Die Steuer- und Abgabenlast der Rentnerinnen und Rentner in Deutschland steigt in diesem Jahr voraussichtlich auf fast 100 Milliarden Euro. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor, berichtet die Deutsche Presse-Agentur.
Nach vorläufiger Schätzung auf Basis von Halbjahresergebnissen dürften die Einnahmen der Krankenkassen durch Beiträge von Rentenbeziehern um 46,1 Milliarden Euro steigen. Die der Pflegeversicherung dürften um 8,8 Milliarden anwachsen.
Viele Rentnerinnen und Rentner müssen auch Einkommensteuer zahlen – in diesem Jahr dürften dies unterm Strich 41,8 Milliarden Euro werden. Zusammengerechnet dürften damit etwa 96,7 Milliarden Euro an die Kassen und den Fiskus gehen.
Linksfraktionschef Dietmar Bartsch kritisierte die gestiegene Steuerlast von Rentnerinnen und Rentnern als „inakzeptabel“. Rentner müssten entlastet werden, sagte der Spitzenkandidat im Wahlkampf, berichtet die dpa. „Es darf nicht sein, dass ein sinkendes Rentenniveau auf steigende Steuern und Abgaben trifft.“
Kleine und mittlere Renten sollten nicht besteuert werden, forderte Bartsch. Rentner sollten nicht den Arbeitgeberanteil des Pflegebeitrags übernehmen müssen. Zudem erinnerte Bartsch an die auch im Wahlkampf betonte Forderung nach einer Bürgerversicherung.
Mehr zum Thema: Auch stark auf Aktien basierende Modelle werden die Rente nicht retten. Die Politik verdrängt die Realität: Wer gesund ist, wird bald länger arbeiten. Viele tun das nur zu gerne – und erproben mit ihren Unternehmen längst den berufsaktiven Ruhestand.