändler und Baubranche meldeten eine Eintrübung. Lediglich die Verbraucher zeigten sich optimistischer.

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